Beschreibung:

349 Ss., 1 Bl. 8°. Grünes illustr. Ln. mit grau-weißem Rücken- u. Deckeltitel.

Bemerkung:

Karl Gutzkows (1811-1878) "Darstellung seiner Kindheit stellt in der Geschichte der deutschen Autobiographie ein interessantes Experiment dar. Seine Schrift ist halb topographisch-zeitgeschichtliches Tableau Berlins und der Zeitgeschichte von 1811 (und früher) bis 1851, halb Selbstdarstellung mit einem bemerkenswerten Anteil an Details einer persönlich-kindlichen Entwicklungsgeschichte. Gutzkows Wandel von der Innenperspektive zur Außenperspektive autobiographischen Schreibens wurde bewirkt durch eine neue Rezeption von Wirklichkeit, die ihren Ursprung in dem politisch-geistigen Umbruch durch die Revolution von 1830 in Frankreich mit ihrer ausstrahlenden Wirkung auf Deutschland und andere europäische Länder hatte. Der auf dem Erstdruck von 1852 basierende und hier im Neusatz abgedruckte Originaltext, der lediglich orthographisch angepasst und um einige ausufernde Zitate gekürzt wurde, ist um einen umfangreichen Anhang ergänzt: Ein Stellenkommentar erläutert die von Gutzkow erwähnten Orte, Personen und Ereignisse und stellt Bezüge zu weiterführenden Sachverhalten her. Ferner wird die Entstehung und Rezeption des Werkes nachgezeichnet und anhand von (teilweise gekürzten) zeitgenössischen Rezeptionsdokumenten veranschaulicht. In einem Nachwort geht der Herausgeber schließlich auf den Aufbau des Werkes ein, beleuchtet die konzeptionellen Besonderheiten und verortet es im weiteren Literaturkontext." (Verlag). - Peter Hasubek (geb. 1937 in Oels), 1971-1999 Professor für Deutsche Literatur an der Technischen Universität Braunschweig. - Einbandentwurf: Anna Braungart, Tübingen, unter Verwendung eines Porträts nach einem Ölgemälde von Jules (eigtl. Isaak) Lunteschütz (1822-1893) von 1845.