Preis:
20.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
20.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / 1 Buch / book
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
44 S. Geheftet.
Bemerkung:
Papierbedingt leicht gebräunt. - Von Anfang an wurde die psychoanalytische Entdeckung als Botschaft der Befreiung, ja der Revolte begriffen. Die Enthüllung des Unbewußten, die Aufdeckung der AIIgegenwärtigkeit der Sexualität und ihrer nicht minder gegenwärtigen Unterdrückung, die Begründung einer Therapie, die den Sexualtrieb aus seinen verschobenen, entstellten und "entfremdeten" symptomatischen Äußerungen lösen will, konnten nur als direkter Angriff auf die herrschende Moral, deren stärkste Bastion die "kulturelle Sexualmoral" war, interpretiert werden. Andrerseits mündete die Freudsche Theorie, selbst wenn die psychoanalytische Praxis ausschließlich auf das Individuum beschränkt blieb, unmittelbar in den Bereich der sozialen Strukturen, Institutionen und Ideologien. Die menschliche Sexualität ist seit Anbeginn durch jene Urzelle der Gesellschaft: die Familie, geprägt, wenn nicht gar erweckt. Die Vorstellungen und Phantasien, die sie strukturieren und festlegen, sind durch und durch bestimmt vom interpersonalen Kontakt und daher grundlegend gezeichnet durch einen bestimmten Kulturtypus. Die Kräfte schließlich, die die Sexualität des Individuums einschränken und verstümmeln, wirken mannigfach diesseits und jenseits des Familienverhältnisses, das sie vermittelt, fort: diesseits in Richtung aller historischen oder genealogischen "phylogenetischen" Momente, die in eine gegebene Familienkonstellation eingehen; jenseits, insofern die Verbote, Einschränkungen und Abweichungen, die dem Familienverhältnis entspringen, sehr schnell ins Netz der sozialen Beziehungen eingehen, da die kulturelle Moral über den Ödipuskomplex, den sie ablöst, generalisiert und vielleicht auch entdramatisiert, ihren Eingang findet. ? (S. 3)