Beschreibung:

6: Dramen und Gedichte. Bd. 7: Die Bauhütte. Bd. 8: Aufsätze, Vorträge und Reden. Band 1 mit Druckvermerk: 200 Stücke dieser Gesamtausgabe wurden auf reines Hadernpapier gedruckt, mit der Hand in Halbfranz gebunden, vom Dichter unter seinem Bildnis eigenhändig signiert und im ersten Band handschriftlich numeriert. Dies Stück der Vorzugsausgabe trägt die Nummer 164.. Acht Bände. 685; 667; 648; 576; 676; 722; 550; 727 Seiten. Dekorative Halbleder-Einbände

Bemerkung:

* Vollständige Ausgabe in 8 Original-Verlags-Handeinbänden. Jeweils gebunden in kräftig genarbtes rotes Halbleder und Halblederecken, Liniendekoration des Rückens in Handveroldung, Rückentitel ebenfalls in Goldprägung, Buchdeckel bezogen mit Handmarmorpapier. ---- Erwin Guido Kolbenheyer (* 30. Dezember 1878 in Budapest, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; ? 12. April 1962 in München) war ein österreichisch-deutscher Romanautor, Dramatiker und Lyriker. Kolbenheyer wurde als Sohn des ungarndeutschen Architekten Franz (auch Ferenc) Kolbenheyer (1841?1881) geboren, der als Angestellter des ungarischen Kultusministeriums am Bau der Budapester Universität beteiligt war. Sein Großvater Moritz Kolbenheyer (1810?1884) war ein politisch einflussreicher Pfarrer in Ödenburg gewesen, seine Großmutter von Vatersseite war eine aus Wien stammende Ungarin; ein entfernter Verwandter war der ungarische Revolutionsgeneral Arthur Görgey. Kolbenheyers Mutter Amalie geb. Hein stammte aus einer alteingesessenen Familie in Karlsbad, ihr Vater war ebenfalls Architekt. Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs Erwin in Karlsbad auf, wo er in die Schule kam. Anschließend besuchte er das Gymnasium in Eger. Ein Philosophie-, Psychologie- und Zoologiestudium an der Universität Wien (1900?1905) schloss er mit der Promotion zum Dr. phil. ab. In Wien wurde er 1906 Mitglied des akademischen Corps Symposion. Während der Studienjahre verband Kolbenheyer eine Freundschaft mit dem bereits schriftstellerisch tätigen Stefan Zweig. 1906 heiratete er in Wien Marianne Eitner (1880?1957), eine Tochter des Lederforschers Wilhelm Eitner. Im Ersten Weltkrieg meldete sich Kolbenheyer im Frühjahr 1915 freiwillig zum Kriegsdienst, wurde aber als frontuntauglich eingestuft und leitete bis Kriegsende ein Kriegsgefangenenlager bei Linz. 1919 übersiedelte Kolbenheyer nach Tübingen, wo er bis 1932 als freier Schriftsteller lebte. In den Jahren 1917 bis 1926 schuf er sein Hauptwerk, die Romantrilogie Paracelsus. Seit 1926 war er Mitglied der im gleichen Jahr gegründeten Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste. Bereits 1928 gehörte Kolbenheyer zum Förderkreis des Kampfbunds für deutsche Kultur. In der Zeit von 1933 bis 1944 unterstützte er den Nationalsozialismus in zahlreichen Reden und Schriften. Nach dem Tod Paul von Hindenburgs gehörte er zu den Unterzeichnern des Aufrufs der Kulturschaffenden zur ?Volksbefragung? am 19. August 1934 über die Zusammenlegung des Reichskanzler- und Reichspräsidentenamtes in der Person Hitlers.[7] Die Eingliederung des Sudetenlandes nach dem Münchner Abkommen begrüßte er euphorisch. Am 17. Januar 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Dezember 1938 aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.429.716). Kolbenheyer wurde in der Zeit des Nationalsozialismus vielfach ausgezeichnet. 1944 wurde er von Adolf Hitler auf eine Sonderliste der Gottbegnadetenliste gesetzt, die die sechs in Hitlers Augen wichtigsten deutschen Schriftsteller enthalten sollte. Hierdurch genoss er weitere Privilegien, etwa die Freistellung von sämtlichem Kriegsdienst auch an der Heimatfront. 1948 stufte ihn die Münchner Spruchkammer als Belasteten ein; er wurde zu fünf Jahren Berufsverbot, dem Entzug des halben Vermögens und 180 Tagen Sonderarbeit verurteilt.[10] Ein Revisionsverfahren 1950 erbrachte die Einstufung als minderbelastet, das Berufsverbot wurde aufgehoben und das Sühnegeld auf 1000 DM gesenkt. Kolbenheyer zeigte sich in der Öffentlichkeit zu keinem Zeitpunkt einsichtig. Der Kritik an den Spruchkammerverfahren und der Selbstrechtfertigung diente der stark autobiographisch geprägte Roman Sebastian Karst über sein Leben und seine Zeit von 1957/58. Auch das 1960 ?im Einvernehmen mit dem Dichter und der Kolbenheyer-Gesellschaft? neu aufbearbeitete Kolbenheyer-Buch seines Freundes Ernst Frank, das zuerst 1937 erschienen war, ist durchgehend apologetisch gehalten. Kolbenheyer war Mitglied der rechtsextremistischen Gesellschaft für Freie Publizistik und ihrer Vorläufer. Rückhalt genoss er in den Organisationen der heimatvertriebenen Sudetendeutschen, insbesondere in der Sudetendeutschen Landsmannschaft, die ihm 1958 den drei Jahre zuvor von ihr gestifteten Großen Sudetendeutschen Kulturpreis zusprach. Kolbenheyer lebte in Solln bei München, in Schlederloh und zuletzt in Gartenberg (Geretsried) bei Wolfratshausen. Er wurde auf dem Waldfriedhof in Gartenberg beigesetzt. Werk und Weltanschauung: Kolbenheyer legte auf sein denkerisches Werk dasselbe Gewicht wie auf sein dichterisches. Den Kern seiner Weltanschauung bildet ein sozialdarwinistischer Biologismus und die pseudoreligiöse Mystifizierung des Deutschtums. Er betrachtete Völker als überindividuelle, fundamental biologisch bestimmte Einheiten, die sich im fortwährenden Anpassungskampf nach den Mechanismen von Auslese und Differenzierung je nach ihrer Eigenart bewähren müssen. Wesen und Eigenart eines Volkes seien durch sein ?Artplasma? bestimmt. Den Deutschen schreibt er ein ?faustisches?, ruhelos wühlendes Wesen zu, das alle Tiefen durchforsten und Gipfel erklimmen wolle und rastlos nach dem tiefsten Ruhepol seines Daseins suche. Spezifische Eigenarten etwa der deutschen Dichtkunst führt er auf solche angeblich biologisch-wesensmäßig determinierten Grundlagen deutschen Volkstums zurück. Sein dichterisches Werk ist auf die mythische Konstruktion von Leben und Geschichte vor dem Hintergrund dieser völkischen Ideologie gerichtet. Seine Darstellung historischer Stoffe will ?das geistige Zu-sich-selbst-kommen des deutschen Volkes aus der Überdeckung durch die mittelmeerische Geistigkeit? anhand konkreter Ereignisse und Gestalten beleuchten. Im Paracelsus wählt er dafür die Zeit der Reformation und schildert die Kämpfe zwischen Luthertum und Katholizismus, Humanismus und Wiedertäuferei als kulturhistorische Realisierung seiner Auffassungen. ?Jeder der drei Bände wird eingeleitet durch ein ?Gespräch? zwischen Wotan und Christus über das deutsche Volk, dessen Drang nach einem festen Glauben durch die konfessionelle Zersplitterung und leere religiöse Formeln erstickt werde.? Kolbenheyer begründete eine Schule Gleichgesinnter, die den völkischen Aufbau nach dem Vorbild der mittelalterlichen Bauhütten befördern sollten. Auch den Ersten Weltkrieg betrachtete Kolbenheyer als rassischen Überlebenskampf. Das deutsche Volk habe allein und auf sich gestellt gegen den ?mediterranen Geist? und für den ?Lebensbestand der weißen Menschheit? gekämpft, erklärte er in einer Rede im Frühjahr 1932. Rezeption: Zwischen 1927 und 1937 wurde Erwin Guido Kolbenheyer fünfmal für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen, von 1934 bis 1937 jedes Jahr, davon zweimal von Hans-Friedrich Rosenfeld und zuletzt von Heinz Kindermann. Kindermann regte auch eine frühe Dissertation über Kolbenheyer an der Universität Münster an. Stefan Zweig bezeichnete ihn 1942 als ?literarischen Jugendfreund?, der ?einer der offiziellen Dichter und Akademiker Hitlerdeutschlands geworden? sei. Werner Bergengruen bewertete Kolbenheyers Wirken während der NS-Diktatur 1946 mit den Worten: ?In seiner großen Eitelkeit war er der Meinung, das geistige Leben Deutschlands kulminiere in seiner Person?. In der Sowjetischen Besatzungszone wurden mehrere Schriften Kolbenheyers auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt. Nach der Gründung der DDR traf 1953 die Veröffentlichung Das Kolbenheyer-Buch (1937, herausgegeben von Kolbenheyers Freund Ernst Frank) das gleiche Schicksal.[ Auf der österreichischen Liste der gesperrten Autoren und Bücher (Wien 1946) war Kolbenheyers Gesamtwerk gesperrt; dennoch konnten seine Bücher 1951 beim Salzburger Rabenstein-Verlag erscheinen.[(Quelle Wikipedia)