Beschreibung:

31 lose, doppelblattgroße Bll. in Original-Mappe. (3 Doppelbll. am unteren linken Rand mit geringeren Knickspuren). 31x23 cm

Bemerkung:

* Die 16. SS-Panzergrenadier-Division ?Reichsführer SS? war eine Panzergrenadier-Division der Waffen-SS. Die Einheit war aus dem persönlichen Bataillon des Reichsführers SS hervorgegangen. Angehörige der Division sind für das Massaker von Sant?Anna di Stazzema am 12. August 1944, das Massaker von Fivizzano im August 1944 und das Massaker von Marzabotto am 29. und 30. September 1944 in Italien verantwortlich. Ein Großteil der deutschen Kriegsverbrechen in Italien im Jahr 1944 ist von Einheiten der 16. SS-Panzergrenadier-Division ?Reichsführer SS? verübt worden. Der Historiker Carlo Gentile führt die besondere Brutalität der Divisionseinsätze in Italien auf eine ideologische Fanatisierung und rassistische Einstellung gegenüber der Bevölkerung zurück, weil sich auf der Kaderebene Personen durchgesetzt hatten, die bereits vorher besonders brutalisierende Erfahrungen im Vernichtungskrieg gemacht und nicht nur einen flüchtigen Eindruck darin gewonnen hatten. Diesem Führungskader waren junge, wenig ausgebildete, unerfahrene und leicht zu beeinflussende Rekruten unterstellt, deren Lebenserfahrungen, Überzeugungen und Prägungen jederzeit in todbringende Aktionen umschlagen konnten. Gentile prägte für diesen Soldatentypus den Begriff ?politische Soldaten?. Die verbrecherischen Taten der 16. SS-Panzergrenadier-Division ?Reichsführer SS? lassen folgende Muster erkennen: Massaker an Zivilisten und Vernichtung von Dörfern; Hinrichtung von zivilen Gefangenen; Tötungen aus rassistischen und ideologischen Beweggründen wie die Erschießung von Juden, Geistlichen und arbeitsunfähigen Zivilisten. Übergriffe dieser Division gegen Zivilisten in Italien nahmen ab August 1944 stark an Intensität zu. Zunächst auf den Pisaner Raum beschränkt, dehnten sich die Taten rasch auf die weiter nördlich gelegene Versilia sowie auf das eigentliche Carrara-Massiv der Apuanischen Alpen aus, um dann, Ende September, im Massaker von Marzabotto ihren Höhepunkt zu erreichen. Die Gesamtzahl der Zivilopfer, die durch die SS-Division in Mittel- und Norditalien ermordet wurden, wird auf mindestens 2.000 Tote beziffert.[5] Bei massiven ?Auskämmungen? zur Zwangsarbeit wurden von der Division von Juli bis Oktober 1944 etwa 20.000 Zivilisten erfasst und zum Teil nach Deutschland verschleppt. Truppen der 16. SS-Panzergrenadier-Division ?Reichsführer SS? waren für die größeren Massaker von Sant?Anna di Stazzema und von Marzabotto (alle 1944) verantwortlich und auch für eine Vielzahl weiterer Taten. Die meisten Kriegsverbrechen wurden unter dem Vorwand der Partisanenbekämpfung verübt, oft während großangelegter Aktionen unter Führung von Kommandobehörden der Wehrmacht. Den Aktionen in Sant?Anna di Stazzema (bis zu 560 Tote, davon 389 identifiziert, am 12. August 1944), dem Massaker von Fivizzano mit 400 Toten beispielsweise allein in zwei Ortschaften Valla (107 Tote am 19. August 1944) und Vinca (etwa 200 Tote am 24. und 25. August 1944) und in Bergiola Foscalina (72 Tote am 16. September 1944) und in Marzabotto (über 770 Tote zwischen dem 29. September und dem 5. Oktober 1944) fielen insgesamt etwa 1.500 Zivilisten zum Opfer. Die SS-Männer trieben ? gelegentlich mit Hilfe von italienischen Kollaborateuren ? die Dorfbewohner aus ihren Häusern und Gehöften, sammelten sie auf abgeschlossenen Arealen oder in größeren Gebäuden und erschossen sie mit Maschinengewehrsalven oder warfen Handgranaten in die zusammengetriebene Menschenmenge und schossen die Überlebenden nieder. Die Leichen wurden oft verbrannt oder unter den gesprengten Häusern begraben. Opfer waren fast ausschließlich Frauen, Kinder und alte Menschen; Männer im kampffähigen Alter oder gar bewaffnete Partisanen waren selten darunter. Verschiedentlich wurden Gefangene (bzw. Geiseln) als Reaktion auf Anschläge oder Überfälle durch Partisanen ermordet. So sollen im Zuge sogenannter ?Vergeltungsmaßnahmen? durch die Division etwa 250 Zivilisten bzw. Partisanen getötet worden sein. Anders als bei Massakern in Dörfern waren diese in der Regel erwachsene Männer, aber nur wenige davon tatsächlich aktive Partisanen, beispielsweise in Bardine di San Terenzo (53 Männer am 19. August 1944 hingerichtet), einem Ortsteil von Fivizzano, in Camaiore (35 Tote am 4. September 1944), Carrara (42 Tote am 10. September 1944) und Casalecchio di Reno (18 Tote am 8. und 10. Oktober 1944). Massenhinrichtungen ohne unmittelbaren Bezug zu Partisanenbekämpfungsaktionen oder Partisanenüberfällen fanden am Lago di Massaciuccoli (72 Tote am 11. August 1944) und im Massaker von Massa (150 Tote am 16. September 1944) statt. Schließlich ist auch eine Anzahl von Aktionen einzelner Soldaten oder kleiner Trupps belegt, die zum Teil als gewöhnliche Verbrechen eingestuft werden können und oft mit dem Ausrauben der Opfer verbunden waren, so im Falle des Vorstehers der jüdischen Gemeinde in Pisa, Giuseppe Pardo Roques (12 Tote am 1. August 1944), bzw. der adeligen Familie Minutoli am 2. September bei Massarosa. Zur Gruppe der ?kleineren Massaker? zählen Erschießungen von Flüchtlingen, die unter anderem bei Monte Pisano stattfanden, so im August 1944 bei San Rossore (9 Tote), Nodica (15 Tote) und bei Migliarino (9 Tote), bei San Giuliano Terme (5 Tote) und bei Santa Maria del Giudice (3 Tote). Lange Zeit nach dem Krieg war es still um die Massaker in Norditalien, bis 1994 nach dem Aktenfund im Schrank der Schande die Ermittlungen aufgenommen wurden. Es dauerte einige Jahre, bis die Beteiligten sowie Zeugen und Überlebende der Massaker ermittelt waren. Im Sommer 2004 begann schließlich der Prozess gegen zehn Verantwortliche, unter ihnen auch der damalige Kompaniechef Gerhard Sommer. Ein Jahr später sprach das Militärgericht von La Spezia die Urteile. Gegen die zehn Hauptangeklagten wurde lebenslängliche Haft angeordnet, die aber bis heute nicht vollstreckt wurde. In der Folge dieser Prozesse kam es zu Ermittlungsverfahren auch in Deutschland, die jedoch ohne Anklageerhebung eingestellt wurden. Hermann Langer, ein SS-Offizier der Division, der maßgeblich am Massaker von Farneta beteiligt war und 2005 von einem Militärgericht in Rom zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, lebte danach dennoch unbehelligt als Pensionär in der Nähe von Gießen. Er wurde von Deutschland nicht ausgeliefert, obwohl ein europäischer Haftbefehl vorlag. Er starb im August 2016 im Alter von 96 Jahren in einem Seniorenheim in Linden bei Gießen. Anfang März 2016 wurde bekannt, dass ein Angehöriger der Division, der damals 22 Jahre alte SS-Unterführer Wilhelm Ernst Kusterer, 2008 in Italien rechtskräftig wegen Totschlags zu lebenslanger Haft verurteilt, im Jahr 2015 von seiner Heimatgemeinde Engelsbrand für besonderes Engagement mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet worden war. Die Ehrung löste in Italien Proteste aus. Ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Kusterer wegen Mordverdachts aus dem Jahr 2013 wurde im Juni 2016 eingestellt, da er aufgrund schwerer Pflegebedürftigkeit nicht verhandlungsfähig und weil die Beweislage für eine Verurteilung nicht ausreichend sei. (Quelle Wikipedia)