Beschreibung:

326 S.; 283 S. 8° , O.Halbleinen , Frakturschrift, verstärkte Ecken

Bemerkung:

Bücher in guter Erhaltung, Einbände sauber, gering bestoßen, Seiten hell und sauber, Vorsätze leicht gedunkelt, zweiter Teil mit überklebtem Namenseintrag auf Einbandinnendeckel und fehlendem Vorsatzblatt, mit Lagerspuren. Carl Hilty (* 28. Februar 1833 im Städtchen Werdenberg, Gemeinde Grabs im Kanton St. Gallen; ? 12. Oktober 1909 in Clarens) war ein Schweizer Staatsrechtler und Laientheologe. Erst Staatsrechtslehrer, wurde Hilty Nationalrat für die Demokraten und Leiter der Militärjustiz, bevor er an den Ständigen Schiedshof in Den Haag berufen wurde. Bekannt wurde er ab Ende des 19. Jahrhunderts vor allem durch seine philosophisch-theologischen Schriften. Seine Darlegungen zur Frage «Was ist Bildung?» gründen in der Erkenntnis, dass allein durch die Überwindung des menschlichen Zwiespalts wahre Bildung und Glück zu erreichen sind. Mit seinen drei Bänden «Glück» ? erschienen 1890, 1895 und 1899 ? hatte Hilty auch publizistisch grossen Erfolg. Die Glücksbände erreichten enorm hohe Auflagen, gingen noch während seiner Lebenszeit in die Zehntausende. Es kam zu Übersetzungen und Ausgaben ins Russische, Skandinavische, und sogar in Amerika erschien eine Sammlung mit Aufsätzen. Diese Bücher gehörten auch zur Lektüre von Konrad Adenauer, dem sie vor allem in der finsteren Zeit des Nationalsozialismus geistige Orientierung gegeben haben. Sein Schaffen spiegelt seine Begabungen in Politik, Recht, Lebenshilfe (Psychologie/Medizin) und Religion (er war kein akademisch gebildeter Theologe, ist von diesen bis heute nicht anerkannt) wider, die die Basis für sein publizistisches Schaffen bildeten (vorab seine heute noch vereinzelt überlieferten Zitate!), das in der Glücksforschung der Moderne ihren Niederschlag findet. Hilty definierte als Elemente des Glücks die «Gottesnähe» und «Arbeit», worunter er das aktive, auch politische Mitwirken am Reich Gottes verstanden hatte.