Beschreibung:

128 Seiten. Mit einer farbig lithographierten Tafel gegenüber dem Titel. Original-Kart.-Einband. (Einband am Rücken überklebt. Gutes Exemplar). 17x10,5 cm

Bemerkung:

* Karl Gustav Nieritz (* 2. Juli 1795 in Dresden; ? 16. Februar 1876 ebenda) war ein deutscher Volks- und Jugendschriftsteller. Gustav Nieritz wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater Carl Gottlieb Nieritz (1764?1828) war Leiter und Oberlehrer einer Armenschule in Dresden-Neustadt, seine Mutter Johanna Rahel geb. Böttcher (1772?1848) Tochter des Dresdner Weißbäckermeisters Johann David Böttcher (1719?1802). Der Geheime Regierungsrat, Professor und Direktor Eduard Theodor Böttcher (1829?1893) war ein Vetter zweiten Grades von Nieritz. Von den Eltern schon frühzeitig und entgegen seinen eigenen Neigungen für die Laufbahn und Nachfolge seines Vaters bestimmt, besuchte Gustav Nieritz anfangs dessen Schule, 1808 bis 1811 das Gymnasium Kreuzschule und danach das Seminar in Dresden-Friedrichstadt, an dem er 1814 vorzeitig das Examen ablegte. Anschließend trat er die Stelle des Hilfslehrers an der Seite des Vaters an, welche dieser von seinem eigenen Gehalt finanzieren musste. Trotz der entsprechend dürftigen Besoldung vermählte sich Nieritz 1823 mit Eleonore geb. Könitzer (1803?1886). Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1828 wurde ihm das erhoffte Nachrücken auf den Oberlehrerposten wegen religiöser Differenzen mit der vorgesetzten Behörde zunächst unmöglich gemacht, so dass er den Lebensunterhalt für seine schnell wachsende Familie durch das Erteilen von Privatunterricht und erste schriftstellerische Arbeiten aufbessern musste. Erst 1831 gelang ihm der Aufstieg zum Oberlehrer, zunächst an der Armenschule am Queckbrunnen. Ein Jahr später erlangte er schließlich doch noch die erneut vakante Stelle seines Vaters, wobei er weiterhin auf Nebeneinkünfte angewiesen blieb. Nach einer Umstrukturierung des Schulwesens wurde Nieritz 1841 Direktor der Bezirksschule in der Dresdner Antonstadt, zeitweise auch Armenvorsteher (ehrenamtlicher Fürsorger) und Stadtverordneter. Er ersuchte 1854 um seine Pensionierung und widmete sich seitdem ganz der schriftstellerischen Tätigkeit. Nieritz hatte acht Kinder, von denen ihn nur zwei überlebten. Er starb am 16. Februar 1876 im Alter von 80 Jahren in Dresden. Sein Grab befindet sich auf dem Inneren Neustädter Friedhof. An der Einmündung der Nieritzstraße in die Theresienstraße in der Inneren Neustadt erinnert ein Denkmal an ihn. Es wurde zwischen 1876 und 1878 von Gustav Adolph Kietz geschaffen und zeigt die Marmorbüste des Schriftstellers auf einer mit Kränzen geschmückten Granitsäule. Um die Säule bewegen sich zwei Putten, die die Kränze halten. Etwa ab 1834 wurde Nieritz als Schriftsteller durch zahlreiche Erzählungen für das Volk und die Jugend bekannt. Das Spektrum der Schriften meist didaktisch-moralischen Charakters reicht vom Aufsatz bis zur Novelle. Sie erschienen einzeln in Kalendern und anderen Periodika oder in verschiedener Zusammenstellung als Jugendbibliothek bzw. Jugendschriften und wurden zum Teil in mehrere Sprachen übersetzt. Großen Beifall fand auch der von ihm seit 1842 herausgegebene Sächsische Volkskalender (ab 1850 Deutscher Volkskalender). Nieritz idealisierte in seinen Erzählungen das (Klein-)Bürgertum und propagierte sogenannte bürgerliche Tugenden wie Fleiß, Gottesfurcht und Familiensinn, demgegenüber finden sich in seinen Schriften antifranzösische, antikatholische, antidemokratische wie auch antisemitische Passagen. Außerdem zeichnete Nieritz zeitlebens und versuchte sich, vor dem Einsetzen seines Erfolges als Autor, zeitweise in Ölmalerei als Beitrag zum Lebensunterhalt, wobei ihm einige Verkäufe gelangen. Das Stadtmuseum Dresden bewahrt ein Skizzenbuch und zwei Ölgemälde. Während Nieritz? erzählerisches Werk in Vergessenheit geraten ist, wurde die Selbstbiographie (Erstausgabe 1872) in einer gekürzten Version 1997 erneut herausgegeben. Diese detailreiche und auf intensiver Milieukenntnis beruhende Beschreibung des Lebens insbesondere der unteren Bevölkerungsschichten im Dresden des frühen 19. Jahrhunderts bildet ein kulturgeschichtlich bedeutsames Gegenstück zu den bekannteren, jedoch aus jeweils anderen Blickwinkeln verfassten Betrachtungen seiner Zeitgenossen Wilhelm von Kügelgen (Jugenderinnerungen eines alten Mannes) und Ludwig Richter (Lebenserinnerungen eines deutschen Malers) (Quelle Wikipedia)