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XXIII, 561 Seiten : Illustrationen ; 24 cm, 1208 g. Broschur.
Bemerkung:
Neues Exemplar - Das Thema Suizid spielt in der Weltliteratur eine große Rolle: In Shakespeares Werk kommen 13 Freitode vor, in der Bibel sind elf Selbsttötungen zu finden. Auch der Spielfilm interessiert sich seit jeher für den Topos der Lebensmüdigkeit und Todessehnsucht: Das American Film Institute zählt an die 1.600 Spielfilme, in denen Suizidhandlungen vorkommen bzw. eine Rolle spielen. Neuere Untersuchungen zu den wichtigsten Suizidmotiven im Spielfilm zeigen, daß es im Film weniger psychiatrische Erkrankungen sind, die zu einem Selbstmord führen, sondern soziale Schwierigkeiten und Konflikte, wie zum Beispiel Beziehungsabbrüche, Trennungen, Eltern-Kind-Konflikte, Partnerschafts-Probleme, Geldnöte, Einsamkeit, Mobbing und zwischenmenschliche Schikanen, gesellschaftliche Vorurteile gegenüber Rasse und sexueller Orientierung, Schuld und Scham, welche Film-Protagonisten dazu bringen, sich das Leben zu nehmen. Damit fordert der Film die gängige psychiatrische Lehrmeinung heraus, dass sich 90% aller Suizidhandlungen vor dem Hintergrund einer psychischen Störung ereignen. Zumindest für die Filmfiguren stimmt diese These keinesfalls, da nur ca. 20% aller Film-Protagonisten sich aufgrund einer psychiatrischen Problematik das Leben nehmen. -- Dieses Buch thematisiert alle Freitod-Beweggründe in den enthaltenen Filmen in unterhaltsamen Beiträgen und fachlich fundierten Analysen. Es richtet sich sowohl an filmbegeisterte Fachleute aus Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie als auch an interessierte Laien, die die Beweggründe der Filmfiguren besser verstehen möchten. -- Inhaltsverzeichnis: Stummes Sterben - Suizid im frühen Kino -- Dennis Henkel: Suizid im frühen Kino (1899-1933) -- Selbstmordattentäter -- Hans-Joachim Maaz: Der Missbrauch von "Gottes Wille" -- Paradise Now (2004) -- Jochen Kölsch: Ein Selbstmordattentat - oder doch Liebe? -- Alles für meinen Vater (2008) -- Assistierter Suizid, Tötung auf Verlangen, aktive und passive Sterbehilfe -- Jutta Menschik-Bendele: "Sie können mich nicht umbringen - ich bin schon seit Jahren tot" -- Der englische Patient (1996) -- Jan Philipp Amadeus Aden: Liebe und Tod im Meer vereint -- Das Meer in mir (2004) -- Dirk Arenz: "Schöneres Sterben unter Freunden" -- Die Invasion der Barbaren (2002) -- Bodo Kirchner: Jenseits des Lustprinzips -- Liebe (2012) -- Jutta Fiegl: Bis dass der Tod uns scheidet -- Die Auslöschung (2013) -- Martin Poltrum: "Lassen Sie mich nicht so lange hier liegen, bis ich die Menschen nicht mehr jubeln höre" -- Million Dollar Baby (2004) -- Todeswunsch nach Liebesverlust, Rettung und Heilung durch Liebe -- Julia Heimerdinger: "Einsame Sonntage hab ich zu viel verbracht. Heut mach ich mich auf den Weg in die lange Nacht" -- Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday (1999) -- Gabriela Pap: Das leise Drama eines Unsichtbaren -- A Single Man (2009) -- Nina Arbesser-Rastburg: Grün ist nicht das neue Schwarz -- Veronika beschließt zu sterben (2009) -- Tobias Eichinger: Der Auftragsselbstmörder -- Vertrag mit meinem Killer (1990) -- Brigitte Frizzoni: Ode ans Leben -- Wilbur Wants to Kill Himself (2002) -- Friederike Blümelhuber: Eine verhängnisvolle Ménage à trois -- Was nützt die Liebe in Gedanken (2004) -- Altruistischer Suizid, Schurken-Selbstmord, Freitod des Königs -- Reinhard Skolek: Selbstmord als Opfer -- Gran Torino (2008) -- Bernd Rieken: Der Tod kommt beim Filmen -- Augen der Angst (1960) -- Felix Sommer: "Schwäche, nichts als Schwäche" -- Ludwig II. (2012) -- Jugendliche Selbstmörder, Angehörige von Suizidenten, Freitod aus Schuld und Scham -- Susanne Rabenstein: "Todeskampf im Klassenzimmer" -- Der Schüler Gerber (1981) -- Hannah Poltrum: "Carpe diem - und wenn ich dabei draufgehe" -- Der Club der toten Dichter (1989) -- Gerhard Buchinger: Eine Reise zurück -- Der letzte Tango in Paris (1972) -- Sandra Monika Matissek: Ein außergewöhnlicher Sohn in einer "ganz normalen Familie" -- Eine ganz normale Familie (1980) -- Brigitte Sindelar: Die Schande des Unvermögens -- Der Vorleser (2008) -- Rainer Gross: Suizid als Folge einer psychischen Störung - Depression, Schizophrenie, Wahn, Bipolare Störung, Sucht und Trauma -- Drei Frauen, zwei Romane und ein Film -- The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit (2002) -- Herwig Oberlerchner: Ebbe und Flut -- Das weiße Rauschen (2001) -- Anna Jank: Das Ich und der Tod. Vom Selbst-Verlust zur Selbst-Werdung -- Der Mieter (1976) -- Martina Heichinger: Die Hinterpforte des Lebens -- Winterreise (2006) -- Diana Aguado: Durch die Hölle - Ich bin in Vietnam gestorben! -- Die durch die Hölle gehen (1978) -- Otto Teischel: Mit dem Mut der Verzweiflung -- Das Fest (1998) -- Suizid als Folge sozialer Probleme - Geldsorgen, Einsamkeit, Krankheit und Bilanz eines verpfuschten Lebens -- Heinz Laubreuter: Sometimes they don't come back -- The Wrestler - Ruhm, Liebe, Schmerz (2008) -- Günther Wintersteller: "Die Hölle, das sind die anderen" (Sartre) -- Das Irrlicht (1963) -- Caroline von Korff: Wirkliches Leben als eigenes Leben -- Ist das Leben nicht schön? (1946) -- Tanja Zwiener: "Wenn Du denkst es geht nicht mehr" (Rilke) -- Arthur & Claire (2017) -- Astrid Kathrein: Suizid, Selbstmord und Freitod in Serien -- "Der Mensch beginnt nicht erst beim Abitur" -- Tod eines Schülers (1981) -- Felicitas Auersperg: "Smells like teen Spirit"? Die mediale Darstellung einer ohnmächtigen Generation -- Tote Mädchen lügen nicht (2017) -- Paolo Raile: Die Gravitation des Selbstmords -- Gravity (2010). ISBN 9783662605219