Beschreibung:

83 Ss. 8°. EnglBr. mit rot-schwarz illustr. Umschl.

Bemerkung:

Originalgetreuer Faksimiledruck, eins von 1200 Exemplaren. - Sammlung philosophischer Fragmente von Walter Benjamin (1892-1940) mit gedruckter Vorbemerkung: "Diese Straße heißt Asja-Lacis-Straße nach der die sie als Ingenieur im Autor durchgebrochen hat" (S. 5). Die lettische Schauspielerin, Regisseurin und Theaterleiterin Asja L cis, geb. Liepi a (1891-1979), ging 1922 nach Berlin und lernte dort die Theaterszene kennen; sie kam in Kontakt mit Walter Benjamin und Bertolt Brecht, die sich auf ihre Initiative hin 1924 trafen; gemeinsam mit Benjamin verfaßte sie einen Aufsatz über Neapel und arbeitete an dessen 'Passagen-Werk' mit. Benjamins Buch 'Einbahnstraße' "ist durch seine Druckanordnung und äußere Gestaltung, ebenso wie durch seine fragmentarische Schreibweise als eines der bedeutendsten Werke der avantgardistischen deutschsprachigen Literatur der zwanziger Jahre ausgewiesen." (Bernd Witte, zit. nach Holstein, S. 409). "Die Fragmente, Skizzen und Aphorismen der 'Einbahnstraße' mit Titeln wie 'Tankstelle', 'Frühstücksstube', 'Nr. 113', 'Normaluhr', 'Tiefbauarbeiten', 'Coiffeur für penible Damen', 'Galanteriewaren', 'Bürobedarf', 'Maskengarderobe', 'Stehbierhalle', 'Briefmarkenhandlung' usw. formieren sich - unter dm Oberbegriff der 'Straße', des 'Basars' - zu bildhaften Bruchstücken einer philosophischen Landschaft, in der Benjamins enger Freund Ernst Bloch, dessen 1930 veröffentlichte 'Spuren' der 'Einbahnstraße' nahestehen, den Typus einer 'surrealistischen Dankart', einer 'Revueform in der Philosophie' verwirklicht sah: 'Dieser Sprachstil hat jene Fülle von Verkopplungen gedanklich, welche von Max Ernst bis Cocteau den Surrealismus ausmacht: Die Verkopplung von Fort und nächstem Hier, von brütenden Mythen mit dem exaktesten Alltag.'" (KNLL II,493). - Brodersen 3.2. - Vgl. Lex. dt.-jüd. Autoren II,84,5. - Vgl. Marbacher Mag. 55/1990, 63 (mit Umschlag-Abbildung S. 112). - Typographie den 'Bauhaus'-Büchern und der Zeitschrift 'i 10' verwandt. - Schutzumschlag mit Fotomontagen von Sasha Stone "mit einem verwirrenden Einbahnstraßen-Schilderwald". Sasha Stone, geb. als Alexander Sergejewitsch Steinsapir (1895-1940), Fotograf russischer Herkunft, "vieldiskutierter Pionier angewandter Kamerakunst in Bildjournalismus und Reklame, war auf der epochemachenden Ausstellung des Deutschen Werkbundes 'Film und Foto' 1929 mit den meisten Bildern vertreten" (Holstein S. 409). - S. 1 mit Syndikat-Buchclub-Aufkleber.