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299 S. mit Ill., graph. Darst., gebundene Ausgabe.
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Einband leicht berieben. - Mit Quellen- und Literaturverz. - Geleitet von einem spezifisch religionswissenschaftlichen Ansatz wird die Inszenierung der Nürnberger Reichsparteitage - als Exempel wird der von 1938 herangezogen - als großangelegter Opferkult gedeutet, bei dem sich ein ganzes Volk gleichsam selbst zu Grabe trägt. Im Ritual der Reichsparteitage ist das Totalopfer der Subjekthaftigkeit gemeint, das von jedem Völksgenossen eingefordert wird: sich ganz und gar und bedingungslos dem Führer und dem Vaterland zur Verfügung zu stellen und bis zum letzten zu kämpfen, das ist das endgültige Ziel. So mag die auf den Reichsparteitagen quasireal und stellvertretend für die ganze Gesellschaft in Szene gesetzte Selbstopferung des Subjekts die beste Vorbereitung gewesen sein für die im zweiten Weltkrieg real erfolgte eigene kollektive Auslöschung. - Aus dem Inhalt: Das Ritual der Reichsparteitage in Nürnberg dargestellt am Reichsparteitag Großdeutschland (5. bis 12. September 1938); Die ursprungsmythischen Bindungen ? Kulissenarchitektur auf der Kultbühne Nürnberg: Die Reichsparteitagsbauten als ästhetische Inszenierungshilfen der Bewegung ? Die Repräsentationsfunktion der Reichsparteitage; Dissens und Konsens in der Volksstimmung der Vorkriegszeit; Dissens: Sozioökonomische und politische Konfliktfelder der dreißiger Jahre ? Konsens: Billigung des Regimes auf der Ebene des Mythos ? Die Verdrängung der Diskrepanz im mythischen Spiel: Verdeckte Dissonanzen und kultisch beschworener Konsens im Spiegel der Reichsparteitagsveranstaltungen; Mythische Einheitsschau kontra realhistorischer Zerfall; Widerspiegelung und Abwehr der konfliktgeladenen sozioökonomischen und politischen Verhältnisse in der mythischen Einheitssicht; Die Inszenierung der Inszenierung: liturgisches Handeln scheinwirklich in Szene gesetzt in Leni Riefenstahls ?Triumph des Willens"; Ursprungsort und mythische Zeit -Geschlossene Volksgemeinschaft ? Ausrichtung auf den Führer ? Die mythische Heilsgeschichte -Bekenntnis des Glaubens, der Treue und der Opferbereitschaft. bkürzungsverzeichnis 9 Vorwort 11 Einleitung 13 Teill Die Analyse der Ritualseite: Die Kultbühne Nürnberg 19 Kapitel 1 Das Ritual der Reichsparteitage in Nürnberg dargestellt am Reicbsparteitag Großdeutschland (5. bis 12. September 1938) 21 1. Die ursprungsmythischen Bindungen 21 a) Ursprungsort und mythische Zeit 21 b) Geschlossenheit der Volksgemeinschaft 27 c) Bekenntnis (des Glaubens an Hitler) und Verpflichtung (zu Dienst und Opfer) 30 2. Kuhssenarchitektur auf der Kultbühne Nürnberg: Die Reichsparteitagsbauten als ästhetische Inszenierungshilfen der Bewegung 33 a) Usurpation des Ursprungs: ewiger Ort und ewige Zeit 33 Die Urvergangenheit, vergegenwärtigt mittels Inszenierungshilfen aus dem Formenfundus antiker Architektur 33 Inszenierungshilfen aus Stilmitteln des deutschen Films der Zwanzigerjahre 44 Verdeckte Vereinnahmung moderner Stilelemente 46 b) Geschlossene Volksgemeinschaft der Lebenden und der Toten 49 Sepulkral-, Memorial- und Fortifikationssarchitektur im Dienst des Opfergedankens 49 Symbole deutschen Gemeinsinns 58 Gewalt im Amalgam mit deutscher Gemütlichkeit 64 Adaptionen aus der Theaterwelt 71 c) Zentrierung auf den Führer 73 3. Die Repräsentationsfunktion der Reichsparteitage Teil II Die Analyse der Rezeptionsgeschichte 93 Kapitel 2 Dissens und Konsens in der Volksstimmung der Vorkriegszeit 95 1. Dissens: Sozioökonomische und politische Konfliktfelder der Dreißigerjahre . . . 95 a) Nationalsozialistische Gesellschaft 95 b) NSDAP 106 2. Konsens: Billigung des Regimes auf der Ebene des Mythos 112 3. Die Verdrängung der Diskrepanz im mythischen Spiel: Verdeckte Dissonanzen und kultisch beschworener Konsens im Spiegel der Reichsparteitagsveranstaltungen 132 Kapitel 3 Mythische Einheitsschau kontra realhistorischen Zerfall 139 1. Widerspiegelung und Abwehr der konfliktgeladenen sozioökonomischen und politischen Verhältnisse in der mythischen Einheitssicht 139 a) Mythisches Bewußtsein, Opferstatus und Subjektlosigkeit 139 b) Der veranstaltete Volksgenosse 145 Kapitel 4 Die Inszenierung der Inszenierung: Liturgisches Handeln scheinwirklich in Szene gesetzt in Lern Riefenstahls ?Triumph des Willens" 155 1. Ursprungsort und mythische Zeit 156 2. Geschlossene Volksgemeinschaft 159 3. Ausrichtung auf den Führer 164 4. Die mythische Heilsgeschichte 168 5. Bekenntnis des Glaubens, der Treue und der Opferbereitschaft 171 Teil III Diskussion . Das Verlöschen des Subjekts im Opfer an den ,Ursprung' als Feierthema des Reichsparteitagskultes 181 2. Ursprungsbindung als Entlastungs- und Befreiungsunternehmen und die Funktion des Mythos 188 3. Die liturgische Umklammerung 198 Anhang . Exemplarischer Ablauf der Parteitagsveranstaltungen am Beispiel des Reichsparteitags Großdeutschland 1938 209 Montag, 5. September 1938: Tag der Begrüßung 209 Dienstag, 6. September 1938: Tag der Kongreßeröffnung 213 Mittwoch, 7. September 1938: Tag des Arbeitsdienstes 223 Donnerstag, 8. September 1938: Tag der Gemeinschaft 236 Freitag, 9. September: Tag der Politischen Leiter 243 Samstag, 10. September: Tag der Hitlerjugend 250 Sonntag, 11. September 1938: Tag der Sturmabteilungen 264 Montag, 12. September 1938: Tag der Wehrmacht 271 2. Quellen- und Literaturverzeichnis 282 a) Archivquellen 282 b) Literatur 283 3. Abbildungsnachweis 300 4. Über die Autorin ISBN 3050031409