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303 S. : Ill. Originalhardcover.
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Neues Exemplar - Mathilde Freud (1887-1978), die älteste Tochter von Sigmund Freud, hat zwischen 1903 und 1910 etwa 60 Briefe an ihren Jugendfreund Eugen Pachmayr in München geschrieben. Mathilde spricht darin mit eigener Stimme: mal spielerisch-flirtend, mal provozierend und besorgt, immer wach und kulturell interessiert. Schicksalsschläge und schwere Krankheiten zeichnen ihr Leben. Nach ihrer Heirat mit Robert Hollitscher bleibt sie kinderlos. Um 1930 eröffnet sie in Wien ein Geschäft für handgearbeitete Kleidung, das sie nach der Emigration nach England in London weiterführt. Von ihren Geschwistern lebt sie am längsten. Ein Perspektivenwechsel innerhalb dieser Biographie führt zu der Frage nach Freuds Vaterrolle. Insofern schreibt Gödde nicht nur ein Stück Geschichte der Psychoanalyse, so wie der Familiengeschichte Freuds neu, sondern bereichert auch die Diskussion um Freuds Frauenbild. -- Inhalt: Ein Frauenschicksal -- Der väterliche Einfluß -- Einblicke in die Freud-Familie -- I. Herkunft und Kindheit -- Die Eltern -- Sigmund Freud, der Vater -- Martha Bernays, die Mutter -- Auseinandersetzungen in der Verlobungszeit (1882-86) -- Spezialisierung als Nervenarzt und Habilitation -- Studienaufenthalt bei Charcot und Praxiseröffnung -- Heirat (1886) und erstes Ehejahr -- Entwicklung in der Kindheit -- Mathildes Geburt (1887) -- Hinweise auf die ersten Lebensjahre -- Zweimalige lebensgefährliche Erkrankung an Diphtherie -- Die Position der Ältesten in der Geschwisterreihe -- Die frühe Vater-Tochter-Beziehung -- II. Die Adoleszenz einer höheren Tochter im Spiegel ihrer Briefe und Selbstzeugnisse -- Jugendfreundschaft mit Eugen Pachmayr (1901-10) -- Der Ferienaufenthalt der Freud-Familie am Thumsee -- Der Jugendfreund Eugen Pachmayr -- Weitere Begegnungen am Königssee -- Das Briefmaterial -- Der Beginn des Briefwechsels in der Pubertät (1903) -- "... die Sweet Sixteen ist ein Alter, in dem man meist sehr verdreht ist" -- "Eigentlich ist es ein Jammer mit uns Mädeln und unsrer Unselbständigkeit" -- Ein Literaturkurs bei ihrem bewunderten Deutsch-Professor -- Bildungsmöglichkeiten an einer "Frauenhochschule" -- Aufblühendes Kunstinteresse und erste Eindrücke vom Jugendstil -- Zarte Ansätze eines eigenen Lebensentwurfs -- Eine folgenschwere Krankheit (1904-06) -- Eine längere Unterbrechung des Briefwechsels -- Die verhängnisvolle Blinddarmoperation -- Kuraufenthalte und Familienurlaube -- "Aber ich, furcht ich, habe mich sehr verändert" -- Wiederannäherung und Wiederaufnahme des Briefwechsels -- Wechselseitige Prüfung und Partnerwahl (1907-08) -- Einführung in die gesellschaftliche Welt - Kränzchen, Bälle und gesellige Vergnügungen -- "Luft- und Lichthunger" des Stadtmenschen -- Wiederaufleben der kulturellen Interessen -- Verliebtheit und Heiratsphantasien -- Eugens Partnerwahl als Zäsur -- Veränderungen in beider Leben und Abschluß des Briefwechsels (1908-10) -- Mathildes Verlobung mit Robert Hollitscher -- Heirat und erstes Ehejahr -- Veränderungen innerhalb der Familie Freud -- Eugens Verlobung mit Regine Steinhaus und Ende der Korrespondenz -- Das "Concert- und Theater-Merkbüchlein" als Spiegel eigener Bildungsaktivitäten (1899-1909) -- Der herausragende Stellenwert des Burgtheaters -- Die Bedeutung anderer Theater -- Opernaufführungen und Konzerte -- Vorträge, Vorlesungen und der Kunstsalon Hugo Hellers -- Verbindungen zwischen den Jugendbriefen und dem Merkbüchlein -- Das Merkbüchlein als Dokument einer höheren Tochter aus dem jüdischen Bildungsbürgertum -- Mathilde Freuds Lebensentwurf als junge Frau -- Die weibliche Adoleszenz als normative Krise - ein von Freud unterschätztes Problem -- Das Fehlen beruflicher Perspektiven -- Unbewußte Konflikte und ihre Verlagerung auf den Körper -- Von der Jugendfreundschaft zur unerfüllten Jugendliebe -- Die verborgene jüdische Identität -- III. Die mittlere Lebensphase - in drei Sphären -- Ehe und Geschäftsleben -- Die Notwendigkeit weiterer Operationen -- "... eine chronisch Invalide, die sich wunderbar normal verhält" -- Bezüge zur Familie Robert Hollitschers -- Geschäftliche Schwierigkeiten im Ersten Weltkrieg -- "Kein Geschäft mehr und nur Verluste" in der Weltwirtschaftskrise -- Mathildes später beruflicher Einstieg als Designerin und Geschäftsfrau -- Der Einfluß des Vaters -- Sigmunds Freuds Aufgaben als Familienvater -- Die "Ehepolitik" des Vaters im Vorfeld von Mathildes Partnerwahl -- Das Arrangement mit Sophies Verlobung und Heirat -- Die emotionale Bindung an die drei Töchter -- Von der Jüngsten zur "Einzigen" - die besondere Beziehung zu Anna -- Mathildes Stellung im Kreise ihrer Familie -- Die Aufgaben Martha Freuds als Ehefrau und Mutter -- "Tante Minna" als "zweite Mutter" der Freud-Kinder -- Mathildes Vorbildfunktion für Anna -- Der frühe Tod der Schwester Sophie -- Adoption des Neffen Heinerle -- Feriengestaltung mit Anbindung an die Familie -- "... als Älteste die Brave und Weise ... immer wohltuend" -- Bezüge zur Psychoanalyse -- Die "Kindheit" der Psychoanalyse als historischer Kontext -- Die Anfänge der psychoanalytischen Bewegung aus der Sicht -- Mathilde und Martin Freuds -- Mathildes Berührungspunkte mit der geistigen Welt des Vaters -- Die integrative Aufgabe der Freud-Familie in der Psychoanalyse -- IV. Verlust der Heimat - Neubeginn im Exil -- Der Weg in die Emigration (1933-38) -- Österreich unter der NS-Bedrohung -- Der "Anschluß" Österreichs an das Deutsche Reich -- Das Ende des internationalen Psychoanalytischen Verlags -- Vorbereitungen auf die Emigration -- Von Wien nach London -- Vierzig Jahre in London (1938-78) -- Freuds letztes Lebensjahr -- Mathilde als Geschäftsfrau - 25 Jahre Leitung -- des Modegeschäfts "Robell" -- Abschied von der Elterngeneration -- Die Freud-Kinder als Bewahrer des väterlichen Erbes -- Die beiden letzten Lebensjahrzehnte Mathildes -- Abschließende Betrachtungen -- Fragemente eines Lebensbildes -- Der Blick von außen - divergierende Sichtweisen -- Das Repräsentative an Mathildes Frauenschicksal -- Das komplementäre Zusammenspiel zwischen Tochter und Vater. ISBN 9783898062053