Beschreibung:

888 S. Originalhardcover mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Vom Autor signiert. Sehr sauber erhalten. . - Viel Buch! "Anfang 1978 sah ich plötzlich ein "Gebäude" vor mir, ein "Texthaus", also ein Buch, an dem ich dann bis 1985 arbeitete. Damals konnte man noch glauben, daß der Computer einen starken Einfluß auf die Literatur haben wird - sagen wir, die die Linearität zerstörenden Bestrebungen, die beispielsweise in Julio Cortâzars Rayuela zu sehen sind, würden sich auf diese Weise entfalten. Es geschah nicht so, und auch ich habe diese Arbeitsmetapher fallengelassen, es blieb bei Raum, Dimensionen, Gebäude. Ein Gebäude, das ich mir nicht als Schloß vorstellte (so könnte man Harmonia Cœlestis beschreiben), obwohl ich mich nach Türmen sehnte, nach breiten Eßsälen, Tanzsälen und Schloßgräben, und nicht, trotz mathematischer Ursprünge, als genaue Bauhauskonstruktion (ist das vielleicht Fanseiko und Pinta}) und auch nicht als Blockhauswohnung, obwohl das Praktische, Alltägliche meinen Plänen nicht fernlag. Mein Gebäude hatte alle diese Gesichter. Ich glaube, es hängt von der Lektüre ab. Das Gebäude paßt sich dem Blick an, den man auf eswirft. Zuerst fing ich an, die einzelnen Räume zu schreiben, also die Zimmer, Säle, breiten Treppenhäuser, und so erschienen ab 1981 die Bücher (Vor-Bände mit dem Untertitel Einführung in die schöne Literatur) Indirekt, Wer haftet für die Sicherheit der Lady?, Fuhrleute, Kleine Pornographie Ungarns, Die Hilfsverben des Herzens (die, außer Indirekt, auch auf Deutsch erschienen sind). Es gab noch zwei größere "Innenräume", die nicht in Buchform kamen: Flucht der Prosa und Leichte Freiheit des Rausches. Als ich damit fertig war, begann ich das große Gebäude zusammenzustellen, baute Treppen, Querkorridore, Fenster, kleine Gesimse, Leisten, Lappen, Zinnen, Schräggesims, Zahnfries, Kugelfries, Kastengesims, Rundbogenfries, Sockelgesims; manchmal zeigte es sich, daß das Wort zu wenig war, dann verwendete ich Bilder oder andere graphische Einheiten" - als sei das Ganze ein mehrdimensionaler Raum. Die früher autonomen Einzelstücke haben sich im neuen Status verändert, neue Zusammenhänge gaben neue Deutungen; die Stücke wurden wie ein Spiegel, in dem auch andere Teile (Teilmengen) des Buchs zu sehen sind. Wenn die Gattung eines Buchs das ist, was im Untertitel steht, dann ist hier zu lesen: Einführung in die schöne Literatur. Die Gattung ist also das, was der Titel ist, und umgekehrt. Wenn ich aus diesem Circulus vitiosus herauswill, würde ich sagen: Die Gattung der Einführung in die schöne Literatur ist: Buch. Das ist ein Buch. Und der Titel formuliert heimlich eine verblüffende, überraschende Vermutung: Es gibt sie trotzdem, die "schöne Literatur"". ISBN 9783827005397