Beschreibung:

76 Seiten. Dekorativ farbig geprägter u. vergoldeter Original-Leinwand-Einband in ansprechender Erhaltung. (Papier teils etwas fleckig). 18x13 cm

Bemerkung:

* Paul Marie Verlaine[1] (* 30. März 1844 in Metz; ? 8. Januar 1896 in Paris) war ein französischer Lyriker des Symbolismus. Verlaine schloss sich den Parnassiens an, bei denen er sein poetisches Handwerk lernte. Er wurde zum führenden Lyriker des Symbolismus und beeinflusste viele spätere französische Dichter. Seine hochmusikalischen Verse bringen feinste Gefühlsregungen und Zwischentöne zum Ausdruck. Verlaines Maxime lautete: ?De la musique avant toute chose.? (?Musik, Musik vor allen Dingen.?) Die Thematik reicht von morbider Erotik bis zu ekstatischer Frömmigkeit. Er hat besonders die Kunst der Neuromantik beeinflusst. W. Berger, der auch eine Auswahl Verlaine?scher Gedichte übertragen hat, schreibt: ?Von Baudelaire und den Parnassiens beeinflusst, gehört Verlaine zu den Wegbereitern des Symbolismus, dessen erster bedeutender Vertreter er selbst ist. Sein musikalischer, auf raffinierteste Klangeffekte abgestimmter Vers gewann der französischen Sprache bis dahin unerhörte euphonische Möglichkeiten ab. Sein Gedicht Art poétique wurde zum poetologischen Manifest der Symbolisten?? Der Klang seiner Gedichte ist meistens wichtiger als ihr Inhalt, was dazu führt, dass sie schwer zu übertragen sind. An diese schwierige Aufgabe wagten sich beispielsweise Hermann Hesse (Mon Rêve Familier), Rainer Maria Rilke (Agnus Dei), Stefan George (Chanson d'Automne) und Paul Zech. Notizen zu den wichtigsten Werken: Die meisten Gedichte der ersten Sammlung sind noch wenig kennzeichnend für die spätere Eigenart Verlaines. Die Poèmes saturniens ? in der Titelgebung an eine Gedichtgruppe aus den Fleurs du Mal anknüpfend ? stehen in Themenwahl und Gedankenführung stark unter dem Einfluss Baudelaires, während sie im Versbau die Schule Banvilles erkennen lassen. Die baudelaireschen Motive sind ins Zarte und Spielerische aufgelöst; die Melancholie entspringt nicht der Bitternis der Vereinsamung, sondern einer seelischen Erschöpfung, die dem Dichter neue Sensationen bietet und ihn befähigt, alltägliche Dinge in neuem Licht zu sehen. In den Fêtes galantes hat Verlaine im Sinne der baudelaireschen Forderung, dass die Lyrik ein Kollektiverlebnis der Sinne sein soll, versucht, die Malkunst Watteaus dichterisch wiederzugeben, die damals gerade durch die kunstkritischen Arbeiten der Goncourts und einen eigenen Saal im Louvre eine Renaissance erlebte. Dem Geist des Malers wie dem des 18. Jahrhunderts und der Rokokoepoche überhaupt werden die Gedichte besonders dadurch gerecht, dass sie Gedanken an den Tod und Vergänglichkeit mit tändelnder Ironie in die Stimmung des ?carpe diem? überleiten. Zu dem spielerisch-frivolen Inhalt der Gedichte steht die noch streng parnassische Form in einem gewollten Gegensatz. Über dieser Sammlung und den Poèmes saturniens lastet das Gefühl der Bedrohung, die Ahnung des Untergangs und kompensatorisch dazu die Erfahrung der Unerfüllbarkeit des Traumes (Mon rêve familier) und der Bitterkeit der Erinnerung (Colloque sentimental). Der frühe Verlaine steht zwischen Dekadenz und Symbolismus. Die Sammlung La Bonne Chanson enthält Liebesgedichte an seine Braut und spätere Gattin Mathilde Mauté und ist von spontan empfundenem Glück und der Sehnsucht nach einer bürgerlichen Existenz geprägt. Sie bildet zugleich den Abschluss der Dichtungsperiode Verlaines, in der er sich noch in herkömmlichen Bahnen bewegte. Erst die Begegnung mit dem zehn Jahre jüngeren Rimbaud hat die Kräfte seines Verstandes und seiner Phantasie zu höchster Leistung entfaltet. Er suchte eine Lebensform, die mit seinem bisherigen Leben, seiner Zeit, mit allem, was Durchschnitt und Bürgerlichkeit hieß, nichts mehr gemeinsam hatte. Dies führte aber auch dazu, dass ihm das Unterscheidungsvermögen zwischen Wirklichkeit und Wahn allmählich verlorenging. In den Romances sans Paroles wandte Verlaine erstmals die Theorie an, die er in einem später (1882) veröffentlichten Gedicht Art poétique (entstanden 1874) niederlegte: Der Vers soll Musik sein, eine Harmonie von Tönen, ein flüchtiger Rausch, der die Grenzen der Form verwischt und die Farben nur als Nuancen wiedergibt (?Pas la couleur, rien que la nuance!?). Der Reim wird als billiges Effektmittel beiseitegeschoben; das Gedicht soll in seinem Aufbau durchaus frei sein und seine Wirkung lediglich durch die geschickte Komposition von Lauten zu erreichen suchen. Diese Auflockerung des traditionellen Vers- und Strophenbaus, wie sie sich erstmals in den Romances findet, wirkt aber keineswegs wie Formlosigkeit, denn die musikalische Harmonie erweist sich als ein ebenso starkes konstruktives Prinzip wie eine vorgeschriebene Zahl von Silben oder Folge von Reimen. In diesem Manifest fordert er den ?vers impair?. Er versteht darunter weniger den Vers mit ungerader Silbenzahl als die Ungleichsilbigkeit der Verse innerhalb einer Strophe. Hinzu kommt im Bereich der Wortwahl die beabsichtigte Mehrdeutigkeit. Das im Schwebezustand verharrende Gedicht wird zum Pendant einer begrifflich nicht mehr fassbaren Welt. Rhetorische Mittel wie Pointen, Satire und Ironie sind verbannt. In Abgrenzung gegen die rationale, konturenscharfe, kühle Lyrik der Parnassiens, doch auch gegen die emphatische Rhetorik der Romantik postuliert Verlaine also eine Dichtung, in der die Form ? im weitesten Sinn verstanden ? auf Kosten des Inhalts Autonomie erlangt. Verlaines zeitweilige Rückkehr zum Glauben während seiner Gefängnishaft fand ihren Ausdruck in den Gedichten der Sammlung Sagesse (?Weisheit?), deren Thema der Kampf zwischen Gut und Böse ist. Mittelalterliche Motive klingen an; das Gedicht wird zum Gebet, zur Lobpreisung Gottes, und die zartesten Marienlieder gelangen ihm in dieser Zeit, da er tatsächlich an seine Umkehr glaubte. Auch in der Form zeigen die Sagesse-Gedichte eine Rückkehr zur Tradition; die meisten sind in Alexandrinern verfasste Sonette. 1884 setzte er in dem Band Les Poètes maudits (dt. Die verfemten Dichter) u. a. Rimbaud und Mallarmé ein Denkmal. Amours handelt vor allem von seinem 1883 verstorbenen Schüler Létinois. In den späteren Jahren verfasste er mehrere autobiographische Prosaschriften wie Mes hôpitaux, Mes prisons und Confessions.(Quelle Wikipedia)