Beschreibung:

Winterthur, Mondial Verlag, 1947. 432 S. Orig.-Leinenband; gebräunt u. etw. fleckig, Ecken gestaucht.

Bemerkung:

Kosch I, 64; Sternfeld/T. 22. - Erste Ausgabe; selten. Exemplar mit sehr persönlicher anderthalbseitiger, "an der Schwelle des Jahres 1950" datierter Widmung des Autors an Thea v. Harbou auf dem Vortitel. Alexandre, der als Albrecht Alexander 1901 in Jessnitz (Sachsen-Anhalt) geboren worden war, hatte zwischen 1922 und 1930 bei einem Dutzend Filmen als Drehbuchautor, Regisseur u. Aufnahmeleiter mitgewirkt und so in Berlin auch Thea von Harbou kennengelernt. 1933 emigrierte er zeitgleich mit Fritz Lang und anderen Filmschaffenden nach Paris. Im Gegensatz zu seinen Kollegen blieb er dort auch während des Krieges. Dies tat er, so kann man der Widmung entnehmen, nicht gerade freiwillig. So berichtet er Thea v. Harbou, mit der er wohl erstmals nach dem Krieg wieder Kontakt aufnahm, von einer deprimierenden Episode am Bahnhof von Lyon, wohin er einen Kollegen bei der Abreise in die USA begleitete, erzählt von Verhaftungen durch Gestapo und "Donotisten" denen er sich durch Flucht entziehen konnte etc. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass v. Harbou in den Kriegsjahren ja durchaus im Sinne der Nationalsozialisten gewirkt hatte, ist eine Passage, in der es heißt: "Damals musste ich oft an Sie denken, und ich fragte mich dann immer: "Wenn Du bei der Harbou an die Tür klopfen und fragen würdest, können Sie mich für eine Nacht verstecken? Würde Sie es tun?" Und ich war immer überzeugt, dass Sie mir nicht die Nase vor der Tür [sic] zuschlagen würden". Ob das von ihm erhoffte Wiedersehen Realität wurde, darf man wohl bezweifeln. Thea v. Harbou starb 1954 nach einem Unfall. Alexandre selbst blieb bis zu seinem Tod (1983) in Paris. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich hauptsächlich als Übersetzer und mit journalistischen Arbeiten für deutsche Zeitungen und den Rundfunk. - Papier gebräunt, letzte Seite mit einer handschriftlichen Korrektur des Autors.