Beschreibung:

269 Seiten; 19,5 cm; fadengeh. Orig.-Leinenband mit OUmschlag.

Bemerkung:

Sehr sauberes Exemplar; Umschlag stw. geringfügig berieben u. m. minimalen Rand-Läsuren. - EA / Erstausgabe. - Nicolaas Thomas Bernhard (* 9. Februar 1931 in Heerlen, Niederlande; ? 12. Februar 1989 in Gmunden, Oberösterreich) war ein österreichischer Schriftsteller. 1970 erhielt er den Georg-Büchner-Preis; seit den 1980er-Jahren wird er international zu den bedeutendsten österreichischen und deutschsprachigen Autoren gerechnet. ... (wiki) // In der Nacht vom 24. zum 25. Dezember erschießt Konrad seine verkrüppelte, seit Jahren an den Rollstuhl gefesselte Frau. Zwei Tage später rindet ihn die Polizei halb erfroren in einer angetrockneten Jauchegrubc. Er läßt sich widerstandslos abführen. In seinem neuen Roman Das Kalkwerk sucht Thomas Bernhard die Gründe Konrads für diese Tat aufzudecken. Er erzählt die Geschichte einer zunehmenden Irritation. Verletzungen in der Kindheit werden berichtet, Konrads Vorstrafen wegen Ehrbeleidigung (weil er sich Gedanken über die Wirklichkeit machte, Meinungen aussprach) erwähnt, das zwanghafte Verhältnis mit seiner Frau zergliedert, die Unerträglichkeiten des Alltags dechiffriert, der Kauf des Kalkwerks in seiner Notwendigkeit beschrieben. Dieses Kalkwerk ist nicht ein Ort der Übersicht, wie die hochgelegene Burg des Fürsten Saurau in dem Roman >Verstörungs sondern ein Versteck und Schutz, eine schreckliche Idylle. Die Rekonstruktion der Vorgeschichte enthüllt den Prozeß der Vereinsamung. Das Kalkwerk ist stillgelegt, die Möbel wurden verkauft, Mozarts Haffnersymphonie und die Lektüre von Novalis und Kropotkin bilden den einzigen Kontakt zur kulturellen Tradition. Die Beziehungen zur Umwelt werden abgebrochen; dem Zustand der vollkommenen >Gesellschaftslosigkeit< entspricht die Reduktion der biologischen Existenz. >Organstilllegungen< steigern die Gehirntätigkeit, intensivieren das Hinhören und Erkennen. Konrad arbeitet jahrzehntelang an einer Studie über das Gehör, >das philosophischste aller Sinnesorgane<. Seine Frau, er selbst, die ganze Umwelt werden ihm zu Objekten des Experimentes, das Unhörbare zu hören, das Erkannte mitzuteilen. Im Vergleich zu den früheren Romanen Bernhards Trost und Verstörung ist die Erzählweise noch konzentrierter. Kaum wird der persönliche Umkreis von Konrad verlassen; Beispiele aus dem Leben anderer Personen werden selten zitiert. Der Erzähler, der in indirekter Rede Partikel aus Gesprächen Konrads mit Wieser und Fro zusammenfügt, wiederholt beständig die gleichen Situationen: das Vorlesen, das Arbeiten an der Studie etc. Entsprechend ist die Sprache noch karger, noch eindringlicher geworden. ... (Verlagstext)