Beschreibung:

75 S. Originalpappband, fadengeheftet.

Bemerkung:

Überzug hellrotviolett/violett, Titelschild aufgeklebt, ohne Sterne, Schrift schwarz, Rahmen rot, Rückenschild aufgeklebt, mit IB-Nr., Signet von Eric Gill auf dem Schmutztitel. - Kanten leicht bestoßen, Titelschild etwas fleckig, Bindung manchmal klaffend, sonst gut und sehr sauber. - Aus dem Nachwort: Die Verehrung von Reliquien bildete einen wesentlichen Bestandteil des mittelalterlichen Heiligenkultes. Der in seinem Ursprung bereits viele orientalische Elemente enthaltende Reliquienkult blühte schon im Frühchristentum. In der abendländischen Kirche wurde es erst durch das Reimser Konzil von 867 sanktionierte Sitte, Reliquien auf Altäre zu stellen, und erst im Jahre 1215 legte das Laterankonzil fest, daß Reliquien nur in Behältern gezeigt werden dürfen. In allen Kunstarten verdanken wir der Reliquienverehrung Werke aus verschiedenartigem Material und von mannigfacher Form und Technik. Das gilt besonders für die Goldschmiedekunst, doch auch die Architektur macht keine Ausnahme. Die schönsten Goldschmiedearbeiten aus dem ersten Jahrtausend sind vorwiegend Reliquiare. Ein starker Aufschwung erfolgte im zwölften Jahrhundert, als die großen Schreine hergestellt wurden. Das Motiv des Reliquienkultes wirkte auch noch bei der Geburt der beiden größten Meisterwerke der spätgotischen Goldschmiedekunst, dem Altöttinger ,Goldenen Rössel' und dem ihm verwandten ,Korvin-Kalvarienberg' in Esztergom. Im Laufe der Jahrhunderte traten abwechslungsreiche Formen und Typen auf. Einen besonderen Platz nahmen die sogenannten ,redenden' Reliquiare ein, weil deren Form auf die Art der eingeschlossenen Reliquien hinwies. Der zahlenmäßig und künstlerisch bedeutendste Teil dieser Gruppe waren die Kopfreliquiare, die als selbständige Kunstgattung gelten können.