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376 S., broschiert.
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Sehr sauber erhalten. . Die französische Literaturtheorie des 17..Jahrhunderts wird von einer Idee bestimmt: Die französische Literatur würde erst dann zu einer wirklichen Größe aufsteigen, wenn es einem Dichter gelänge, ein nationales Heldengedicht zu verfassen, das imstande wäre, die Epen Homers und Vergils zu übertreffen. Nahezu einhundert Autoren des 17. Jahrhunderts haben versucht, durch die Verfassung eines Epos der französische Vergil' zu werden, doch keines dieser Werke hat seine Zeit als lesenswert überdauert. In der vorliegenden Untersuchung wird der Widerspruch zwischen hohem theoretischen Anspruch des Epos und mittelmäßiger bis drittklassiger Realisierung dieser Form aus einer literatursoziologischen, kulturhistorischen und philosophischen Perspektive geklärt. Einleitun g I. Das historische Profil des französischen Versepos im 17. Jahrhundert 11 1. Voltaire und die Versepik des 17. Jahrhunderts 11 2. Von Voltaires Kritik in die Vergessenheit 13 3. Z u m Widerspruch von Literaturgeschichte und poetischer Praxis im 17. Jahrhundert 13 4. Quantitative Aspekte der Epenproduktion im 17. Jahrhundert . 15 5. Das Epos als kriegerisches Gedicht 25 6. Ein Epos unepischer Wirklichkeit? 28 7. Das Epos als aristokratische Gesellschaftsvision und seine Kritiker 32 II. Der Heroismus als 'ästhetische Produktivkraft' 39 1. Zur Soziogenese des ritterlichen Heroismus 39 2. Abkömmlichkeit, Unabkömmlichkeit und die Verfügung über Raum und Zeit 40 3. Die Herausbildung des Absolutismus und die Krise des ritterlichen Heroismus 42 4. Die ästhetische Kodierung des außergewöhnlichen Menschen ... 47 5. Das epische Heldentum als politischer Anachronismus: Guez de Balzacs Prince und Scuderys Alaric 48 6. ?Nous ne sommes plus au temps des heros." ? Die libertinistische Kritik am kriegerischen Heroismus 52 III. Epos und Drama in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts 57 1. Das quantitative Verhältnis von Epos und Drama 57 2. Veränderungen in der Perzeptionsweise: der Sieg der Augen .... 60 3. Die Einheit des Ortes in der Dramatik und die Verdrängung des Kriegerisch-Heroischen 62 4. Die Antinomien des Dramas und das Eindringen des epischen Paradigmas in die Dramatik Corneilles 67 a) Ubiquität und Simultaneität des kriegerischen Helden 67 b) Die Zerstörung der Raumeinheit: Von der Illusion comique zum Cid 70 IV. Strukturveränderungen im Gattungssystem 1. Vorbemerkungen 81 2. Jean de la Taille und die Ausgrenzung des Juror herokus 83 3. Pierre de Laudun und das epische Material der Tragödie 85 4. Vauquelin de la Fresnaye und die Zerstörung der Gartungssystematik 86 5. Jules de la Mesnadiere und die 'vergessene' Poetik des Epos .... 89 6. Boileaus Theorie des wirkungslosen Epos Die Theorie des Wunderbaren im Epos 97 1. Die Pleiade und das pagane Wunderbare 97 2. Torquato Tasso und das christliche Wunderbare 101 3. Ein Vergilstreit um 1625: Vergil als Zauberer 102 4. Christliche Epik und ultramontane Propaganda: Corbins Saincte Franciade 104 5. Chapelain: Historizität des Wunderbaren und Traditionsdruck .. 105 VI. Brebeuf, Saint-Amant und Le Moyne auf der Suche nach dem neuen merveilleux 113 1. Die Mythologie als Berufssprache der Dichter 113 2. Saint-Amant und die Synästhesien am Ende der Himmelsleiter . 114 3. Die Wunder des Ostens und die Glühwürmchen 118 4. Pierre Le Moyne und das wunderbare Ägypten 119 5. Le Moynes 'Ästhetik der U n o r d n u n g ' oder Zweifel über 'Barock' und 'Klassik' 121 6. Brebeuf und der wunderbare Marsch durch die Wüste 125 VII. Die philosophische Auflösung des Wunderbegriffs 129 1. Der Intertext des merveilleux 129 2. Die Dämonen Ronsards 130 3. Gassendi: Das Wunder gehört nicht in den Zeichenvorrat Gottes 132 4. Sensualistische Elemente bei Descartes 134 5. Malebranche: Die Wunder und die Ökonomie des Gottes der Rationalisten 136 VIII. Zur Vorgeschichte des irdisch-akzidentellen Wunderbaren der Texte 139 1. Das 9-aufj.aCTTÖv bei Aristoteles 139 2. Das Wunderbare zwischen surnaturel und extraordinaire 140 3. Das weltliche Wunderbare bei Chapelain 141 4. Novitä und ammirairione oder der Text als Maske der neuen Konzepte 142 5. Theophile de Viau und die Produktion der paradoxen Bilder .... 145 6. Cartesianische Aspekte des Manierismus Exkurse zur wunderbaren Überraschung der Rezipienten 151 1. Das nicht-maschinelle merveilleux bei Saint-Evremont 151 2. Ordo naturalis gegen ordo artificialis: die Genese der surprise 155 3. Carel de Sainte-Garde: Unchronologische Darstellungen und die Entdeckerfreude des Lesers 15" 4. Furetiere, die Überraschung im Roman und die verhinderten Heiraten 163 5. Mme de Lafayette, M m e de Sevigne und die verhinderten Heiraten 165 6. Molieres Monsieur de Pourceaugnac und die verhinderten Heiraten Die katholische Gegenreformation und die neuen Bedingungen des champ litteraire 171 1. Die theologische Kritik am irdischen Wunderbaren 171 2. Religiöser Paradigmenwechsel in der Politiktheorie und politische Opposition unter Mazarin 174 XL Georges de Scudery: Der schreibende Ritter und die Funktion des merveilleux chretien 183 1. Auf der Suche nach dem neuen Mäzen 183 2. Die Abkehr von der Welt und die Entdeckung der Wunder Gottes 185 3. Die Unabkömmlichkeit des Adels und die Imagination der Bewegungsmachina 188 4. Absolutistische Ritterwelten und die Pluralität der Helden 191 XII. Desmarets de Saint-Sorlin: Das Wunderbare und der geheiligte Krieg 195 1. Desmarets' Architekturkonzeption und der implizite Diskurs über das Wunderbare 195 2. Die politische prise de position von Desmarets 204 3. Religiöser Paradigmenwechsel bei Desmarets 209 4. Clovis, der zerschmetterte Merkur und das christliche Wunderbare 217 XIII. Boileaus Kritik am Epos 227 1. Amtsadel, Dialogizität und die politische Operationalität der Satire 227 2. Adelskritik und Ablehnung der Panegyrik 231 3. Avarice oder ambition, Handel oder Krieg? 233 4. Die Vertreibung des Helden aus dem symbolischen System der Formen: Die zerstörte Königsikone und die Zerstörung des Epos 238 5. Die antike Machina als menschenähnliche Machina 244 6. Die Trennung von Religion und Poesie und die irdische Freiheit des Menschen 245 XIV. Der Beitrag der Eposdebatte zur Querelle des Anciens et des Modernes 247 1. Historizität und Kunstautonomie bei den Anciens 247 2. Michel de Marolles: Historizität der machines und Eposdemontage 248 3. Segrais: Die antiken machines, das akzidentelle merveilleux und die Gefahr des Komischen 251 4. Rene Rapin: Die Religion sichert nicht die ästhetische Qualität . 253 5. Rene Le Bossu: Die Allegorese der antiken Mythologie und die admiration 8. Die eigene Zeit und die fremde Zeit des Mittelalters 260 9. Die Beseitigung des Faustrechts als Epochengrenze zwischen Mittelalter und Neuzeit 261 XV. Das Epos als anachronistische Form: Die Architekturekphrasis .... 263 1. Vorbemerkungen 263 2. Die Architekturekphrasis: Absolutistische und feudale Raumstrukturen 263 3. Der gotische Palast in Birch 268 4. Das absolutistische Zauberschloß auf der isle enchantee 269 5. Erzählter und nicht-erzählter Raum 270 6. Boileaus Kritik an den Schloßbeschreibungen als politische Kritik 272 7. Die isle enchantee als ästhetischer Effekt der Wirklichkeit 274 XVI. Das Epos als anachronistische Form: Die Homerische Kampfesweise 279 1. Der Krieg als heroisches Sujet 279 2. Veränderungen im Kriegswesen 279 3. Die Reaktion der Epiker auf die militärischen Veränderungen .. 282 X V I I . Das Epos als anachronistische Form: Archaische Formelemente ... 289 1. Die Tradition archaischer Formelemente 289 2. Das Epitheton 289 3. Lange Bücher u n d lange Verse: das Problem des ennui der Eposlektüre 293 XVIII. Das mythologische Bildprogramm und das wissenschaftliche Denken 297 1. Mythologisches und naturwissenschaftliches Denken 297 2. Die Unausweichlichkeit des Mythos 298 3. Entwicklungsgeschichtliche Mythoskonzeptionen 300 4. Der Mythos und die Rechte der Phantasie 301 Schlußbemerkungen 305 Anmerkungen 307 Bibliographie 343 Namensregister 361 Wortregister 369 Abbildungsverzeichnis ISBN 3925944052