Beschreibung:

475 S. ; 24 cm. Geb.

Bemerkung:

Nahezu neuwertiges Exemplar - Während andere Disziplinen wachen oder schlafen, wird in der Psychoanalyse nach wie vor geträumt und gedeutet. Vorliegender Band gibt einen Überblick über die psychoanalytische Traumforschung von Freud bis heute als einen lebendigen, sich weiterentwickelnden Bereich psychoanalytischer Grundlagenforschung. Das bis heute populärste Thema der Psychoanalyse ist seit Freuds gleichnamigem Buch die Traumdeutung. Daß Träume den Schlaf »hüten«, daß sie unerledigte Wünsche erfüllen und damit einen Sinn haben, gehört längst zum Laien- und Alltagswissen. Wissenschaftlich wird diese These immer wieder in Frage gestellt und damit auch die psychoanalytische Methode, verborgene oder entstellte Sinnzusammenhänge bewußt zu machen. Zum hundertsten Jahrestag von Freuds Traumdeutung reflektiert dieser Band den differenzierten gegenwärtigen Stand der psychoanalytischen Traumforschung und entwickelt daraus Fragestellungen für die zukünftige Forschung. In der hier vorgelegten Auswahl bekannter und weniger bekannter Texte werden durch die Kommentare des Herausgebers die Autoren nachträglich miteinander ins Gespräch gebracht. Nicht alle Autoren teilen Freuds zentrale Annahmen; vielmehr liefern die meisten Texte neue Ansätze, einzelne Träume oder Traumreihen systematisch zu untersuchen, etwa anhand fokaler Konflikte und ihrer kognitiven Lösungen (T. French), mittels verbaler, räumlicher, zeitlicher, sensorischer und anderer Konfigurationen (E. H. Erikson) oder der Erfassung affektiver Regulierungen (U. Moser). Auf diese Weise wird die Traumforschung nicht im Sinne eines fixen Kanons präsentiert, sondern als lebendiger Bereich der psychoanalytischen Grundlagenforschung. -- Inhaltsverzeichnis: Teil I. Die Traumdeutung und die Entstehungssituation der Psychoanalyse. Selbstanalyse und schöpferischer theoretischer Prozeß Freuds - Weiterentwicklungen der Traumtheorie durch Freud -- Einleitung (Hg.). "Insight such as this falls to one's lot but once in a life time" (S. Freud) -- 1. Kapitel. Didier Anzien (1988). Freuds Selbstanalyse und der Traum von der "Botanischen Monographie" -- 2. Kapitel Sigmund Freud (1933). Revision der Traumlehre - XXIX. Vorlesung aus Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse -- Teil II. Ich-psychologische Aspekte der Traumtheorie und die Bedeutung der psychoanalytischen Situation -- Einleitung (Hg.). Ist der Traum die freieste der freien Assoziationen? -- 3. Kapitel Erik H. Erikson (1954). Das Traummuster der Psychoanalyse -- 4. Kapitel Bertram D. Lewin (1955). Traumpsychologie und die analytische Situation -- 5. Kapitel Ralph R. Greenson (1970). Die Sonderstellung des Traums in der psychoanalytischen Praxis -- 6. Kapitel Fritz Morgenthaler (1964). Traumseminar -- Teil III. Bedingungen der Möglichkeit des Träumens und Interpretierens -- Einleitung (Hg.). Sind Traumleben" und Unbewußtes identisch? -- 7. Kapitel Jean-Bertrand Pontalis (1974). Der Traum als Objekt -- 8. Kapitel Donald Meltzer (1984). Traumleben: Schauspiel und Ursprung der Bedeutung (mit einem Auszug über die Theorie Bions und die Symbolisierung) -- 9. Kapitel Christopher Bollas (1987). Figur im Stück des Anderen sein: Träumen -- 10. Kapitel Heinz Böker (1992). Wahn und Traum -- Teil IV. Traum und symbolische Formen -- Einleitung (Hg.). Die Bildsprache des Traumes -- 11. Kapitel Andreas Hamburger (1999). Traum und Sprache -- 12. Kapitel Ursula Krechel (1999). Eine Literatur des Traums: ein Traum von der Literatur -- Teil V. Der Traum im Spiegel von psychoanalytischem Prozeß und verschiedenen Untersuchungsmethoden - Forschung in "on-line" und "off-line" Perspektive -- Einleitung (Hg.). Der Traum als Fenster zur psychischen Realität -- 13. Kapitel Wolfgang Leuschner (1999). Experimentelle psychoanalytische Traumforschung -- 14. Kapitel Ulrich Moser und Ilka von Zeppelin (1999). Der geträumte Traum - Traumgenerierung und Traumcodierung -- 15. Kapitel Heinrich Deserno (1999). Der Traum im Verhältnis zu Übertragung und Erinnerung. ISBN 9783608941852