Beschreibung:

45 Seiten; 21,5 cm; fadengeh. Broschur.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; minimale Gebrauchs- u. Lagerspuren. - Mit beiliegendem Orig.-Lesezeichen (mit Verlags-Werbung "Der jüngste Tag"). - Mechtilde Lichnowsky, geboren als Gräfin Mechtilde Christiane Marie von und zu Arco-Zinneberg, (* 8. März 1879 in Schönburg; ? 4. Juni 1958 in London; in zweiter Ehe Mechtilde Peto) war eine deutsche Schriftstellerin. ? Zwischen 1912 und 1914 wurde ihr Ehemann als deutscher Botschafter nach London berufen, wo er vergeblich versuchte, einen Ausgleich mit Großbritannien zu erreichen. Dort lernte sie George Bernard Shaw und Rudyard Kipling kennen. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Familie wechselnde Aufenthalte in Berlin, München und der damaligen Tschechoslowakei. 1928 starb Karl Max Fürst von Lichnowsky, sie zog nach Cap-d'Ail in Südfrankreich. Bereits in München unterhielt Lichnowsky enge Kontakte mit Schriftstellern wie Carl Sternheim und Frank Wedekind. Eine besondere Freundschaft verband sie mit dem Wiener Schriftsteller und Herausgeber der Literaturzeitschrift Die Fackel, Karl Kraus, mit dem sie seit 1915 bekannt war, eine langjährige Korrespondenz pflegte und für dessen Nestroy-Vorlesungen sie die Musik komponierte. Auch der Theaterregisseur Max Reinhardt und der Verleger Kurt Wolff gehörten zu ihrem Freundeskreis. In Wolffs Verlag erschienen ihre ersten, deutlich vom Expressionismus beeinflussten Werke, später veröffentlichte sie unter anderem auch im S. Fischer Verlag, welcher in der Zeit des Nationalsozialismus bei den Machthabern unbeliebt war. Während der NS-Zeit weigerte sich Lichnowsky, der Reichsschrifttumskammer beizutreten, ihre Werke wurden daraufhin verboten. Auch wegen der Enteignung ihres letzten Verlegers vor dem Krieg, der Familie Fischer 1936, verzichtete sie vorerst auf neue Publikationen. Die Zeit des Hausarrests nutzte sie, um das sprach- und stilkritische Buch Worte über Wörter zu verfassen, in dem sie unter anderem Äußerungen Adolf Hitlers der Lächerlichkeit preisgab. Für Lichnowsky zeigte sich bereits in der Sprache die Barbarei der Nationalsozialisten. Verleger Peter Suhrkamp war 1939 jedoch außerstande, ihr Buch zu veröffentlichen. Dies erfolgte erst 1949 im Wiener Bergland Verlag. Auch Gespräche in Sybaris, erschienen 1946, rechnet mit dem NS-Staat ab. ? (wiki) // " Ich aber zog das Mädchen hinweg, / das niemals die Augen nach Dir gerichtet. / Als legte jemand Eisstücke auf den singenden / Weihrauch, branntest Du in aufgestöberter Glut, / verwirrt, und keiner sah die zitternden Funken. / Du wärmtest Keinen. / Keinen außer Deinen Gott. / Und siehe, Deine Arbeit wurde wie Stahl in / Gold aus dieser Glut. / Und die Menschen fielen um vor Dir, und / weil sie Dich nicht lieben mochten, schätzten sie / Deiner Arbeit Wert. / Noch hattest Du die Sprache nicht. Dein Mund / litt wie ein Herz. / Auch ihm war der Schrei nicht gegeben. / Deinen Schrei hielt ich an meine Brust gepreßt / und liebte Dich, Mensch. " (Seite 35)