Beschreibung:

352 S. : Ill., gebundene Ausgabe mit illustr. Umschl.

Bemerkung:

Fußschnitt mit Mängelstempel, sonst sehr gutes Ex. - The quest for El Cid. - Literaturverz. - Im Sommer des Jahres 1099 starb in Valencia an der Ostküste Spaniens Rodrigo Diaz, genannt El Cid. Die Bezeichnung Cid ist von dem arabischen Wort saiyid abgeleitet, das »Herr« oder »Meister« bedeutet. Dieser Ausdruck, ursprünglich nur für eine bestimmte Linie der Nachkommen des Propheten benutzt, fand später allgemeinere Verwendung als Ehrentitel, und in dieser Funktion ist der Begriff auch heute noch in den Formen Sidi oder Si in vielen Teilen der arabischsprachigen Welt gebräuchlich. El Cid bedeutet daher »der Herr«, »der Leiter«, »der Befehlshaber«, »der Boß« oder »der Chef«: Der Begriff ist, was einem vielleicht nicht behagt, gleichwertig mit Caudillo, Duce oder Führer. Als offizieller Titel wurde El Cid zu Lebzeiten seines Trägers nie verwendet. Immerhin kann man annehmen, wenn auch nicht beweisen, daß Rodrigos Gefolgsleute ihn so bezeichneten. In der schriftlichen Überlieferung taucht der Terminus als meo Cidi, »mein Cid«, zum erstenmal in einem lateinischen Gedicht auf, das zur Verherrlichung der Eroberung von Almeria in Südostspanien durch Kaiser Alfons VII. von Leön-Kastilien im Jahre 1147 verfaßt wurde. Zu Lebzeiten Rodrigo Diaz' gab es in Spanien und anderswo zahlreiche Herren, Führer oder Befehlshaber. Er war zu seiner Zeit nicht einzigartig, sondern ein Vertreter eines Typus. Dennoch gibt es nur einen einzigen Nationalhelden von Spanien (und insbesondere von Kastilien), nämlich El Cid - den Kreuzfahrer, der Rückeroberungskriege führte, um dem Kreuz zum Triumph über den Halbmond zu verhelfen und das Vaterland von den Mauren zu befreien. Doch was die spätere Mythologie verklärte, sah in der Wirklichkeit des 11. Jahrhunderts anders aus. ISBN 3886793125