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Johann Wilhelm von Tscharner (geb. 12.5.1886 Lemberg - gest. 20.6.1946 Zürich) Maler. Besuch der Simon Hollósy-Schule in München, Schüler von Henri Matisse in Paris. Landschaften, Porträts und Stillleben,Tätigkeitsbereiche Malerei. Johann von Tscharner kam als Sohn eines alten Bündner Geschlechts, das in dritter Generation in Russland lebte, im damals österreichischen Lemberg zur Welt. Er wuchs in Russland auf, besuchte in der Schweiz eine Privatschule und schrieb sich 1904 an der Universität Krakau zum Studium der Philosophie ein, gleichzeitig jedoch auch an der Kunstakademie der Stadt. Nach zwei Semestern Abbruch des Philosophiestudiums zugunsten der Malerei. In München Besuch der Schule des ungarischen Malers Simon Hollósy, die sich in der Suche nach persönlichen Ausdrucksmitteln betont von der traditionellen Münchner Akademie absetzte. Die Schüler verbrachten die Sommermonate zum Naturstudium in Ungarn, wo sie zur Gründung der Künstlerkolonie Nagybánya (deutsch: Baia Mare / Frauenbach, Name einer Stadt in Rumänien) beitrugen. Von Tscharner lernte dort Ilona Spiegelhalter (1889-1971) kennen, die ebenfalls den Malunterricht besuchte. Heirat 1908. In Paris um 1910 Unterricht an der Akademie von Henri Matisse. Zunächst sorgloses Leben dank dem Familienvermögen. Mit dem Tod des Vaters und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges Verlust des Wohlstands, Rückkehr in die Schweiz, wo die Familie in Zürich zunächst am Rande des Existenzminimums lebte. Im Gründer und Leiter der neuen Pestalozzi-Schule, Han Coray, fand der Künstler einen Gönner, der ab 1917 in Basel und Zürich eine Galerie betrieb, wo er sich für Künstler des Dada-Kreises einsetzte, aber auch Johann von Tscharner Gelegenheit zum Ausstellen bot. In der Folge regelmässige Teilnahme an den Nationalen Kunstausstellungen, den Turnus-Ausstellungen des Schweizerischen Kunstvereins und der GSMBA. In den 1920er Jahren pflegte von Tscharner intensiven Kontakt zu den Zürcher Künstlern. Aus dem Kreis der Dadaisten waren dies vor allen Otto van Rees und Hans Arp. Freundschaft mit Walter Helbig, der 1924 in Ascona die Künstlergruppe Der grosse Bär gründete. Mehrere Reisen nach Italien und Paris. Anfang der 1940er-Jahre verstärkten sich die Depressionen des Künstlers. 1957 Gedenkausstellung im Kunsthaus Zürich.Johann von Tscharner interessierte sich zu Beginn seiner Künstlerlaufbahn vor allem für die neuen Strömungen in der Malerei und wählte dementsprechend seine Ausbildungsorte. Eine intensive Farbgebung wie etwa in den Frühwerken von Wassily Kandinsky prägt die Werke seiner Ausbildungszeit. Der direkte Einfluss seines zeitweiligen Lehrmeisters Matisse ist hingegen nicht unmittelbar nachweisbar. Die frühen Landschaftsbilder und Stillleben verraten eine intensive Auseinandersetzung mit Paul Cézanne und den Kubisten. In seinen Stillleben sucht er nach Herausarbeitung der plastischen Form und einem raffinierten Einsatz des Malerhandwerks. Ein grosses Vorbild war ihm André Derain, der Elemente der Stillleben Cézannes und der Kubisten in seinem Werk aufarbeitete. Nach seiner endgültigen Rückkehr in die Schweiz erfolgte wie bei vielen zeitgenössischen Künstlern nach 1916 eine Rückbesinnung auf eine traditionellere Kunst. Auch die Figurenbilder und Porträts von Tscharners stehen im Zeichen der Suche nach dem perfekten Gleichgewicht von Formen und Farben und die atmosphärische Dichte haben eine gewisse Verwandtschaft mit den Werken Otto Meyer-Amdens. Die Bilder des Spätwerks sind in impressionistischen, schnell hingeworfenen Farben gemalt und geben die Eindrücke des Künstlers von seinem alltäglichen Umfeld wieder; die bevorzugten Motive sind seine Frau und seine Kinder.