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Erster Theil: Geschichte des brittischen Methodismus und die Ausbreitung desselben in den britischen Colonien so wie die Geschichte seiner Missionen (und:) Zweiter Theil Geschichte des amerikanischen Methodismus und die Ausbreitung desselben unter den Deutschen; seine Missionen, seine Kirchenordnung und gottesdienstlichen Gebräuche, sowie die Lehren des Methodismus überhaupt.. XVI, 350 Seiten u. XII, 476 Seiten. Halbleder-Einband der Zeit auf 4 Bünden mit Rückentitel. (Einband an den Kanten teils berieben. Papier etwas gebräunt). 19x12 cm
Bemerkung:
* Methodistische und wesleyanische Kirchen sind Kirchen, die in Theologie und Kirchenverfassung auf der von John Wesley begründeten methodistischen Tradition beruhen. Bei John Wesley liegt das Hauptgewicht seiner Theologie nicht auf Meinungen und Lehren, sondern auf Gesinnung und Lebensführung. Mitbegründer der methodistischen Kirchen waren Johns Bruder Charles Wesley und George Whitefield. Die Kirchen methodistischer und wesleyanischer Tradition sind im Weltrat methodistischer Kirchen (WMC) organisiert, der zu den großen protestantischen Kirchenbünden zählt. Im deutschen Sprachraum vertretene Gliedkirchen des WMC sind die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelische Gemeinschaft Deutschland und die Kirche des Nazareners. Die Heilsarmee entstammt ebenfalls methodistischer Tradition, ist aber nicht Mitglied im WMC.Die Wurzeln des Methodismus liegen im England des 18. Jahrhunderts. Eine religiöse Studentengruppe fiel in Oxford durch systematische Zeiteinteilung, hohe Disziplin und ernsthafte Lebenseinstellung auf. Die Studenten dieses ?Heiligen Clubs? (englisch Holy Club) wurden deshalb von andern spöttisch als ?Methodisten? bezeichnet. Die Brüder John und Charles Wesley und George Whitefield begründeten zwischen 1729 und 1735 nach einer persönlichen Bekehrung eine enthusiastische Erweckungsbewegung innerhalb der anglikanischen Kirche, die Einflüsse des Puritanismus, des Pietismus und der Herrnhuter Brüdergemeine (Fetter Lane Society) aufnahm. Nicht das kirchliche Ritual der anglikanischen Kirche machte nach Ansicht der Methodisten den wahren christlichen Glauben aus, sondern bewusste innere Umkehr (Buße) und Wiedergeburt aufgrund der Rechtfertigung durch Jesus Christus, durch die eine persönliche Heilsgewissheit erfahren werden kann. Durch die Beziehung zu Jesus Christus muss der Mensch nicht ein der Sünde verhaftetes Wesen bleiben. Heiligung ist für die Methodisten kein erreichter Zustand, sondern ein Ziel, verstanden als ein fortgesetztes Wachstum in der Liebe zu Gott und den Mitmenschen (für die Methodisten gibt es das eine nicht ohne das andere). Evangelisation ist ebenso wie Diakonie eine natürliche Folge dieser wachsenden Liebe, und beides gehört für die Methodisten untrennbar zusammen. Die frühen Methodisten zogen als Wanderprediger durch ganz Großbritannien und später auch durch die amerikanischen Kolonien mit dem Ziel, durch Erweckungspredigten die Menschen, vor allem Bevölkerungsschichten minderen Bildungsstandes, die von der anglikanischen Kirche vernachlässigt wurden, zum Glauben zu bekehren und zu einem geheiligten christlichen Leben zu führen. Wegen ihres ungewöhnlichen, unkonventionellen Auftretens und ihres missionarischen Eifers wurden sie vielfach zur Zielscheibe des Spotts und mussten sich harscher Kritik der offiziellen Kirche stellen. 1788 gab es in England ca. 75.000 Methodisten. Wesentliche Merkmale der frühen Methodisten waren ein persönlicher, engagierter Glaube, das Laienpredigertum, die Organisation in kleinen lokalen Gruppen (Klassen) mit Bibelstudium und gegenseitiger Rechenschaftspflicht, das Ideal eines heiligen christlichen Lebens und die Sozialarbeit. John Wesley z. B. war ein Prediger, der Armenapotheken und Darlehenskassen gründete, Bücher über Volksmedizin schrieb und sich für Gefängnisreformen und gegen die Sklaverei engagierte. Besonders stark wurden die methodistischen Gemeinden in Wales, wo die methodistischen Erweckungsbewegungen Mitte des 20. Jahrhunderts mehr Anhänger hatten als die etablierte Anglikanische Kirche, was auch dazu führte, dass diese 1920 durch Parlamentsbeschloss ihren Status als Staatsreligion verlor und seither als Church in Wales neben anderen Religionsgemeinschaften besteht. Im 19. Jahrhundert wurden die Methodisten zur größten Religionsgemeinschaft in den USA. In dieser Zeit entwickelten sich in den USA auch zwei deutschsprachige Zweige der Methodisten, die Kirche der Vereinigten Brüder in Christo (United Brethren in Christ), die als erste in den Vereinigten Staaten entstandene Konfession gilt, und die Evangelische Gemeinschaft (Evangelical Association) sowie verschiedene von Afroamerikanern getragene Kirchen wie die African Methodist Episcopal Church, die African Methodist Episcopal Zion Church und die Christian Methodist Episcopal Church. In Großbritannien hatten die Methodisten nach John Wesleys Tod ein starkes Wachstum zu verzeichnen; so gehörten den in einer Reihe von Spaltungen entstandenen verschiedenen methodistischen Kirchen 1821 rund 215.000 Mitglieder, 1861 ca. 513.000 Mitglieder und 1906 etwa 800.000 Mitglieder an. Auf Grund von organisatorischen und politischen Konflikten kam es ab 1797 zu einer Vielzahl von Abspaltungen von der Original Connexion, aus welchen beispielsweise die New Connexion und die Primitive Methodists entstanden. 1932 schloss sich das Gros der britischen Methodisten zur Methodist Church of Great Britain zusammen. 1817 gab es in Hamburg die ersten Bemühungen englischer Kaufleute zur Gründung einer methodistischen Gemeinde in Deutschland.[8] Auf Einspruch der Anglikanischen Kirche wurden diese Aktivitäten nach etwa zwei Jahren vom Hamburger Senat verboten. Erstmals bekannt wurden die methodistischen Lehren unter evangelischen Christen in Deutschland durch Friedrich Adolph Krummacher, der 1828 und 1841 in Hamburg eine deutsche Übersetzung des zweibändigen Werks von Robert Southey John Wesley?s Leben, die Entstehung und Verbreitung des Methodismus herausgab. Es war die erste umfassende Darstellung des Methodismus in deutscher Sprache. Drei seiner Lieder fanden Eingang in das Gesangbuch der Methodistenkirche für die Gemeinden in Deutschland (1926). Fuß fasste der Methodismus in Deutschland schließlich durch die missionarische Tätigkeit von Rückkehrern, die in England und den USA Methodisten geworden waren. Der erste dieser Rückkehrer war Christoph Gottlob Müller, der in Württemberg ab etwa 1830 im Auftrag des britischen wesleyanischen Methodismus tätig war. Ab 1849 arbeiteten Mitglieder der in den USA gegründeten Bischöflichen Methodistenkirche in Bremen, ab 1850 Mitglieder der Evangelischen Gemeinschaft in Stuttgart und ab 1869 Mitglieder der Kirche der Vereinigten Brüder in Christo in Naila bei Hof, letztere wurde 1800 in den USA durch den deutschen reformierten Pastor Philipp Wilhelm Otterbein (1726?1813) und den Mennoniten Martin Böhm (1725?1812) gegründet, die stark von den frühen Methodisten beeinflusst wurden. Jakob Albrecht (1759?1808) dagegen rief 1809 die Neuformierte Methodistenkonferenz ins Leben, die ab 1816 den Namen Evangelische Gemeinschaft erhielt. Die beiden letztgenannten deutschsprachigen Arbeitszweige schlossen sich 1946 unter dem Namen Evangelische Gemeinschaft (englisch: Evangelical United Brethren Church). Am 23. April 1968 vereinigten sich die Methodistenkirche und die Evangelische Gemeinschaft zur Evangelisch-methodistischen Kirche (englisch: United Methodist Church). (Quelle Wikipedia)