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599 S. ; Ill. ; 22 cm. Pp.
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Neues Exemplar - Über acht Jahre besuchte eine Gruppe Psychoanalytikerinnen den Norden Namibias, um mit Frauen der dort lebenden Himbanomaden interkulturelle Gespräche zu führen und diese ethnopsychoanalytisch auszuwerten. Mithilfe eines innovativen Konzepts, bei dem erstmals sowohl die Träume der Himbafrauen als auch die durch die Begegnungen ausgelösten Träume der Forscherinnen mitgeteilt werden, konnten sich die Beziehungen zwischen beiden auf einer unbewussten Ebene vertiefen. Das zeigt sich an einem allmählichen Veränderungsprozess der Beteiligten. Bisher schwer zugängliche Themen werden in überraschender Weise neu erhellt, wie eine andersartig belebte Körperlichkeit, die Bedeutung körperlicher Einschreibungen bei der Initiation, der Stellenwert des Glaubens an Hexerei, das Tieropfer als Therapieform oder das Tabu aggressiver Gefühle. Die drei geschilderten Lebensgeschichten verdeutlichen exemplarisch einerseits den vielschichtigen Prozess des Verstehens einer fremden Kultur mit ihren unbewussten Gegebenheiten und andererseits das Beglückende seines Gelingens. Dabei werden die Forscherinnen auch mit der eigenen Kultur und ihren Wertvorstellungen konfrontiert. -- Inhalt: Einführung in dieses Buch -- Die Fremde als Erkenntnisort -- Das Forschungsprojekt -- Das Forschungskonzept -- Unser methodisches Vorgehen bei den Himba - Gespräche in der Kleingruppe -- Die Angst vor dem Fremden -- Unsere Übersetzerinnen -- Meine Haltung als Psychoanalytikerin in den Gesprächen -- Wissenschaftliche Nachbearbeitung des Feldmaterials -- Dramatis personae -- Danksagung -- Ute Wordell: Ethnologischer Blick auf die Himbagesellschaft -- Einleitung -- Nomadische Lebensweise und Haushaltsstruktur -- Zur Geschichte der Himba -- Traditionelle Gesellschaftsstrukturen -- Mythologie -- Übergangsriten zur Bewältigung von Schwellensituationen -- Erste Stadien der frühkindlichen Entwicklung -- Entwicklungsstadien des Mädchens zur Frau -- Entwicklungsstadien des Jungen zum Mann -- Heirat -- Tod und Begräbnisrituale -- Krankheit und Unglück-Heiler und Hexer -- Die Himba im Wandel -- II Drei Frauengeschichten- Uatikura, Makeeya, Vatara -- A - Uatikura - eine Liebe auf den ersten Blick -- Erste Begegnung mit Uatikura (2000) -- Krise und Trennung vom Haushalt des Ehemanns (2002) -- Uatikura im eigenen Übergangshaushalt (2003) -- Abschied (2006) -- Uatikura im Haushalt des neuen Ehemanns (2010) -- Forschungsmethoden und Ergebnisse -- Der ethnopsychoanalytische Forschungsprozess-persönliche Erfahrungen -- Der Beziehungsprozess mit Uatikura - Überraschungen im Eigen- und Fremdverstehen -- Die Interpretation von Träumen als ethnopsychoanalytisches Erkenntnisinstrument -- Fremdes und eigenes Körpererleben - Überlegungen zum vitalen Körper-Ich -- Sprachverwirrung zwischen Sexualisierung und Vitalisierung des Körpers -- Was ist körperliche Energie? Versuch einer Konzeptualisierung -- Uatikura und ihr Baby-Beobachtungen körperlichen Einsseins -- Paradiesische Glückseligkeit und kannibalische Aggressivität - die Monade bei den Himba -- Das Schönheitsideal der Himba - sinnliche Körperinszenierungen als Merkmal individueller und kultureller Identität -- Das gestörte und das heile Haut-Ich - Berührung, Anklammerung und Bemächtigung im Kulturvergleich -- B - Makeeya - Adoleszenz bei den Himba heute -- Szenen einer Trennung -- Einleitung -- Auf der Suche nach der frühen Mutter (2002) -- Makeeya als Mutter ihres ersten Babys (2003) -- Vergebliche Hoffnung auf Heilung einer frühen Verlassenheitswunde (2006) -- Makeeya hält Ausschau nach einem Mann ihrer Wahl (2010) -- Forschungsergebnisse -- Der Beziehungsprozess zwischen Makeeya und der Psychoanalytikerin - Heilserwartung an die fremde "Heilerin"? -- Die Krankheit Makeeyas -- Exkurs zur Hexerei -- Monogame Sehnsüchte in einer polygamen Kultur -- C - Vatara, die zu Unrecht Beschuldigte -- Tod der Kinder und der frühe Tod der Mutter (2002) -- Todesangst vor den Schrecken der Geburten (2003) -- Die Schrecken des Abschieds (2006) -- Reintegration in die Himbagemeinschaft (2010) -- Forschungsergebnisse -- Zur Psychodynamik des Gesprächsprozesses mit Vatara -- Vatara im Konflikt zwischen individuellen Bedürfnissen und traditioneller Himbakultur -- Die Folgen früher Trennungen -- Gefahren des Gebärens -- Hexereidiskurs versus Schuldgefühlsdiskurs -- III Das gesellschaftliche Unbewusste der Himba. Eine Balance zwischen Bindung und Trennung -- Trennungsgewalt-Trennungswut -- Körperliche Einschreibungen -- Das Tabu der Menstruation -- Opferung der Individualität -- Aggressive Gefühle sind tabu -- Tieropfer als Therapeutikum -- Soziale und leibliche Vaterschaft -- Oer Glaube an Hexerei. ISBN 9783837924312