Beschreibung:

469 S., broschiert.

Bemerkung:

Die Herausgeberinnen spüren der leisen aber beharrlichen Stimme der Psychoanalyse in unserem wechselvollen Jahrhundert nach. Die reflexiven und biographischen Texte beziehen sich auf drei Epochen in Ostdeutschland: die Zeit vor 1933, die NS-Zeit und vor allem die DDR. Das Buch ist mit dem Ziel der Spurensicherung aus Archivmaterial und Zeitzeugenbefragungen entstanden: So geht es um Alfred Döblins psychoanalytische Praxis im Osten Berlins, Therese Benedeks Aufnahmevortrag in die DPG 1923, Ehrig Warteggs kleiner Briefwechsel mit Freud oder das ambivalente Verhältnis der "sozialistischen Psychotherapie" zur Psychoanalyse am Beispiel von Alfred Katzenstein u.v.a. Komplettiert wird es durch eine zeitliche Chronik und ein Namensregister. -- Inhalt: Heike Bernhardt und Regine Lockot: Zur Begleitung von Mit Ohne Freud. -- 1. Gekappte Wurzeln der Psychoanalyse -- Veronika Füchtner: >>Östlich um den Alexanderplatz: Psychoanalyse im Blick von Alfred Döblin -- Ulrike May: Therese Benedek (1892-1977): Freudsche Psychoanalyse im Leipzig der zwanziger Jahre -- Peter Klemperer: Eine Einstimmung auf Ehrig Warteggs autobiographische Skizze: "Zeichen der Zeit<< -- Ehrig Wartegg: Zeichen der Zeit Leben und Forschung eines Psychodiagnostikers -- Maren Horn und Regine Lockot: >>Es ist Ihnen wahrscheinlich bekannt, daß ich kein Feind sondern ein Gönner der Laienanalyse bin. Anmerkung zu zwei Briefen von Sigmund Freud an Ehrig Wartegg. -- Regine Lockot: Ehrig Warteggs Selbstverwirklichung in der Andeutung. Kurt Höck über seinen langjährigen Mitarbeiter Ehrig Wartegg -- Helga Petzold: Warteggs Zeichentest WZT. -- Christiane Ludwig-Körner: Das Kinderheim von Kallinchen. Milla von Prosch, geb. von Mücke -- 2. Ideologische und faktische Verneinung der Psychoanalyse -- Heike Bernhardt: Mit Sigmund Freud und Iwan Petrowitsch Pawlow im Kalten Krieg. Walter Hollitscher, Alexander Mette und Dietfried Müller-Hegemann in der DDR -- Heike Bernhardt: Frau Bernhardt, glauben Sie an Libido? Ein Gespräch mit Alfred Katzenstein und biographischer Kommentar -- 3. Psychoanalytische Spuren -- Psychoanalytische Spuren in Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie -- Christiane Ludwig-Körner: Die einzige Psychagogin in der DDR. Edelgard Koeppe, geb. Schneider -- Gerda Jun: Eine gemeinsame Wegstrecke mit Irene Blumenthal -- Psychoanalytische Spuren in der Psychotherapie und Psychiatrie -- Regine Lockot: Der sächsische Fels in der Brandung". Eduard Richard Alexander Beerholdt (29.12.1883-03.11.1976) -- Peter Schmidt: "Wer selber analytisch arbeiten will, muß sehen, wie er zurecht kommt." Fragen von Ludger M. Hermanns an Peter Schmidt am 01.03.1997 in Leipzig. -- Margarete Meador: Angst vor Freud. Gespräche mit Harro Wendt und Infrid Tögel -- Regine Lockot: 1933-1945-1989. Gespräche mit Kurt Höck -- Psychoanalytische Spuren in der Kirche -- Michael Knoch: Der unterbrochene Weg zur analytischen Funktion -- Psychoanalytische Spuren in der Literatur -- Maren Horn: "(...) die Analyse wieder in ihre Rechte einzusetzen." Anmerkungen zu Arnold Zweigs Engagement für Sigmund Freud und die Psychoanalyse in der DDR -- 4. Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und Selbsterfahrung -- Jürgen Ott und Michael Geyer (Quellentext). Bericht über eine Selbsterfahrungsgruppe nach 16 Monaten. (Psychiatr. Neurol. Med. Psychol. Leipzig 24 (1972) April, 4, S. 210-215). -- Michael Geyer: Kommentar zur Publikation Bericht über eine Selbsterfahrungsgruppe nach 16 Monaten von Jürgen Ott und Michael Geyer. -- Petra Sommer: Kurt Höck und die psychotherapeutische Abteilung am Haus der Gesundheit Berlin - institutionelle und zeitgeschichtliche Aspekte der Entwicklung der Gruppenpsychotherapie in der DDR -- Anhang: Heike Bernhardt, Maren Horn, Uwe Kaminsky, Cornelia von Kleist, Regine Lockot, Christiane Ludwig-Körner, Petra Sommer: Chronik zur Psychoanalysegeschichte in Ostdeutschland. ISBN 3898060004