Beschreibung:

Zusammen über 11450 S. Mit 144 Kupfertafeln. Halbleder d. Zeit mit Rückenschild, Spiegel mit Kattunpapier bezogen (berieben u. bestoßen, Kapitale teilw. mit kurzen Einrissen, gelegentlich Wurmspuren).

Bemerkung:

Vollständige Folge der letzten kritischen Monatsschrift Gottscheds, die sich als Nachfolgerin der "Beyträge zur critischen Historie der deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit" u. des "Neuen Büchersaals der schönen Wissenschaften und freyen Künste" versteht. Kirchner hat im Breitkopf'schen Verlagsarchiv eine Auflage von 1000 Exemplaren ermittelt. "Großenteils besteht die Zeitschrift aus Auszügen und Inhaltsreferaten einer Vielzahl von Büchern. Daneben bietet sie auch Rezensionen, selbständige Abhandlungen (aus den Gebieten Geographie, Naturwissenschaft, Historie, Gelehrtenwesen. Philosophie, Literatur und Kunst) sowie in größerem Maße als die Blätter zuvor einmal Nachrichten aus der literarischen, theatralischen und gelehrten Welt, zum anderen auch poetischen Produktion, vor allem Fabeln und Gedichte, überwiegend Oden". Dieses "letzte Journal der Gottschedianer" war auch Schauplatz erbitterter philosophischer u. literaturästhetischer Debatten: "In zahlreichen Beiträgen wird das idealistisch-optimistische Denken von G. W. Leibniz und Chr. Wolff gegen die Angriffe des spätaufklärerischen französischen Materialismus verteidigt" u. auch der Streit mit den Schweizern klingt nach: Gottsched versuchte vor allem Charles Batteux "als eine neue Waffe gegen alle Anhänger der 'regellosen' Einbildungskraft" einzuführen u. Probleme der Schreibweise u. des Sprachgebrauchs zu diskutieren. Die Resonanz war wegen des "breitgestreuten, bewußt informativ gehaltenen Angebots und ihrer Orientierung an komerziellen Gesichtspunkten" erstaunlich hoch. Mit Beiträgen von A. G. Beck, F. W. Beer, J. G. Bock, J. A. Cramer, M. Grimm, P. Chr. Henrici, M. G. Lichtwehr, W. E. Neugebauer, J. G. Scheffner, Chr. O. v. Schönaich, Chr. Schröter, J. G. Stegmann, D. W. Triller u.a., wobei allerdings nur schwer zwischen Originalbeiträgen u. Nachdrucken unterschieden werden kann. - Kirchner 5236; Wilke II, 12. - Gebräunt, wenige Bände auch mit jeweils mehreren Wurmgängen. Gestochenes u. in Rotbraun gedrucktes Exlibris J. A. Imhof von Spielberg.