Beschreibung:

Zwei Teile in einem Band. 234 Seiten u. 270 Seiten. Neuerer Halbleder-Einband mit Rückenschild. (Papier teils fleckig). 17x12 cm

Bemerkung:

* Erste Ausgabe. ----- Wilhelm Karl Raabe (Pseudonym: Jakob Corvinus; * 8. September 1831 in Eschershausen; ? 15. November 1910 in Braunschweig) war ein deutscher Schriftsteller (Erzähler). Er war ein Vertreter des poetischen Realismus, bekannt für seine gesellschaftskritischen Erzählungen, Novellen und Romane. Raabe lebte mehrere Jahre in Wolfenbüttel (davon sechs als Schriftsteller), acht Jahre in Stuttgart und fast 40 Jahre in Braunschweig. Wilhelm Raabe wurde als Sohn des Justizbeamten Gustav Karl Maximilian Raabe (1800?1845) und dessen Frau Auguste Johanne Frederike Jeep (1807?1874) im kleinstädtischen Eschershausen im Weserbergland geboren. Sein Großvater war der Postbeamte und Publizist August Raabe. Kindheit und Schulzeit verbrachte Raabe in Holzminden und Stadtoldendorf. Nach dem Tod des Vaters zog die Witwe mit Wilhelm und seinen zwei Geschwistern nach Wolfenbüttel zu ihren Verwandten, die zum Großbürgertum zählten. Nach dem Abbruch der Schule und einer 1853 ebenfalls abgebrochenen Buchhändlerlehre in der Creutzschen Verlagsbuchhandlung im Haus Zum goldenen Weinfaß in Magdeburg versuchte Raabe in Wolfenbüttel vergeblich, das Abitur nachzuholen. In Berlin studierte er als Gasthörer Philologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität, was ihm als Bürgerssohn auch ohne Abitur möglich war. In dieser Zeit entstand sein erster Roman Die Chronik der Sperlingsgasse, den er unter dem Pseudonym ?Jacob Corvinus? (corvinus ist Lateinisch für ?rabenartig?) veröffentlichte und der nach seinem Bekunden sein größter schriftstellerischer Erfolg war ? und der Überlieferung nach auch sein größter wirtschaftlicher Erfolg. Am 24. Juli 1862 heiratete Wilhelm Raabe Bertha Emilie Wilhelmine Leiste (1835?1914), die Tochter des Oberappellationsgerichtsprocurators Christoph Ludwig Leiste aus Wolfenbüttel (Sohn des Pädagogen Christian Leiste) und seiner Frau Johanne Sophie Caroline Berta Heyden. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor: Margarethe (* 17. September 1863 in Stuttgart; ? 17. März 1947 in Wolfenbüttel), Elisabeth (* 1868 in Stuttgart), Klara[5] (* 1872 in Braunschweig) und Gertrud (* 1876 in Braunschweig). In den fast fünfzig Jahren zwischen dem 15. November 1854, dem ?Federansetzungstag?, als er Die Chronik der Sperlingsgasse zu schreiben begann (erschienen Ende September 1856, vordatiert auf 1857), und dem als Fragment abgebrochenen Roman Altershausen im Jahre 1902 verfasste Raabe nicht weniger als 68 Romane, Erzählungen und Novellen, dazu eine kleine Zahl von Gedichten. Da Raabe ausschließlich von seinen Einkünften als freier Schriftsteller lebte, war er zu dieser hohen Produktivität gezwungen. Das Spektrum seines Werkes reicht von großen, realistischen Romanen und meisterhaften Novellen bis hin zu alltäglicher Unterhaltungsliteratur. Die Popularität seines Erstlingswerkes erreichte kein anderes seiner Bücher, doch fanden auch sie eine große Leserschaft. Raabe (unterste Reihe links) bei den ?Kleidersellern? am 21. September 1890 Aufnahme aus dem Sterbejahr 1910 Am 15. Dezember 1870 wurde Raabe, durch Ludwig Hänselmann vermittelt, Mitglied des Stammtischs der Ehrlichen Kleiderseller zu Braunschweig. 1883 wurde er Mitglied eines weiteren Stammtischs, der sich Feuchter Pinsel nannte und verschiedene Künstler und Kunstinteressierte der Stadt zusammenbrachte. In den 1890er Jahren wurde einigen Werken Raabes wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Während dieses Aufschwungs wurde er auch einige Male öffentlich geehrt, obwohl er selbst sich bereits als ?gestorbenen Schriftsteller? (?Schriftsteller a. D.?) betrachtete. Einen umfangreichen Briefwechsel führte er mit dem Literaturkritiker Sigmund Schott, der auch viele Werke Raabes in der Presse besprach. In seinen letzten acht Lebensjahren stellte er seine schriftstellerische Tätigkeit ein und unternahm mehrere Reisen. Raabe starb am Tag seines Autorenjubiläums, 56 Jahre nach dem ?Federansetzungstag?. Die Gedenkrede bei der Trauerfeier hielt der Schriftsteller Wilhelm Brandes, ein Freund und Vertrauter Raabes und dessen Biograph, der 1911 zusammen mit mehreren Braunschweiger Honoratioren die Gesellschaft der Freunde Wilhelm Raabes gründete. Er vollendete insgesamt zwanzig Romane und eine Vielzahl kurzer Erzählungen, von denen die meisten die Schicksale der ländlichen Bevölkerung in Konflikt mit dem Fortschritt und der Industrialisierung porträtieren. Wilhelm Raabes eigenes Lebensbild Die Bitte nach einer Autobiografie lehnte Wilhelm Raabe zwar ab, er schrieb aber 1906 eine kleine biographische Skizze: ?Ich bin am 8. September 1831 zu Eschershausen im Herzogtum Braunschweig geboren worden. Mein Vater war der damalige Aktuar am dortigen Amtsgericht, Gustav Karl Maximilian Raabe, und meine Mutter Auguste Johanne Frederike Jeep, die Tochter des weiland Stadtkämmerers Jeep zu Holzminden. Meine Mutter ist es gewesen, die mir das Lesen aus dem Robinson Crusoe unseres alten Landsmanns aus Deensen, Joachim Heinrich Campe beigebracht hat. Was ich nachher auf Volks- und Bürgerschulen, Gymnasien und auf der Universität an Wissenschafte zu erworben habe, heftet sich alles an den lieben feinen Finger, der mir ums Jahr 1836 herum den Punkt über dem i wies. Im Jahr 1845 starb mein Vater als Justizamtmann zu Stadtoldendorf und zog seine Witwe mit ihren drei Kindern nach Wolfenbüttel, wo ich das Gymnasium bis 1849 besuchte. Wie mich danach unseres Herrgotts Kanzlei, die brave Stadt Magdeburg, davor bewahrte, ein mittelmäßiger Jurist, Schulmeister, Arzt oder gar Pastor zu werden, halte ich für eine Fügung, für welche ich nicht dankbar genug sein kann. Ostern 1854 ging ich nach einem Jahr ernstlicher Vorbereitung nach Berlin, um mir auch ?auf Universitäten? noch etwas mehr Ordnung in der Welt Dinge und Angelegenheiten, soweit sie ein so junger Mensch übersehen kann, zu bringen. Im November desselben Jahres begann ich dort in der Spreegasse die ?Chronik der Sperlingsgasse? zu schreiben und vollendete sie im folgenden Frühling. Ende September 1856 erblickte das Buch durch den Druck das Tageslicht und hilft mir heute noch neben dem ?Hungerpastor? im Erdenhaushalt am meisten mit zum Leben. Denn für die Schriften meiner ersten Schaffensperiode, die bis zu letzterwähntem Buche reicht, habe ich ?Leser? gefunden, für den Rest nur ?Liebhaber?, aber mit denen, wie ich meine, freilich das allervornehmste Publikum, was das deutsche Volk gegenwärtig aufzuweisen hat.?... (Quelle Wikipedia)