Beschreibung:

222 Seiten sowie 70 farb. Illustr. auf Tafelseiten; Verlagsanzeigen; 22 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; einige Stempel; Schnitt leicht fleckig. - Karl Heinrich Baumgärtner (* 21. Oktober 1798 in Pforzheim; ? 11. Dezember 1886 in Baden-Baden) war ein deutscher Mediziner. ? Nachdem er in zivilen und militärischen Krankenhäusern (u. a. in Rastatt) gearbeitet hatte, bereiste er 1823 England und Frankreich. Von 1824 bis 1862 war er als Professor für Pathologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig. Dort war er 1857 Prorektor und wurde Ehrenbürger der Stadt Freiburg. Baumgärtner war einer der Initiatoren des Neubaus der Freiburger Uni-Klinik und der Poliklinik. Seine Schriften behandelten Pathologie, Physiologie aber auch Religion und Lyrik, welche meist Themen der Stauferzeit thematisierte. In Freiburg versuchte er 1830 nachzuweisen, dass durch die Spaltungen des Eidotters kugelige Massen entstehen, aus denen sich die Einzelteile des Tieres entwickeln. Diese Bildungskugeltheorie ist ein Vorläufer der Zelltheorie von Theodor Schwann. ? (wiki) // " Das vorliegende Buch erschien zum erstenmal 1838 mit handkolorierten Bildern und konnte 1841 eine zweite Auflage erleben. Dadurch, daß Ende des vorigen Jahrhunderts die ärztliche Diagnose durch technische Hilfsmittel einen bedeutenden Aufschwung nahm, trat die alte berühmte Kranken-Physiognomik in unverdientem Maße in den Hintergrund, so daß das vorliegende Buch keine weitere Auflage erleben konnte. Durch die Anerkennung, die neuerdings vor allem die Humoral-Pathologie gefunden hat, ist das Interesse für Kranken-Physiognomik wieder wachgeworden, und der Verlag hielt die Zeit für gekommen, wieder eines der besten und schönsten krankenphysiognomischen Bücher des vorigen Jahrhunderts in neuer Auflage herauszubringen. Es bestand die Möglichkeit, das Buch im modernen Sinne mit neuen gebräuchlichen, medizinischen Ausdrücken umzuarbeiten und auch die in der Zwischenzeit hinzugekommenen krankenphysiognomischen Beobachtungen hinzuzufügen. Von dieser Möglichkeit hat der Verlag keinen Gebrauch gemacht in der Meinung, es könnte der Wert des Buches als historisches Standardwerk herabgemindert werden. Es sind darum die medizinisch heute ungebräuchlichen, vielfach deutschen Krankheitsbezeichnungen stehen geblieben, womit auch den Bestrebungen der Verdeutschung der Fachausdrucke entgegengekommen wird. Bedeutend verbessert sind die Krankenbilder. ? " (Vorwort des Verlegers zur 3. Auflage) // " ... Es zeigen ja auch alle äußeren Teile des Körpers nicht allein eine Beziehung zu den inneren Teilen, sondern auch zur äußeren Welt, wie zum Beispiel die Augen zu dem Lichte, welche leicht in einen Zustand von Atrophie fallen, wenn das Licht fortdauernd gehindert ist, die Netzhaut zu berühren. Benutzen wir die Physiognomik für das praktische Wirken, so müssen wir einen sicheren Boden zu gewinnen und uns von dem Unsicheren und Unwissenschaftlichen gänzlich entfernt zu halten suchen, so sehr wir auch einigen Pflegern dieser Kunst, namentlich Lavater und Gall, auch für das weniger mit sicheren Gründen Unterstützte unsern Dank zollen müssen. Wir müssen suchen, eine auf die Physiologie gestützte Physiognomik uns eigen zu machen, das heißt eine solche, in welcher wir den Zusammenhang zwischen Erscheinung und Ursache klar einsehen, damit dieselbe uns am Krankenbette als eine Führerin dienen kann, die wenigstens in der Regel uns sogleich die Wahrheit öffnen wird. Die Aufgabe, die wir in diesen Untersuchungen uns setzen, kann in drei Abschnitten zur Lösung gebracht werden: 1. durch eine Untersuchung der Art und Weise, wie überhaupt Reflexe der inneren Zustände in der äußeren Körperbeschaffenheit sich zu bilden vermögen; 2. durch Betrachtung der einzelnen Erscheinungen und ihrer Entstehungsweise, und 3. durch Erforschung des Gesamtausdruckes jeder Krankheitsart. ? " (Seiten 20 u. 21)