Beschreibung:

XVIII, 173, 116 S. : Illustr., graph. Darst. ; 17 cm + Kt.-Beil. (3 Bl.); fadengeh. Orig.-Leinenband mit illustr. OUmschlag.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Umschlag mit minimalen Lagerspuren. - Nachdruck / Reprint in Frakturschrift. - INHALT (Auswahl) : Beschreibung der Schiffahrt / Von denen zur Schiffahrt gebräuchlichen Instrumenten / Von dem See-Compas / Von denen See-Carten / Vin verschiedenen Art Schiffen / Von den Flaggen und Begrüssung / Von denen Winden / Von denen Stroehmen / Von der Menge der Segel und ihrer Stellung / Von der Last so ein Schiff tragen kan / Den Überschlag des Wegs zu corirgiren / Von Besteck machen auff der Karte / Von dem Journal / Von der Ebbe und Fluth / Eine weite Reise zu corrigiren - (u.v.a.) // Zu den ersten Büchern über Schiffbau und Seefahrt in deutscher Sprache gehört der "Geöffnete Seehafen", der als Bestandteil des als Reise-Diarium konzipierten Sammelbandes "Der Geöffnete Ritter-Platz" 1702 erschien. Den in der DDR vorhandenen Ausgaben von 1706 und 1715 ist eine Vorrede über die Aufgabe des Diariums vorangestellt worden, in der es heißt: " ...haben Anlaß gegeben / gegenwärtiges Werck / der Geöffnete Ritter-Platz genannt / zu publicieren. Es wird darinn Nachricht angewiesen / von denjenigen Wissenschafften / so vornehmlich Cavaliers, hohen Standes-Personen und allen der curieusen Erudition beflissenen zu wissen nützlich und höchstnöthig sind. Vornehmlich aber / da man bemereket / daß ein gewisses Frantzösisches Buch l' Art de l' Homme d' Epee, ou Dictionaire de Gentil-homme genannt / öffters aufgelegt / und viele Liebhaber gefunden / ob schon solches Werck in unterschiedenen Stücken nicht gleiches Lob verdient; dabey auch nur bloß von der Fortification, Schiffwesen und Reiten durcheinander / fast ohne Methode behandelt? so hat man / weil ohne dem von den andern wenig oder nichts in der Deutschen Sprache bekandt / sich bemühet / durch erfahrne und der Sache kündige Leute / solche aus unterschiedenen Büchern zu epitomiren, auch die Terminos Artis ins Deutsche mit Sorgfalt zu übersetzen." In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war es Brauch geworden, daß junge Männer vom Stand eine Bildungsreise, die sogenannte Kavalierstour, als Abschluß ihrer Studien an den Universitäten absolvierten. Die jungen Adligen oder in seltenen Fällen Söhne wohlhabender bürgerlicher Eltern sollten Eingang in die vornehme Gesellschaft finden, an ihren Empfängen, Festen, Jagden und Vergnügungen teilnehmen, sollten standesgemäßes Auftreten lernen, sich gute Umgangsformen aneignen, gesellschaftliche Beziehungen anknüpfen und ihre an den Universitäten erworbenen Sprachkenntnisse festigen. Um überhaupt Zutritt zur Gesellschaft zu finden, war ein aufwendiger Lebensstil erforderlich. Der junge Mann reiste in eigener Kutsche - die Benutzung der öffentlichen Posten galt als unfein. Logiert wurde nur in besten Wirtshäusern. Der Besuch von "Sauff-, Spiel-und Hurenhäusern" war streng verpönt - sie schadeten dem guten Ruf. Natürlich war ein solcher Lebensstil teuer - sehr teuer sogar. Michael de Montaigne stöhnte in seinen Reisenotizen: "Das Reisen würde mir noch angenehmer sein, wenn es nicht so viel kostete." Deshalb war es ratsam, den Reisenden zusätzlich mit guten Kreditbriefen auszustatten. Der Unsicherheit auf den Straßen Rechnung tragend, sollte der junge Mann an Waffen zwei Pistolen und eine "wohlvertraute Klinge" mitführen. ? (Vorwort) ISBN 9783822500934