Beschreibung:

415 S. + 1 CD-ROM Mit zahlr. auch farb. Abb. Fadengehefteter Originalpappband.

Bemerkung:

Tadelloses Exemplar. - Die eigentlichen Anfänge der Jugendstilsammlung fallen in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. In dessen 50er Jahren beginnt die museale Auseinandersetzung mit dem Jugendstil. 1950 zeigt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe seine 1900 in Paris erworbenen Art Nouveau-Exponate. 1952 organisiert das Kunstgewerbemuseum Zürich die vielbeachtete Ausstellung "Um 1900", die immer wieder als die erste Präsentation zu diesem Thema angesehen wird. Bereits ein Jahr früher gab es jedoch in Darmstadt eine international ausgerichtete Ausstellung, die neben der Entwicklung der Baukunst von 1901 bis 1951 auch Kunsthandwerk des Jugendstils zeigte, darunter Arbeiten von Olbrich, Hoffmann, Riemerschmid, Eisenloeffel, Galle, van de Velde, Baillie Scott, Faberge und Tiffany. Sie begleitete das 2. Darmstädter Gespräch mit dem Titel "Mensch und Raum", an dem unter anderem Otto Bartning, Martin Heidegger, Jose Ortega y Gasset, Hans Scharoun, Richard Riemerschmid und Egon Eiermann teilnahmen. Obwohl sich die Tagung vor allem mit Fragen des Wiederaufbaus beschäftigte, wurde sie der Erinnerung an die große Ausstellung "Ein Dokument Deutscher Kunst" von 1901 gewidmet. Die besondere Bedeutung des Jugendstils war in Darmstadt nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in Vergessenheit geraten. So hielt schon am 20. April 1950 Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein, der Sohn des letzten Großherzogs, einen Vortrag mit dem Titel "Die Darmstädter Künstlerkolonie und ihr Gründer Großherzog Ernst Ludwig". In dieser Atmosphäre beginnt das Darmstädter Landesmuseum, das sich zu einem führenden Zentrum der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Wiederentdeckung des Jugendstils entwickeln sollte, ab 1953 unter dem damaligen Direktor Erich Wiese Objekte aus der Zeit um 1900 zu sammeln. Bis 1959 kamen über 90 Arbeiten, unter anderem von Albin Müller, Josef Emil Schneckendorf, Daum Freres und Louis C. Tiffany, sowie einige wenige, mit einer Ausnahme allerdings eher unbedeutende Schmuckstücke in das Museum. Der Grundstein zu einer Sammlung war gelegt. ISBN 9783795424534