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327 Seiten; Buchschmuck; 18,5 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband.
Bemerkung:
Ein sehr gut erhaltenes, stabiles Exemplar; Einband stw. minimal berieben. - In Frakturschrift. - 6. Auflage; mit dem Vorwort zur 1. Auflage 1867. - " ... Ich bitte ganz gehorsamst, weder den Ort Abu Telfan, noch das Tumurkieland auf der Karte von Afrika zu suchen; und was das Mondgebirge anbetrifft, so weiß ein Jeder eben so gut als ich, daß die Entdecker durchaus noch nicht einig sind, ob sie dasselbe wirklich entdeckt haben. ... " (Vorwort) // Wilhelm Karl Raabe (Pseudonym: Jakob Corvinus; * 8. September 1831 in Eschershausen; ? 15. November 1910 in Braunschweig) war ein deutscher Schriftsteller (Erzähler). Er war ein Vertreter des poetischen Realismus, bekannt für seine gesellschaftskritischen Erzählungen, Novellen und Romane. Raabe lebte mehrere Jahre in Wolfenbüttel (davon sechs als Schriftsteller), acht Jahre in Stuttgart und fast 40 Jahre in Braunschweig. ... Abu Telfan oder Die Heimkehr vom Mondgebirge ist ein Roman von Wilhelm Raabe, der vom April 1865 bis zum April 1867 entstand und zu Weihnachten 1867 bei Eduard Hallberger in Stuttgart erschien. ? Der 27-jährige Leonhard Hagebucher war an der Universität Leipzig eingeschrieben, lief jedoch von zuhause fort und ging nach Ägypten, wo er beim Durchgraben der Landenge von Suez helfen wollte. Von Chartum aus ins Landesinnere vordringend geriet er 1848 in die Gewalt der Baggara, eines nomadisch lebenden Volkes von Viehhirten. Von diesen wurde er nach Abu Telfan, einer Stadt in Dar-Fur, in die Sklaverei verkauft. Nach elf Jahren der Erniedrigung wurde er schließlich von einem Tierhändler namens Kornelius van der Mook freigekauft. 1860 kehrt Leonhard in seinen Heimatort Bumsdorf, nahe dem Städtchen Nippenburg in einem nicht benannten Zwergstaat, zurück. Sein Vater, der pensionierte Steuerinspektor Hagebucher, hatte ihn bis dahin für tot gehalten. Die spießbürgerlichen Bewohner seines Dorfes waren davon ausgegangen, dass er vermutlich im Dienst des Vizekönigs von Ägypten Muhammad Ali gegen die Nubier gefallen sei. Da Leonhard aber weder "an der Front gefallen" ist, noch einen "Märtyrertod" erlitten hatte, sondern als "Vagabond" heimkehrt, zeigt sich der Familienrat unerfreut, ihn wiederzusehen. Von den Leuten wird er künftig als "afrikanischer Fremdling" bezeichnet. Als die Nippenburger Spießbürger Leonhard schließlich für einen Lump erklären, wird er von seinem Vater vor die Tür gesetzt. Leonhard sieht sich gezwungen, wieder ein nützliches Mitglied des Gemeinwesens zu werden, um Anerkennung zu erhalten. Sein Onkel Wassertreter, ein Wegebauinspektor aus Nippenburg - von der Kleinbürgerschaft ebenso wenig geachtet wie Leonhard - nimmt ihn mit über Land zur Inspektion der Straßengräben. Bei der Gelegenheit erfährt Leonhard Neuigkeiten aus der Umgebung. Er macht Bekanntschaft mit Klaudine Fehleysen, die seit acht Jahren auf die Rückkehr ihres Sohns Viktor wartet. Viktor hatte seine Ehre verloren geglaubt und war "vor dem Schimpf der Leute" geflüchtet. Seinen Vater, einen hochgestellten Beamten und Hofrat, hatte nämlich der Schlag getroffen, als er, in einen Kriminalfall verwickelt, verhaftet werden sollte. Leonhard sucht Klaudine Fehleysen auf und will von ihr wissen, wie er "den Kampf mit dieser närrischen Zivilisation von neuem" aufnehmen könnte. Die alte Frau rät ihm, er solle seine Wüsten-Erlebnisse in Deutschland publik machen. ? (wiki)