Beschreibung:

Drei Teile in einem Band. (20), 137, (9) Seiten, (14), 186 (8) Seiten und (32), 563, (16) Seiten. Blauer Original-Leinwand-Einband. (Einband gering fleckig). 16x11cm

Bemerkung:

* Erster Theil: Von der Poeterey ins gemein und Erfindung derselben Inhalt -- Von der Teutschen Sprache Eigenschafft und Füglichkeit in den Gedichten -- Von den Reimen und derselben Beschaffenheit -- Von den vornemsten Reimarten -- Von der Veränderung und Erfindung neuer Reimarten -- Von der Gedichte Zierlichkeit und derselbe Fehlern -- Samt einem Anhang: Von der Rechtschreibung und Schriftscheidung oder Distinction -- Zweiter Theil: Von der Poetery Eigenschafft, Wol- und Mißlauten der Reimen -- Von der Poetischen Erfindungen so aus dem Namen herrühren -- Von Poetischen Erfindungen so aus den Sachen und ihren Umständen herfließen -- Von den Poetischen Gleichnissen -- Von den Schauspielen ins gemein und absonderlich von den Trauerspielen -- Von den Freuden- und Hirtenspielen -- Dritter Theil: Hundert Betrachtungen über die Teutsche Sprache -- Kunstzierliche Beschreibungen fast aller Sachen, welche in ungebundener Schriftstellung fürzukommen pflegen -- Zehen geistliche Geschichtreden in unterschiedlichen Reimarten verfasset. I ----- Georg Philipp Harsdörffer (* 1. November 1607 in Fischbach, heute zu Nürnberg; ? 17. September 1658 in Nürnberg) war ein deutscher Dichter des Barock sowie Begründer des Pegnesischen Blumenordens. Als Polyhistor verfasste er über 50 Bücher zu fast allen Wissensgebieten seiner Zeit, darunter zur Poetik, zum Kanzleiwesen, zur Tranchierkunst sowie zur Mathematik und Astronomie. Ferner war er auch Heraldiker.... Harsdörffers Gesprächspiele (1641?1649) waren eines der erfolgreichsten Werke der deutschen Literatur des 17. Jahrhunderts. Sein Poetischer Trichter (1647?1653) gehört zu den umfassendsten Poetiken des Barock. Daneben entwickelten sich seine beiden sog. Schauplätze, der Grosse SchauPlatz Lust- und Lehrreicher Geschichte (1648?1651) und der Grosse SchauPlatz Jämerlicher Mordgeschichte (1649?1650), zu vielnachgeahmten Bestsellern. Zur geistlichen Dichtung trug Harsdörffer besonders mit den Hertzbeweglichen Sonntagsandachten (1649?1652) bei. Zeittypisch ist seine Dichtung von Vanitas-Motiven durchsetzt und weist Elemente auch der spätmittelalterlichen Frömmigkeit, vor allem der Mystik, auf... Der Nürnberger Lutheraner Harsdörffer beteiligte sich an der Sprach- und Dichtungsreform, wie sie von Martin Opitz angestoßen und u. a. von der Fruchtbringenden Gesellschaft fortgeführt wurde. In seiner Aufzählung von 41 empfehlenswerten Autoren seiner Zeit findet sich bezeichnenderweise kein einziger Katholik. Dennoch konnte er sich selbst mit der in Meißen und Schlesien gepflegten mitteldeutschen Schriftsprache nicht anfreunden und benutzte für seine deutschsprachigen Werke die sonst auch als katholisches Jesuitendeutsch gescholtene Oberdeutsche Schreibsprache. In der Vorrede zu dem dritten Teil seines bekanntesten Werkes Poetischer Trichter meint er 1653 dazu: Welche ausrede und also nachgehends welche Schreibart die reinste und richtigste seye / wollen wir nicht entscheiden / sondern lassen es die Meisner und Schlesier ausfechten; bleiben inzwischen bey dem / was in dem Anhang deß ersten Theils des Poetischen Trichters vermeldet worden [...]. Besagtes alles dienet zu behaubten: I. Daß unsre Sprache wie sie heut zu Tage in Ober-Teutschland gebräuchlich ist / sonder Mißahnung deß Altteutschen gantz abgekommen ungebräuchlichen / oder selbst erdichten neuen Wörter zu lieben und zu üben. II. Daß ein jeder / der mit Verstand nach seiner Mundart schreibet / dolmetschet oder dichtet / genugsamen Fleiß erweisen und gebührendes Lob erlangen könne. III. Daß man wegen der unverglichnen Schreib-Art kein gutes Buch verwerffen oder verachten / und mehr auf den Jnhalt / als die Verabfassung sehen sol." (Quelle Wikipedia)