Beschreibung:

208 Seiten. Blauer, dekorativ geprägter Original-Leinwand-Einband in guter Erhaltung und farbig illustrierter Original-Schutzumschlag (mit Gebrauchsspuren an den Rändern). 21x15 cm

Bemerkung:

* Inhalt: Psychodelische Kunst und Gesellschaft. Kunst und psychodelische Erfahrung. Kontext Wert und Richtung. Der psychodelische Künstler. Bibliographie. Register ----- Psychedelische Kunst, oft auch englisch Psychedelic Art oder Psychedelia genannt, bezeichnet eine nicht eindeutig definierte Stilrichtung der Gegenwartskunst, die auf der experimentellen Verwendung bewusstseinserweiternder Drogen (Psychedelika) wie beispielsweise LSD, Mescalin oder Psilocybin basiert und versucht, diese Sinneseindrücke in bildender Kunst, Film, Musik und Literatur wiederzugeben, zu beschreiben, emotional zu manifestieren oder dem Betrachter unter Drogeneinfluss eine zusätzliche Stimulanz zu bieten. Die Grenzen zu einigen Erscheinungsformen der Op Art (z. B. Victor Vasarely oder Bridget Riley) und Pop Art (z. B. Andy Warhols Exploding Plastic Inevitable) sind fließend oder kongruieren; teilweise finden sich auch Parallelen zum magischen und phantastischen Realismus. Generell zeichnen sich psychedelische Kunstwerke durch folgende Merkmale aus: Die kontrastreiche Verwendung von kaleidoskopartigen Strukturen, Fraktalen (Mandelbrot-Menge u. a.), Labyrinthen, Spiralen oder Paisleymustern. Meistens werden heftige Farbkontraste in Form eines Farbe-an-sich- oder Komplementärkontrastes verwendet sowie Regenbogenfarben. Verwendung von grellen fluoreszierenden und phosphoreszierenden Farben und Leuchtmitteln, z. B. unter Verwendung von Schwarzlicht. In psychedelischen Zeichnungen und Malereien sowie in Objekten und Designs finden sich oft sehr detaillierte und stark stilisierte Figuren, die miteinander verschmelzen, sowie verschwimmende und sich immer neu bildende organische Formen, wie Blasen, Amöben oder Wellen in Animationen, Diaprojektionen und Filmen. Die kontinuierliche Wiederholung von Motiven und Verwendung von Collagetechniken. Verwendung von ?unmöglichen Figuren? und optischen Täuschungen (vgl. M. C. Escher) In Grafikdesign und Typografie finden sich stilistische Anleihen aus dem Jugendstil: überbordend geschwungene ?weiche? und ornamental verzierte Schmuckschriften mit farbigen Konturen und Schattierungen.Im Zuge der Flower-Power-Bewegung ging die stärkste Strömung der psychedelischen Kunst Mitte der 1960er von San Francisco aus. In Haight-Ashbury trafen sich die meisten Künstler der Hippieszene; es entstanden zahlreiche Poster, Publikationen und Flugblätter die entweder auf Konzertveranstaltungen, Drogenpartys oder Be-Ins hinwiesen. Viele der Künstler arbeiteten überdies mit Musikern und Musikgruppen wie Carlos Santana, Jefferson Airplane, Canned Heat u. a. zusammen und entwarfen deren Plattencover. Die Gestaltung bestand meistens aus floralen Ornamenten. Bekannte amerikanische Künstler waren Rick Griffin, Victor Moscoso, Stanley Mouse & Alton Kelley und Wes Wilson. Auch in Europa verbreitete sich Psychedelia schnell: Pink Floyd ließen ihre Konzeptalben von der experimentellen Londoner Designgruppe Hipgnosis gestalten, die alsbald ein eigenes surreal angelehntes Design für die Band entwickelte. Das ebenfalls konzeptionelle Beatles-Album Sgt. Pepper?s Lonely Hearts Club Band steckt voller versteckter Anspielungen auf Bewusstseinserweiterung und psychedelischen Drogenkonsum und enthält u. a. Abbildungen von Protagonisten wie Burroughs, Huxley oder dem Mystiker und Okkultisten Aleister Crowley. Der daran angekoppelte Trickfilm ?Yellow Submarine? unter der Art Direction des deutschen Grafikers Heinz Edelmann verbindet in leuchtenden Farben Pop Art mit Psychedelia. Anfang der 1970er Jahre kam eine Zäsur: Mit Ende des Vietnamkriegs, dem Abklingen von Flower-Power und Hippietum einerseits und den mittlerweile überkommenden ?Swinging Sixties? und deren zunehmender Kommerzialisierung andererseits verschwand bald das Interesse an der bunten blumenreich-dekorativen Drogenkunst. Künstler im deutschsprachigen Raum Mitte der 1960er experimentierten auch im deutschsprachigen Raum zahlreiche Künstler mit psychogenen Drogen: der österreichische Maler Arnulf Rainer malte 1964?65 unter LSD-, Psilocybin- und Alkoholeinfluss. Der Münchner Arzt und Kunstverleger Richard P. Hartmann verabreichte zwischen 1968 und 1970 im Max-Planck-Institut in München bildenden Künstlern LSD, um, wie er schrieb, ?wertvolle Einblicke in den Malprozess? zu bekommen. An der Reihe von Experimenten nahmen dreißig bildende Künstler aus dem deutschen Sprachraum teil. Der theoretische Hintergrund der Versuchsreihe, an der unter anderen Bernhard Jäger, Karl Otto Götz, Heinz Trökes und W. P. Eberhard Eggers teilnahmen, wurde von Hartmann ausführlich dokumentiert. Der unter dem Etikett ?psychedelischer Künstler? gehandelte deutsche Maler Mati Klarwein, dessen Bild Annonciation von 1962 für das bekannte Album Abraxas von Carlos Santana verwendet wurde, bestritt, jemals unter Drogeneinfluss gemalt zu haben. (Quelle Wikipedia)