Beschreibung:

XIX, 385 S., 2 farb. Abb., 53 s/w Abb., 12 Tab. Originalbroschur.

Bemerkung:

Der Einband ist minimal berieben, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. - Summary: Diese soziolinguistische Arbeit erforscht anhand von vorwiegend süddeutschen Patientenbriefen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus dem Corpus of Patient Documents, wie externe Einflussfaktoren und die Fähigkeit zu strategischer Variation auf der sprachlichen Ebene der Lexik zusammenwirken. Die aus sechs Studien bestehende Untersuchung basiert auf rund 700 Egodokumenten von 80 Schreibern aus unterschiedlichen sozialen Gruppen. Dabei wird der Einfluss von Geschlecht, Alter, im Berufsleben erworbener Schreibroutine und psychischer Erkrankung sowie die Wirkung vielerlei Kommunikationssituationen und Textsorten auf Lexik wie Fremdwörter, Emotionswortschatz oder Personennamen analysiert. Der Einbezug von Textsorten unterschiedlicher Formalität und einer bisher kaum beachteten Schreibergruppe trägt so zum Ausbau einer Sprachgeschichte ?von unten" bei. - Inhalt: KAPITEL I - Einleitung - 1.1 Fragestellung und Ziele - 1.2 Vorgehensweise - KAPITEL 2 - Forschungsstand - 2.1 Perspektive: Historische Soziolinguistik und Sprachgeschichte von unten" - 2.2 Determination und Flexibilität - 2.3 Briefe als Quelle der historischen Soziolinguistik - 2.4 Die lexikalisch-semantische Ebene - 2.5 Soziolinguistische Studien zu historischer Lexik und Semantik - KAPITEL 3 - Datengrundlage und Methodik - 3.1 Umstände der Textentstehung und Datenerhebung - 3.2 Text- und Schreiberstatistiken - 3.3 Transkriptionsrichtlinien, Annotation und Zitierweise - 3.4 Methodik: Kombination quantitativer und qualitativer Analysen - 3.5 Schreiberauswahl für Subkorpora - KAPITEL 4 - Lebensalter und intraindividuelle Veränderungen der Lexik - 4.1 Forschung zu Sprache und Alter - 4.2 Untersuchung der Entwicklung von Lexik bei Langzeitpatienten - 4.3 Flexibles Schreiben: Strategische Stilisierung von Alter - KAPITEL 5 - Psychische Erkrankung und lexikalische Variation im - Emotionswortschatz - 5.1 Krankheit und Sprache - Patholinguistik aus historischer Perspektive - 5.2 Das historische Krankheitsbild der "Melancholie" - 5.3 Erforschung sprachlicher Auswirkungen psychischer Erkrankung - 5.4 Vorgehensweise - 5.5 Unterschiede im Gebrauch der Wortfelder "Emotion" und "Tod" - 5.6 Einflüsse anderer psychischer Erkrankungen auf die Lexik in historischen Patientenbriefen - KAPITEL 6 - Schreibroutine und Fremdwortgebrauch - 6.1 Fremdwörter im metasprachlichen Diskurs des - 19. Jahrhunderts - 6.2 Methodik und Untersuchungskorpus - 6.3 Beeinflussende externe Faktoren: Schreibroutine - 6.4 Analyse der Fremdworttokens von Einzelschreibern - 6.5 Strategischer Fremdwortgebrauch und Identitätsprojektion - KAPITEL 7 - Adressatenspezifische Variation im Origobezug - 7.1 Origobezug als Merkmal distanz- und nähesprachlicher Konzeption - 7.2 Methodik: Subkorpus aus Briefen an den König und Annotationskategorien - 7.3 Ergebnisse - KAPITEL 8 - Strategische und adressatenspezifische Variation von Personennamen - 8.1 Forschungsstand: Stilistische und kommunikative Funktionen von Namen - 8.2 Vorgehen bei der Analyse von Namenvariation - 8.3 Ergebnisse der Untersuchung zur Variation von Namenarten - KAPITEL 9 - Sprachliche Flexibilität und lexikalische Selbstkorrekturen - 9.1 Selbstkorrekturen als Indikatoren für Sprachbewusstsein - 9.2 Korrekturkategorien und Analysemerkmale - 9.3 Motive und Faktoren für lexikalische Selbstkorrekturen - 9.4 Lexikalische Selbstkorrekturen in Kommunikationsstrategien - KAPITEL IO - Zusammenfassung - 10.1 Grundlagen: Daten und Theorien - 10.2 Determination durch außersprachliche Faktoren - 10.3 Grenzen der Determination und Möglichkeiten sprachlicher Flexibilität - 10.4 Fazit: Fortschritte und Erkenntnisse - 10.5 Ausblick: Möglichkeiten für zukünftige Forschung - Literatur - Patientenaktenregister - Sachregister. ISBN 9781803742717