Beschreibung:

Von den im Nachlaß gefundenen Platten erstmals gedruckt von Eberhard Behr in 25 numerierten und von Ada Heckroth signierten Exemplaren mit dem rückseitigen Nachlaßstempel. Auflage: 25 numerierte Exemplare.. Format: 38 x 26,5 cm. 15 Seiten Einführungstext und 11 Radierungen. Gedruckt auf starkes unbeschnittenem Velin. Lose Blatt in Portfolio aus grauem Leinen mit Deckeltitel.

Bemerkung:

*Die Kupferplatten wurden im Nachlaß gefunden, die Suite ist zuvor noch nie gedruckt worden und wird hier erstmals in einer Kleinstauflage von 25 numerierten Exemplaren vorgestellt. - Hein Heckroth (geb. 14. April 1901 in Gießen; gest. 6. Juli 1970 in Alkmaar, Niederlande) war ein deutsch-britischer Maler, Bühnenbildner und Film-Designer. Als junger überwiegend autodidaktischer Maler waren seine Arbeiten bereits im Alter von 21 Jahren im Kunstsalon Ludwig Schames (Frankfurt) sowie in der Galerie Flechtheim vertreten. Nach seiner Heirat 1924 wandte er sich aus materiellen Gründen der Bühnenkunst zu, wo er in festen Anstellungen eine große Karriere erlangte.1933 floh er jedoch zu seiner jüdischen Ehefrau Ada ins Exil nach Paris. 1935 folgte er einem Ruf nach England. Im Frühjahr 1940 wurde Heckroth von den Engländern interniert und im Sommer desselben Jahres deportiert. Als Ausländer aus einem Feindstaat, wurde Heckroth nach Australien verbracht. 1941 durfte er nach England zurückkehren und 1947 erhielt er die britische Staatsbürgerschaft und blieb dort bis 1956. Inzwischen wurden 1937 in der Aktion "Entartete Kunst" nachweislich vier Bilder Heckroths beschlagnahmt. - Die vorliegenden Radierungen mit dem Titel "Blätter vom zerstörten Leben", geschaffen im ersten Kriegsjahr 1939, sind ein exemplarisches und sprichwörtliches Beispiel für seine für die zerstörte Karriere als Künstler, so wie viele andere jäh unterbrochene Künstlerexistenzen. "Die rätselhaften Aquatinten entsprechen einer kleinen Anzahl von Ölbildern aus dem Jahre 1939. Sie sind Visionen der Bedrohung seiner physischen wie seiner künstlerischen Existenz [...] Heckroth hatte die erste Katastrophe seines Lebens damals bereits hinter sich, als er die kommenden ahnungsvoll voraussah" (Karlheinz Gabler im Textbeitrag). - Sauber und sehr gut erhalten.