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VIII; 213 Seiten; 22 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband.
Bemerkung:
Gutes Exemplar; kl. Gebrauchs- und Lagerspuren; Einband stw. leicht beschabt; Vorsatz etwas fleckig; Bindung geringfügig gelockert. - Vortitel-Blatt mit mehrzeiliger privater Widmung (1942). - "VORWORT DES DICHTERS ZUR ENDGÜLTIGEN AUSGABE (SOMMER 1937): Die Dichtung "Südliche Reise" - das heißt: die aus unübersehbaren Einzelerlebnissen vieler Jahre geborene Vision der Mittelmeerwelten - konnte nur in einer Seele geboren werden, welche ihre höchst wirklichen Ergänzungen, aber keineswegs eine romantische "Heimat" suchte. Wie sehr diese Seele gerade der ihr vom Schicksal zugewiesenen Heimat (= Erde) verhaftet ist, geht aus vielen Stellen des Buches hervor, am klarsten aber aus den auf Seite 91 verzeichneten Erkenntnissen. Die reinen Gesichte der Dichter, mögen sie noch so sehr aus zeitlicher Bedingtheit geboren sein, verharren im Raum. Wer teil an ihnen haben kann, findet den Weg zu ihnen. Sie können versinken, für eine lange Zeit. Aber es hat noch keine gegeben, die bei wiederkehrendem Stand ihrer Gestirne nicht angerufen worden wären. Denn in ihrer Tiefe lebt, von dem Geiste behütet, der über den Wassern schwebt, der Grundklang jeglicher Dichtung ? " // Albert Heinrich Rausch (* 5. Mai 1882 in Friedberg (Hessen); ? 11. Oktober 1949 in Magreglio am Comer See, Italien), Pseudonym Henry Benrath, war ein deutscher Schriftsteller. Die Kriegszeit verbrachte Rausch im Ausland; zuletzt ließ er sich in Magreglio nieder, wo er durch seine Intervention die Bevölkerung zweier Dörfer vor der Vernichtung durch die Nazis bewahrte und wo er bis zu seinem Tod am 11. Oktober 1949 blieb. 1932 erhielt Rausch den Büchnerpreis. Seit der Veröffentlichung des Romans Ball auf Schloß Kobolnow im selben Jahr schrieb er unter dem Pseudonym Henry Benrath. Unter diesem Namen sind vor allem die Kaiserinnenromane Die Kaiserin Galla Placidia, Die Kaiserin Theophano und Die Kaiserin Konstanze bekannt geworden, die ebenso wie sein Werk Kaiser Otto III. in künstlerischer Überhöhung und in bemerkenswerter stilistischer Originalität und Konzentration die Visionen des frühmittelalterlichen Reichsgedankens nachempfinden. ... (wiki) // "? Rom: Ewige Welt im Banne eines Namens . . Traumhaftes Anklingen tiefgedämpfter Trommelwirbel über dem weichen Golde der Posaunen. Eines möchte ich wieder erleben: Die frühe Morgen" stunde, als ich zum erstenmal über die Piazza delle Terme in die Stadt hinunterfuhr: jenes Licht auf den gelben Häuserwänden, das Zerstäuben der Wassergarben über den offenen Brunnenbecken, das Wehen der Palmen im frischen, blauen Ostwind, den Duft des Sprühregens, der aus großen Gießfässern auf die Straße sprang, die Musik der tausendfachen Rufe aus Höfen und Hallen, aus Winkeln und von hohen Balkonen, den Flug des leichten Wagens, das frohe, helle Aufschlagen der Hufe, das Bellen des kleinen Hundes, der neben dem Kutscher saß und mit den Pfoten an einer hochroten Halsschleife spielte.. und dann den Eintritt in das Haus der Freunde, die kühle Dämmerung des Marmorvestibüls, das Schweigen der hohen, weißen Wände und den herben Geruch der Lorbeerbäume, die in niedrigen Behältern neben einem schlanken Spiegel standen. Warmes, braunes Halbdunkel, von Grün durchweht, füllte das Zimmer, in das man mich führte: die Läden waren geschlossen, die Vorhänge gesenkt, nur hier und da vom Gold der Luft gesprenkelt. An allen Wänden, an der Decke, am Fußboden floß Gold: weich wie der Wein von Frascati in die glatten, runden Gläser fließt. Narzissensträuße standen auf den Tischen, aus langen Korridoren hallten Worte herüber, Schatten flogen und verschwanden. ? (Seite 65)