Beschreibung:

"Signiertes Exemplar" vom Fotograf Herbert Hoffmann an Gert Velthaus (Tätowierkollege) Tattoo Tätowierer Oliver Ruts Andrea Schuler tattooing Tätowierungen Text: deutsch und englische Sprache. 325x240 mm, 280 Seiten / pages, mit 300 schwarzweiss Abb.mit Schutzumschlag, Umschlag mit Randblessuren gebundene Ausgabe, Hardcover/Pappeinband, sonst Exemplar in gutem Erhaltungszustand

Bemerkung:

Photolesebuch mit Portraits tätowierter Menschen, die zwischen 1878 und 1952 geboren sind. Viele Jahre hat der Hamburger Tätowierer Herbert Hoffmann die Tätowierten dieser Generationen photographiert und ihre Lebensgeschichten notiert. Mit seiner einzigartigen Photosammlung nimmt der Amateurphotograph den Leser mit auf eine Zeitreise zurück ins Nachkriegsdeutschland und gibt einen faszinierenden Einblick in ein Kapitel verdrängter Kulturgeschichte. LESEPROBEN (I) + (II) (I) Portrait des Gelegenheitsarbeiters Eduard Sartory, geb. 1878 in Neuss: Eduard maß nur knapp einen Meter sechzig und schwang gerne große Reden. Seine Freunde riefen ihn nur Pastörke (Pastörchen), was er selbst gern hörte. Seine Tätowierungen stammten zum Teil noch aus der Zeit vor der Jahrhundertwende und aus den frühen Zwanziger Jahren. Sie waren fast alle von Knastkollegen angefertigt worden. Er trug am ganzen Körper Bilder von Küchengeschirr - Kochtöpfe, Bratpfannen, Kaffeetassen und Wellholz. "Da wir im Knast so schlecht verköstigt wurden, träumten alle nur von gutem Essen", erklärte er mir. "Das hab' ich halt auf meinem Körper verewigt." Obwohl wir aus sehr unterschiedlichen Kreisen kamen, führte doch unsere gemeinsame Tätowierleidenschaft zu gegenseitigem Vertrauen und Respekt. (II) Auszug aus dem Vorwort des Historikers Dr. Stephan Oettermann: Tätowierungen hatten Herbert schon seit seiner Kinderzeit im ländlichen Pommern der Zwanziger Jahre fasziniert. Obwohl aus bürgerlichem, protestantischem Hause stammend, liebäugelte der Junge mit dem ?einfachen Volk?: ?Man brauchte Arbeitsleute für?s Geschäft, für die Feldbestellung, für Handwerksarbeiten, für Dienstleistungen. Ringsum lebten einfache Menschen, arme Tagelöhner, harte Arbeiter, muskulöse Gesellen. Die Leute waren derb, hatten schwielige Hände, ihre Lederstiefel waren vom Ackerboden schmutzig oder vom Stallmist, ihre braunen Manchesterhosen und Arbeitshemden waren alt und von Flicken übersät, die blaue Arbeitsmütze war von Sonne und Regen ausgeblichen, der Schirm stark abgegriffen. Ich empfand eine Hochachtung vor diesen anspruchslosen, arbeitsamen und zufriedenen Menschen. Viele, sehr viele von ihnen, waren tätowiert. Sie hatten einfache blaue Tätowierungen auf Armen und Händen. Manchmal blitzte aus dem grauen Arbeitshemd auch eine Tätowierung auf der Brust heraus. Bald gehörten nach meiner Vorstellung Arbeitsleute und Tätowierungen zueinander. Die blauen Bilder und Zeichen auf ihren Armen und Händen fesselten mich und machten mich immer neugieriger. Sie wurden meine Vorbilder. Ich wollte werden ganz wie sie - und tätowiert wie sie.? +++++ Herbert Hoffmann (* 30. Dezember 1919 in Freienwalde in Pommern; ? 30. Juni 2010 in Heiden, Schweiz) war ein deutscher Tätowierer und Fotograf. Mode 9783929670332 +++++ 30 Jahre Antiquariat Christmann in Wiesbaden +++++ Wir liefern außer nach Deutschland, nur noch nach Schweiz / Holland / Belgien / Italien / GB / USA / +++ We now only deliver to Switzerland / Holland and Belgium / Italy / GB / USA +++ Keine Lieferung nach Österreich ++++