Beschreibung:

528 Seiten; 22,5 cm; fadengeh. Orig.-Leinenband mit illustr. OUmschlag.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Umschlag mit kl. Läsuren; Arbeitsexemplar aus der Bibliothek des libertären Dokumentaristen u. Widerstandsforschers Hansdieter Heilmann (1943-2019); mit Zettel- und Textbeilagen; stw. Bleistift-Anstreichungen. - Deutsche EA. - INHALT (Kapitel) : Eine Welt zerbricht ----- Rebellen und Träumer ----- Der Weg in die Utopie ----- Visum ins Nichts ----- Sieh, dein Bruder ----- Visum ins Ungewisse. // Die abenteuerliche Lebensgeschichte eines Odysseus der Moderne. Die Autobiographie eines Mannes, der, von den Ereignissen und Katastrophen unseres Jahrhunderts kreuz und quer durch Europa getrieben, mit allen Ideologien konfrontiert, zahlreichen bedeutenden Persönlichkeiten begegnete, mehr als einmal flüchten mußte und trotz aller Schicksalsschläge nie den Glauben an die Menschen verlor. Ivan Faludi wurde ein Odysseus der Moderne genannt - und dies zu Recht. Was er seit dem ersten Weltkrieg erlebte und in dieser Autobiographie aufzeichnet, gehört zu den abenteuerlichsten Geschichten unserer Zeit. Nach der Lektüre dieses ereignis- und katastrophenreichen Lebensweges wissen wir nicht, worüber wir mehr staunen sollen: über das schicksalhafte Glück in der Stunde der Gefahr oder den Gleichmut des Gemüts, den überlegenen Humor - Eigenschaften, die Faludi bis zum heutigen Tag begleiteten und bei der Abfassung seines Buches Pate standen. Als Österreich-ungarischer Offizier wurde Faludi Zeuge der russischen Revolution, hörte Trotzki, landete in einem Irrenhaus und flüchtete nach München, wo er als Schauspieler sein Brot verdiente. Dann kam er nach Berlin, schrieb für "Die Weltbühne", lernte Tucholsky, Roth und Radek kennen und erhielt Kontakt zu Majakowski und Gorki. Von Deutschland flüchtete er nach Paris und Stockholm. Sein ungarischer Paß wurde nicht erneuert, und von diesem Zeitpunkt an wanderte er mit einem "Fremdenpaß" durch Deutschland, Holland, Österreich und Skandinavien. Schließlich erhielt er die offizielle Einreiseerlaubnis nach Rußland. Kurze Zeit darauf steht er vor der Flucht durch die karelischen Wälder. Die Flucht gelingt. Ende der dreißiger Jahre läßt sich Faludi endgültig in Schweden nieder. Im Rahmen dieser teils dramatischen, teils von schweijkscher Komik erfüllten Odyssee bringt das Buch zahlreiche Porträts bekannter Persönlichkeiten wie anonymer Mitmenschen, denen Faludi auf den einzelnen Stationen seines bewegten Lebens begegnet ist. Es wurde dadurch zu einem Zeitdokument, das einen ungewöhnlich lebendigen Eindruck von einem Mann vermittelt, der trotz aller erlittenen Schicksalsschläge den Glauben seiner Jugend nie verlor. Da Faludi überdies die bedeutenden wie die unbedeutenden Begegnungen und Abenteuer in den großen Zeitablauf der Geschichte einzuordnen und ebenso anschaulich wie amüsant zu erzählen weiß, ist das Buch ein Schlüssel zu Ereignissen, die in der Erinnerung der Älteren fast verblaßt sind. Zugleich ist es ein Schlüssel zu einer Zeit, über die auch die Jüngeren immer mehr erfahren wollen, um zu verstehen, wie die geistige Umwelt, in der sie heute leben, entstanden ist. (Verlagstext)