Beschreibung:

2 Bll., IV,411 Ss., 2 Bll. 8°. Blaue illustr. Pp. mit Rücken- u. Deckeltitel.

Bemerkung:

ERSTE AUSGABE. - = Persönlichkeiten im Zeitgeschehen, hrsg. von Joachim Kuropka. Band 13. - Erinnerungen von Peter Bermbach (geb. 1931 in Usingen), aufgezeichnet von Bodo Baumunk (geb. 1952). "Für die Entdeckung der eigenen Homosexualität sind die fünfziger Jahre in Deutschland keine gute Zeit. Umso prägender wird für Peter Bermbach 1952 der erste Ausbruch ein anderthalbjähriger Studienaufenthalt in Kalifornien, der in Hollywood nicht zuletzt den Ehrgeiz auf eine eigene Filmkarriere beflügelt. Ein Doktortitel in Romanistik verhilft dem Autor 1959 zu einer Lektorenstelle beim renommierten Kindler-Verlag in München, die er wenig später nach einem Gerichtsverfahren im Zeichen des Schandparagraphen 175 A aufgibt, um seinen Lebensmittelpunkt endgültig nach Paris zu verlegen. Literatenszene und Bohème des linken Seine-Ufers eröffnen ungeahnte Freiheiten und berufliche Möglichkeiten: Als Zeitungskorrespondent und Fernsehjournalist, der schnell mit Le tout Paris bekannt ist, vom jungen Karl Lagerfeld bis zu Suzy Mante-Proust, von Julien Green bis zu Jean Marais. Die deutsche Herkunft kann dabei Bürde wie Empfehlung sein. In subtilen TV-Porträts und Reportagen bringt er Zeitschriftenlesern und Fernsehpublikum seiner Heimat Persönlichkeiten wie Claire Goll, Clara Malraux und Elisabeth Bergner, François Truffaut und Jacques Tati, die Welt des Adels und der Haute Couture nahe. Von solchen mitunter amüsanten, manchmal anstrengenden Begegnungen erzählt dieses Buch." (Verlag). Peter Bermbach war u.a. fünfundvierzig Jahre mit Fritz J. Raddatz befreundet, dem mehrere Abschnitte der Erinnerungen gewidmet sind: "Leicht ironisch und [mit] einem Hauch von Eifersucht verglich er uns zu Beginn unserer Bekanntschaft einmal mit Hermann Hesses 'Narziß und Goldmund', mit letzterem meinte er natürlich sich. ... ich war ein kritischer Freund, ergo ein guter Freund. Wenn er gelogen hat, habe ich ihm gesagt: Sie lügen. Und wenn er hochgestapelt hat, habe ich ihm gesagt: Sie stapeln hoch. Nach seinem Tod erzählte mir sein Lebenspartner ..., Raddatz habe sehr bedauert, dass es nicht mehr zu einer Versöhnung zwischen uns gekommen war. Traurig wie ich war, sah ich das genauso." (Ss. 324 u. 332). Mit einem Personenregister. - Einbandfoto: Peter Bermbach, Filmagentur Foto München, 1950er Jahre.