Beschreibung:

384 S., Abb., graph. Darst. Originalleinen mit Goldprägung und Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein tadelloses Exemplar. - Die Expansion in Übersee und die durch die Reformation ausgelöste Konfessionalisierung waren prägende Phänomene der frühneuzeit- lichen europäischen Geschichte. Die rasch global wirkende und äußerst flexibel agierende Gesellschaft Jesu war in beide Prozesse maßgeblich involviert. Gerade die Möglichkeit, später in den Missionen Übersees wirken zu können, war für viele ihrer jungen Mitglieder entscheidend für ihren Eintritt in den Orden. Die inner- halb des Ordens als Indipetae bezeichneten Missionsbewerber stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Studie. Rund 22.000 Litterae Indipetarum Missionsbewerberschreiben an den Ordensgeneral - aus dem 17. und 18. Jahrhundert finden sich im Römischen Zentralarchiv des Jesuitenordens. Dieser Band erschließt ca. 1400 dieser Briefe, die 1612-1728 aus den beiden Rheinischen Provinzen sowie der Oberdeutschen Provinz nach Rom gesandt wur- den. Der Quellenkorpus wird hinsichtlich Alter, Herkunft und Erfolgsaussichten der Bewerber untersucht. Besonderes Augenmerk gilt der medialen Umsetzung des Übersee-Motivs und seiner selbst- definitorischen Funktion für die Gesellschaft Jesu in Theater, Literatur und Malerei. Zudem werden die Briefe als Ego-Dokumente betrachtet, in denen die Missionsaspiranten ihre Qualifikation und Motivation für den Missionarsberuf vorstellen. Der von den Indipetae immer wieder gezogene Vergleich zwischen der konfessionell- gespaltenen europäischen Wirklichkeit und den imaginierten Bedingungen in den Missionsgebieten Übersees gibt Einblick in Mentalität und Selbstverständnis des Jesuitenordens im Zeitalter des Barock. - Inhalt: Deutschland, Indien und die ersten Jesuiten -- Der Quellenbestand der Litterae Indipetarum - Entstehung und statistische Auswertungsmöglichkeiten -- Die gezielte Propagierung des Missionar-Ideals innerhalb der Gesellschaft Jesu -- Qualifikation(en) eines Übersee-Missionars. ISBN 9783795419424