Beschreibung:

284 Ss., 2 Bll. Kl.8°. Illustr. Kt. mit Rücken- u. Deckeltitel (Rücken mit Knickspur).

Bemerkung:

ERSTE AUSGABE. - = dtv 10736. - Mit ausführlicher Widmung von Rolf Hochhuth (1931-2020) für Fritz J. Raddatz (1931-2015) auf Gegentitel und Titel, datiert "Basel / 13.III.94": "Lieber Freund Raddatz, / wieder einmal haben Sie / mir Gutes getan, ganz / herzlich danke ich Ihnen! / Beliegend die Kopie / meiner "Bewerbung": ich / hatte Kuenheim1 erst angerufen, / er war sehr freundlich. Nun / sandte ich ihm - wie hier / auch Ihnen - mein vor 9 / Jahren für die ZEIT / (Seiten 211/14) // geschriebenes Journal. / Gern machte ich so weiter. / Machte aber auch eine / Anthologie, zum Beispiel / Auszüge aus großen Autobio-/graphien. (Behler2 erwähnte er nicht.) / Nun schreibe ich meine / Empfehlung, Sie in die / Akademie zu wählen. / Härtling3 & Becker4 werden / mitwählen. / Ihr Hochhuth". Erwähnte Personen: 1) Haug von Kuenheim (geb. 1934 in Königsberg), Journalist und Autor, Redakteur, zeitweilig Chefredakteur der 'Zeit', enger Vertrauter der Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff; 2) Ernst Behler (1928-1927), Philosoph; 3) Peter Härtling (1933-2017), Schriftsteller, Herausgeber und Journalist, Mitglied der Akademie der Künste Berlin; 4) Jürgen Becker (geb. 1932 in Köln), Lyriker, Prosaist und Hörspielautor. Zum Antrag, ihn in die Akademie der Künste (Berlin) zu wählen, vermerkt Fritz J. Raddatz in seinem Tagebuch unter dem 30.11.1994: "Hochhuth erzählt von der Akademie, i.e. von der 'Unterstützung' seines Antrags, mich dort aufzunehmen, durch 'meine Freunde'. Rühmkorf, der ihm wie Jürgen Becker versprochen hatte, den Antrag zu unterstützen, schriftlich, hat nix dergleichen getan - wie Jürgen Becker; der sogar die entsprechende Sitzung leitete - und schwieg." (Raddatz, Tagebücher 1982-2001, S. 565). - Rolf Hochhuth "ist ein scharfer Beobachter und Kritiker unserer Zeit. Sein umfassendes Geschichtsbewußtsein erlaubt es ihm, die historischen Wurzeln heutiger Zustände und Meinungen aufzudecken und vor Verhaltensweisen zu warnen, die in ihrer Vorgestrigkeit geradewegs in den Untergang führen. ... Daß Hochhuth angesichts der pessimistischen Erkenntnis, daß die Frage 'War hier Europa?' womöglich schon bald ganz ohne metaphorische Anführungszeichen gestellt werden könnte, nicht resigniert, sondern schreibend unsere Zukunft verteidigt, beweist, daß Mut und Erkenntnis, Intelligenz und Widerstand sich keineswegs ausschließen, sondern gegenseitig bedingen." (Verlag). Mit einem Personenregister. - KLG B. - Wilpert-G.2 53. - Einbandgestaltung: Celestino Piatti; Einbandbild: Hans Jürgen Kallmann. - Provenienz: Nachlaßbibliothek Fritz J. Raddatz mit einem kleinen Nachlaß-Buchhändlermärkchen a.d. hinteren Innendeckel.