Beschreibung:

413 Seiten ; 24 cm, 779 g. Broschur.

Bemerkung:

Ungelesenes Exemplar - Kognitionswissenschaft und Philosophie des Geistes kreisen um die Frage, wie Bewusstsein aus physikalischen Prozessen entsteht und ob es sich in Maschinen implementieren lässt. Zusammengeschrumpft auf ein Erleben von phänomenalen Qualitäten wird es zu einem »Problem«, das sich einer naturwissenschaftlichen Erklärung bislang hartnäckig widersetzt. Die Lösung dieses Problems scheint für manche nur noch eine Frage der Zeit. Angesichts des rasanten technischen Fortschritts wird es aus ihrer Sicht bald möglich sein, Computerprogramme zu schreiben, die über bewusstes Verhalten und Empfinden verfügen. Anstatt eine Lösung für das vielbeschworene »Rätsel des Bewusstseins« zu suchen, kehrt das Buch den Blick um und fragt, warum es heute überhaupt als ein Problem erscheint, das es zu lösen gilt. Entlang der Werke von Wilhelm Wundt und William James, Edmund Husserl und Henri Bergson rekonstruiert es die Entstehung einer Wissenschaft des Geistes und folgt Denkwegen, von denen aus die Frage nach dem Bewusstsein heute auf eine andere Weise gestellt werden kann. Philipp Engel lebt und arbeitet in Berlin. Nach dem Studium der Philosophie und Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Freiburg, Berlin und Paris arbeitete er in einem Projekt zur Erforschung neuronaler Korrelate ästhetischer Emotionen. Während eines Forschungsaufenthaltes an der Stanford University entstand die Idee für dieses Buch, in dem er die Fragen und Erfahrungen aus seiner kognitionswissenschaftlichen Arbeit aufgreift und in einer anderen Richtung weiterdenkt. -- Inhalt: ERSTER TEIL. PSYCHOLOGIE ALS POSITIVE WISSENSCHAFT -- DIE VERLORENE EVIDENZ -- 1. SICH SELBST BEOBACHTEN -- Zwei Blicke auf eine Welt. Du Bois-Reymonds Kritik der mechanischen Naturerkenntnis -- Psychophysischer Parallelismus, Aspektdualismus und psychische Kausalität. Wundts Bestimmung der Psychologie als "Wissenschaft der unmittelbaren Erfahrung" -- Objektivierung der inneren Erfahrung. Wundts Konzeption der Selbstbeobachtung als experimenteller Methode -- Jenseits von Positivismus und Geisteswissenschaften. William James' methodologischer Pluralismus -- Poetik des Experiments -- 2. BEWUSSTSEIN -- Wundts Aktualitätstheorie des Bewusstseins -- Der Begriff der Seele und das Prinzip der psychischen Aktualität -- Die Einheit des Bewusstseins als Gefühls- und Willensvorgang -- William James - Bewusstsein als konstruktiver Prozess. Vom "stream of thought" zur Philosophie der "pure experience" -- Ein anderer Anfang. James als Wegbereiter der "neuen Psychologie" in den USA -- James' evolutionsbiologische Bestimmung des Bewusstseins. Philosophische Komplikationen -- Der Bewusstseinsstrom -- "The passing thought then seems to be the Thinker" - Fragilität und Endlichkeit des prozessualen Selbst -- Vom "stream of sciousness" zur Philosophie der "reinen Erfahrung -- ZWEITER TEIL. PHÄNOMENOLOGIE DES BEWUSSTSEINS UND METAPHYSIK DER DAUER -- DIE WIEDERGEWONNENE EVIDENZ -- 1. INTUITION ALS METHODE -- Die Eröffnung transzendentaler Erfahrung in der phänomenologischen Epoche -- Die Nachträglichkeit der methodischen Reflexion. Philosophie als Lebensform und ästhetische Praxis -- Das "natürlich-normale Dahinleben" -- Die phänomenologischen Methoden. Der Weg von der Verborgenheit der Lebenswelt zur Freilegung der transzendentalen Subjektivität -- Intuition als Methode -- Philosophie als Bewegung -- Methodologisierung als Bändigung von Kontingenz -- Suggestives Philosophieren - die verbalen Verfahren einer "philosophie intuitive" -- Intuition als ästhetisches Verfahren -- Eine neue Form philosophischer Begrifflichkeit -- Intuition als "transhumane" Spekulation und Bedingung einer neuen Metaphysik -- 2. BEWUSSTSEIN ALS INNERE DAUER -- Intensität -- Qualitative Mannigfaltigkeit. Die multiple Einheit des Bewusstseins -- Dauer -- 3. KÖRPER UND GEDÄCHTNIS -- Die Kritik des psychophysischen Parallelismus als Ausgangspunkt einer erneuerten Frage nach der Relation von Geist und Materie -- Von der aristotelischen Onto-Theologie zur Physiologie des Gehirns - Bergsons historische Rekonstruktion des parallelistischen Denkens -- "Le paralogisme psycho-physiologique" -- Am Nullpunkt der metaphysischen Reflexion. Bergsons Entwurf einer pragmatischen Erkenntnistheorie in der Analyse des Körpers und der Perzeption -- Psychologie und Ontologie des Gedächtnisses -- Das Wiedererkennen -- Sprache und Gedächtnis -- Das virtuelle Sein der Erinnerungen -- Die differentielle Einheit des Geistes -- SCHLUSS. DIE ZWEI "ENDEN" EINER WISSENSCHAFT DES BEWUSSTSEINS. ISBN 9783985140671