Beschreibung:

Dabey es iß kedruck ehn klehne Antwort-Schreib, Von ehne kute Freund die nicks woll schuldigk bleib; Weil sick Parthenomus um ehne Dame moquir Die mehr aht schon verkeß als Monsieur aht studir. Gedruckt in ehne Freystadt uff vornehm Depenses (d.i. Leipzig, Boetius), 1729.. 4to. 26 (recte 18) S. Mit gestochenem Frontispiz u. Titelholzschnitt. Moderner Halbpergament.

Bemerkung:

Erste Ausgabe. Trömer (1696/97-1756), wahrscheinlich einer der "lustigen Räte" am festfreudigen Hofe Augusts des Starken, hat die spätbarocke deutsche Literatur als "Jean Chrestien Toucement, der Deutsch-Franzos" bereichert und belebt. Selbst seine Streitschriften pflegte er in "deutsch-französischer Manier", einem possierlichen Kauderwelsch, zu verfassen: Vorliegende ist "Trömers Verteidigung gegen die im Februar 1729 von unbekannter Hand veröffentlichte Kritik seiner deutsch-französischen Sprachmengerei unter dem Titel 'Parthenomusi Ehren-Rettung der durch einen unteutsch Teutsch-Frantzösischen Poeten violirten Pallas'" (Dünnhaupt). Am Ende folgen "Parthenomusi Gedancken über die Von einem gewissen Frauenzimmer ohnlängst edirte neue Dichter-Probe" nebst "Gebührender Abfertigung Der so genandten Gedanken" durch Trömer. Übrigens gilt Trömer/Toucement als das Urbild des unsterblich gewordenenen, radebrechenden Deutschfranzosen Riccaut de la Marinière in Lessings "Minna von Barnhelm". - Das satirische Kupfer zeigt den in einem fast expressionistisch gezackten Mantel gekleideten, in gewaltigen Stulpenstiefeln steckenden, von einem ausladenden Dreispitz behüteten Trömer, wie er den vor ihm demütig erscheinenenden Esel Parthenomus zurechtweist. - Dünnhaupt 11; Goed. IV/1, 39, 4. - Etwas gebräunt u. durchgehend mit Wurmspur im Fußsteg. Im unteren Drittel mit bräunendem Wasserrand.