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Ein gutes und sehr sauberes Exemplar. - Aus dem Text: Den Reiz des vorliegenden Stadtplans aus dem E. H. Schroederschen Verlag macht aus, daß er als einer der letzten das Berlin abbildet, das sich noch nicht zur ?größten Mietskasernenstadt der Welt? (Werner Hegemann) entwickelt hatte. Gleichwohl erkennt, wer die Karte zu lesen vermag, daß sich das Berliner Stadtbild bereits in Anfängen in einer Umwälzung befand. Freilich steht die 16 Kilometer lange, 1735 bis 1802 errichtete Stadtmauer noch; erst 1867/68 wurde sie so sehr zum Hindernis für die an Verkehr zunehmende Stadt, daß man sie und ihre Durchlässe - mit Ausnahme des Brandenburger Tores - abriß. Doch sieht man auch, daß die westlichen Stadtteile der etwa 434 000 Einwohner zählenden Stadt weitgehend vollständig bebaut sind. Durchschnittlich 45 Menschen wohnen 1850 auf einem Grundstück (76 werden es 1890 sein). Eine Bauordnung mußte her. Zum Zeitpunkt der Drucklegung des Stadtplans war sie gerade ein Jahr alt. Für Innenhöfe sah sie beispielsweise ein Geviert von mindestens 5,34 Metern Seitenlänge vor, damit darin bei Feuer eine Löschspritze wenden konnte. Daß diese Verordnung einmal Grundlage der berüchtigten Berliner Hinterhöfe werden würde, konnte man damals kaum ahnen. Daß allerdings Berlin zum Ballungsraum werden würde, läßt sich mit Schroeders Plan in der Hand bereits antizipieren. So müssen vier der fünf Eisenbahngesellschaften ihre Gleise im Westen und Norden an den Stadtmauern enden lassen: Zu teuer wäre der Grunderwerb gewesen, um die Kopfbahnhöfe, Vorboten modernen Lebens, ins Stadtinnere zu setzen.