Beschreibung:

100 S., 4 Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Das im Titel angekündigte Programm des K. humanistischen Gymnasiums Münnerstadt für die Jahre 1913 u. 1914 ist nicht enthalten. - Leicht bestoßen, sonst gut und sehr sauber. - Inhalt: Die Figuren der Decke -- Ideengang der Deckenbilder -- Die Aula als Theater. - Aus der Einleitung: Entstehung und Ausstattung der Aula. Der Fürstbischof von Würzburg, Johann Gottfried II. von Guttenberg, übergab das Gymnasium zu Münnerstadt, das geraume Zeit die Bartholomiten geleitet hatten, 1685 den Augustinereremiten. Die feierliche Übernahme ging vor sich am 3. März im alten Gymnasialgebäude neben der Pfarr-kirche ? jetzt Deutsches Haus genannt ? in Anwesenheit der fürstbischöflichen Beamten und des Stadtrates: zuerst wurde das fürstbischöfliche Dekret verlesen, alsdann hielt P. Angelus Heindrich, Professor der Rhetorik, an die studierende Jugend eine lateinische Ansprache: De sapientia amplectenda. Nach der Vorstellung und Verpflichtung eines jeden Lehrers ging es in feierlichem Zuge zur Klosterkirche, wo das Te Deum gesungen und ein Hochamt zu Ehren des hl. Geistes gehalten wurde. Nachmittags begann der Unterricht. Vom Fürstbischof unterstützt bauten die Augustiner 1687 bis 1689 ein neues Gymnasialgebäude und zwar zunächst den Aulaflügel. Der Laienbruder Thomas Zeni O. Er. S. Aug., ein Italiener, der dem Konvente in Würzburg angehörte, schmückte, von zwei Gehilfen unterstützt, die Decke der Aula mit prächtigen Ornamenten und Figuren aus Stuck. Die Arbeit wurde im Juni 1692 begonnen und noch im darauffolgenden Jahre fortgesetzt. Seitdem hat sich manches geändert. Aus der Augustineranstalt, welche 1787 unter die Oberaufsicht der fürstbischöflichen Regierung kam, ist ein K. bayerisches Gymnasium geworden, in welchem Ordensangehörige im Verein mit Lehrern aus dem Laienstande tätig sind. [...] Vorliegende Arbeit setzt sich zur Aufgabe vor allem die zum Teil rätselhaften Figuren im einzelnen näher zu bestimmen und in den Ideengang der bildnerischen Darstellungen einzudringen um zum Schlusse verschiedene Vorschläge für eine dringend erwünschte künstlerische Renovation zu machen. Gleichzeitig will sie aber auch auf ethische und pädagogische Ideen des hl. Kirchenlehrers Augustinus aufmerksam machen, die entweder den Erbauern der Aula schon vor Augen schwebten oder sich wenigstens dem mit der Ideenwelt des Heiligen vertrauten Beschauer aufdrängen.