Beschreibung:

Unpaginiert, 171 Werke beschrieben, zahlr. Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Einband leicht bestoßen, sonst gut und sehr sauber. - Aus dem Text: Nie wieder fühlte Harry Fränkel sich so glücklich und unbeschwert wie in den Tagen des Mai 1945, als Amerikaner ihn aus einem Arbeitslager in der Nähe von Kassel befreit hatten. Er war dreiunddreißig Jahre alt, noch jung, endlich wollte er sein Leben beginnen, zwölf verlorene Jahre galt es aufzuholen. Ließen sie sich aufholen? [...] [In Dortmund] war der Sohn eines jüdischen Kaufmanns und Enkel eines aus Westpreußen stammenden Bergmanns am 15. November 1911 geboren worden und im Norden der Stadt mit einem älteren Stiefbruder und zwei jüngeren Brüdern aufgewachsen. Der Stiefbruder wurde später seit Stalingrad vermißt, der Vater kam um in Auschwitz. [...] Bis in den Beginn der fünfziger Jahre verarbeitet Fränkel Erinnerungen an schlimme Nachkriegsnöte, sucht er politische Verfolgung und Manipulation ins Bild zu bringen. Zu denken ist an ?Einsteigen? 1951 (Wvz.-Nr. 20), eine Reminiszenz an in der Zeit vor der Währungsreform vor allem durch sogenannte Hamsterfahrten unvorstellbar überfüllte Eisenbahnzüge, ?Menschenjagd? 1951 (Wvz.-Nr. 21), ?Heimatlose? 1952 (Wvz.-Nr. 24) und ?Agitation? 1952 (Wvz.-Nr. 25), wo ein bedrohliches Wesen mit tückischem Auge und Riesenmaul einer Menge Menschen offensichtlich durch Hetzreden jede Individualität genommen und sie zu einer Ansammlung völlig gleich aussehender Köpfe degradiert hat.