Beschreibung:

286 Seiten; 22 cm; klammergeh. Orig.-Leinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband minimal berieben; Klammerheftung geringfügig rostig. - In Frakturschrift. - " ... Aus dem Meusebachschen Nachlaß, dem sie so viel verdankt, besitzt nun die Königliche Bibliothek zu Berlin eine Handschrift, die mehr als 300 vollständige Texte von lauter gesangmäßigen Stücken aus der Zeit vor 1750 enthält. Die Handschrift, welche die Nummer Ms. germ. 4°. 722 trägt, ist schon von vielen Gelehrten eingesehn, aber noch von niemendem einer durchgehenden Untersuchung gewürdigt. ... Hier gewinnt man einen tiefen Einblick in die vom starren Zwange des toten Buchstabens freie, lebendig fortzeugende Dichtung, hier bietet sich für weitere Forschungen über die eigentliche Lyrik der vorklassischen Zeit ein besserer Stützpunkt dar als in irgend einer gedruckten Sammlung. Bolte führt mit Namen allein Günther an als Dichter, von dem einige Lieder in der Handschrift anzutreffen seien. Aber auch Sperontes ist darin mit einer größeren Zahl von Liedern vertreten ... ferner haben Menantes-Neumeisters 'Allerneueste Art zur reinen u. galanten Poesie zu gelangen', Rottmanns (oder Rothmanns) lustiger Poet, Ziglers asiatische Banise, Picanders, Stoppes Gedichte u.a.m. beigesteuert. Daneben finden sich vereinzelt auch bereits Gedichte von Gellert, Uz, Lessing. Da die Handschrift nirgend einen Verfassernamen noch sonst eine Quellenangabe bietet ... war es keine ganz leichte Aufgabe, für so viele Gedichte die Identität mit gedruckten oder sonst anderweit bekannten festzustellen. ... Einen sehr fragwürdigen Bestanteil der Handschrift bilden auch die vielen anstößigen, zum Teil über allen Begriff unsauberen Lieder. Diese sind es wol, die am meisten dazu beigetragen haben, daß die Gelehrten von weiterm Eindringen abgeschreckt wurden. ... " (Einleitung). // Arthur Kopp (Pseudonyme: P. Raphael Turko, Stieglitz) (* 19. Dezember 1860 in Insterburg; ? 10. Januar 1918 in Lübeck) war ein deutscher Bibliothekar, Volkskundler und Liedforscher. 1883 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Von 1884 bis 1885 arbeitete er als Lehrer in Königsberg und war dann als Bibliothekar tätig; 1886 an der Universitätsbibliothek Königsberg, von 1887 bis 1909 an der Universitätsbibliothek Berlin. Dort begann er 1888 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und Assistent, wurde 1894 Bibliothekar und erhielt 1905 das Prädikat Professor. Von 1909 bis 1914 arbeitete er an der Universitätsbibliothek Marburg als Oberbibliothekar. Von 1911/12 bis 1918 war er Mitglied im Verein für Volkskunde. ... (wiki)