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Zu einer Entdeckung im Gutenberg-Museum / Heft 3: Thomas M. Scheerer - Virides Julii Candelae über einige Aspekte von Cortazars "Rayuela" / Heft 4/5 (Doppelheft) - Gerhard Charles Rump - Vergangenheitsrechnen. Vorüberlegungen zu Grundlagen einer pataphysischen Mathematik u. Peter Gendolla - Die Die Hochgeschwindigkeitsliebe. Jarrys "Le surmâle" / Heft 6: Jan Philipp Reemstma - Antifüsiek. Beiträge zu einer einheitlichen Theorie aller Pänomene / Heft 7: Manfred Geier - Die letzten Tage des Blauwals. Ein neowissenschaftlicher Reisebericht.. 6 Hefte. Zusammen ca. 150 Seiten. Mit mehreren Abbildungen u. der Beilage zu Heft 2. Originalbroschuren. 21x15 cn
Bemerkung:
* Herausgegeben vom Deutschen Institut für Pataphysische Studien (DIPS). Bis auf Heft 3 (Nachdruck) alles in Originalausgaben ! ----- Pataphysik (frz. Pataphysique, ein Wortspiel mit den homophonen Formulierungen patte à physique, pas ta physique und pâte à physique) ist ein absurdistisches Philosophie- und Wissenschaftskonzept des französischen Schriftstellers Alfred Jarry (1873?1907), das sich oftmals als nonsensische Parodie der Theoriebildungen und Methoden moderner Wissenschaft gibt. Der von Jarry geprägte Begriff erschien zum ersten Mal gedruckt am 28. April 1893 in der Zeitschrift L?Echo de Paris litteraire illustré. Im Roman Taten und Meinungen des ?Pataphysikers Doktor Faustroll (Gestes et opinions du docteur Faustroll, erschienen in Folgen an verschiedenen Orten 1898?1903, vollständig erst 1911) beschreibt Jarry ?Pataphysik als die Wissenschaft des Partikulären, also des Einzelfalls, im Gegensatz zu Aristoteles? wirkungsreicher Definition, nach der sich Wissenschaft immer nur mit dem Allgemeinen beschäftigen könne. Alfred Jarry (* 8. September 1873 in Laval, Département Mayenne (Bretagne), Frankreich; ? 1. November 1907 in Paris) war ein französischer Schriftsteller. Jarry entstammte einer relativ wohlhabenden bretonischen Bürgerfamilie. Nach der Schulausbildung in Saint-Brieuc, Rennes und am Lycée Henri IV in Paris, bewarb er sich mehrmals vergeblich um die Aufnahme an der École normale supérieure. Ein anschließend begonnenes Philologiestudium an der Sorbonne beendete er ebenfalls ohne Abschluss, um sich des Weiteren im Milieu der Pariser Bohème mit literarischen Produktionen aller Genres sowie literatur- und theaterkritischen Essays zu verdingen. Beispielsweise inspirierte ihn die Lektüre von H. G. Wells' Die Zeitmaschine zu einem Essay über den Bau einer ?machine à explorer le temps?. Eigenen Aussagen zufolge wurden seine in dieser Phase entstehenden Werke darüber hinaus von der evolutionären Philosophie Henri Bergsons (seines Philosophielehrers am Lycée Henri-IV) und von den Romanen François Rabelais' beeinflusst. Im Juni 1896 wurde Jarry vom Intendanten Lugné-Poe zum Sekretär am Théâtre de l'Œuvre ernannt und war fortan mit Verwaltungsaufgaben, Öffentlichkeitsarbeit und Programmgestaltung betraut. Am Théâtre de l'Œuvre wurde auch bald darauf Jarrys wohl bekanntestes Werk, das grotesk-komische Drama König Ubu inszeniert, dessen Uraufführung am 10. Dezember 1896 zu einem der berühmtesten Skandale der französischen Theatergeschichte wurde. Nach Ubus initialem Ausruf ?Merdre? (eine Verballhornung aus merde = Scheiße, ins Deutsche mal als Schreiße, Schleiße, Scheitze oder Schoiße übersetzt) musste die Vorstellung aufgrund von handfesten Tumulten für mehrere Minuten unterbrochen werden. Die Kritiken in der bürgerlichen Presse waren entsprechend vernichtend und nötigten Jarry zu mehreren rechtfertigenden Stellungnahmen. Ab 1898 erschienen in verschiedenen literarischen Periodika Fragmente des Romans Heldentaten und Ansichten des Doktor Faustroll, der als Gründungsdokument der ??Pataphysik?, der Wissenschaft von den imaginären Lösungen gilt und Jarrys Nachruhm maßgeblich mitbegründete (vgl. Collège de ?Pataphysique). Allerdings blieben ihm künstlerische Anerkennung und finanzieller Erfolg weiterhin verwehrt. Im November 1896 erstand Jarry zum Preis von 525 Francs ein Fahrrad des Typs ?Clément luxe 96? (seinerzeit Ausdruck einer unerhörten Modernität), das fortan zu seinem Markenzeichen wurde und ihn bis zu seinem Tod begleiten sollte. Aufgrund der andauernden Nichtbeachtung seiner Werke durch die literarische Öffentlichkeit führte er nun zunehmend ein Außenseiterdasein am Rande des Existenzminimums. Im Bemühen, die Grenze zwischen Realität und Literatur zu verwischen, entwickelte er auffällige Schrullen und Idiosynkrasien, beispielsweise näherte er sich in Sprachduktus und Gebaren seiner Hauptfigur Ubu an, und erging sich in antibürgerlichen Exzessen. So schoss er zum Beispiel während eines Gala-Diners mehrmals mit einer mit Platzpatronen geladenen Pistole auf einen ihm besonders unliebsamen Gast. Alfred Jarry starb am 1. November 1907 im Alter von 34 Jahren an einer tuberkulösen Meningitis. Der letzte von ihm überlieferte Satz soll die Bitte um einen Zahnstocher gewesen sein. Nach seinem Tod wurde Jarrys Biographie immer mehr vom Mythos des Bürgerschrecks und des von Gläubigern gejagten ?poète maudit? überlagert. (Quelle Wikipedia)