Beschreibung:

20 S. Beiheft / 13 / 13 S. Spielanleitungen , Ill. , Spielbrett , 8 Spielfiguren , 4 Würfel Verstärkte Pappschachtel. Klammerheftung. Brett, Figuren und Würfel aus Holz.

Bemerkung:

Kleine Abnutzungen an den Anleitungsheftchen, ansonsten tadellos. - Aus dem Beiheft: INHALT -- Einleitung -- Das Senet-Spiel -- Das Zubehör -- Die Spielbretter -- Die Spielfelder -- Religion, Mythologie, Mystik Das "Zwanzig-Felder-Spiel"... -- Abstract ' -- Literaturhinweis -- Bildnachweis -- Der Mensch als Spielender und Spieler - zu allen Zeiten und in allen Kulturen hat es ihn gegeben. So verwundert es nicht, daß auch die altägyptische Kultur eine große Vielfalt von Spielen kannte und pflegte. Überwiegend begegnen sie uns auf Abbildungen der Grabwände aller Epochen des Alten Ägypten: Seien es nun Tanz- oder Singspiele, akrobatische Vorführungen, Kampf- und Ringerspiele und die immer wiederkehrenden Szenen, in denen sich der Grabbesitzer - häufig umgeben von Familie und Freunden - an einem Brettspiel erfreut; immer sind diese Szenen eingebunden in festliche Begebenheiten, häufig begleitet von Musik und Festmahl. Die Vorstellung vom Jenseits kommt hier zum Tragen, die davon ausgeht, daß das Leben im Jenseits ein Abbild des Diesseits sei, ja das eigentliche Leben, das erst beginnt, wenn der Mensch im Tode zum neuen Leben geboren wird. So nimmt es nicht wunder, daß auch das Brettspiel dazugehört, obwohl es nicht, wie die meisten anderen Darstellungen und Grabbeigaben zur unabdingbar notwendigen Versorgung des Verstorbenen zählte. -- Daraus läßt sich aber der hohe Stellenwert ablesen, den das Spiel auf dem Brett als Bestandteil des täglichen Lebens in der Vorstellung der ägyptischen Bevölkerung hatte. In herausragender Weise wird dies durch eine Malerei im Grab des Hesi-Re deutlich, der gleich eine ganze "Spielesammlung" abbilden ließ, die ihm so im Jenseits jederzeit zur Verfügung stand (Abb. 1). Heißt es hier "Bevöl-kerung", so ist in erster Linie die Oberschiöht gemeint, die über genügend Reichtum verfügte, um aufwendige Grabanlagen errichten und mit reliefierten oder gemalten Szenen ausschmücken zu lassen, die beträchtliche Zuweisungen aus dem königlichen Vermögen erhielt, um das Grab selbst und seine Ausrüstung - das "Haus für die Ewigkeit" - erstellen zu können. Für die Mittelund Unterschicht können wir auf diesen Stellenwert zunächst nur schließen, "schweigen" doch meistens die einfachen Bestattungen mangels Grabbeigaben und Darstellungen, der Hauptquelle unserer Kenntnis über das tägliche Leben im Alten Ägypten. Siedlungen wurden angesichts der Fülle von Gräbern und Tempeln in der Geschichte der Ägyptologie auch nur selten und unvollständig archäologisch bearbeitet und ausgewertet. -- Dafür steht jedoch eine weitere Quellengruppe zur Verfügung: Neben den Darstellungen auf den Grabwänden und den Spielbrettern, Spielsteinen, Astragalen und Wurfstäben, die den Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits mitgegeben wurden, finden sich allenthalben Ritzungen von Spielbrettern, vereinzelte Spielsteine und sonstiges Zubehör, die in die Kulturschichten von Nekropolen und Siedlungen eingebettet sind. Zahlreiche Spielflächen mit unterschiedlicher -- Feldaufteilung sind eingeritzt auf Tempeldächern, die von Wächtern während ihrer Umläufe genutzt worden sein dürften; Ritzungen in Grabeingängen und Zeichnungen auf Kalksteinscherben können von Nekropolenarbeitern angelegt worden sein (Abb. 2); grob gearbeitete Platten mit Spielflächen und zahlreiche einfache Spielsteine aus Keramik und verschiedenen Gesteinsabfällen dienten den Knappen in den Stallungen der Ramessiden-Residenz von Pira- messe zum Zeitvertreib - um nur einige wenige der zahlreichen Belege zu nennen. -- Bei einer Auswertung aller Quellengruppen - der Texte, Darstellungen und Bretter mit ihrem Zubehör-wird sichtbar, daß alle sozialen Schichten sich am Brettspiel erfreuten und dabei, wie die Texte es ausdrücken und die Darstellungen es zeigen, "einen schönen, einen vollkommenen Tag verbrachten". Dies gilt nicht nur für die klassischen, die Blüte-Perioden der ägyptischen Kultur - die Zeiten des Alten, Mittleren und Neuen Reiches, deren Herrscherdynastien uns bekannt sind -, es reicht vielmehr weit zurück in die vordynastische Zeit. Dafür steht ein Spieltisch auf vier stummeligen Beinen aus ungebranntem Nilton, dessen Spielfläche in 3 x 6 Felder aufgeteilt ist. Bei ihm fanden sich insgesamt elf Kegel,, ebenfalls aus getrocknetem Nilschlamm, die vom Ausgräber als Spielsteine aufgefaßt werden (Abb. 3). Dieses bisher älteste bekannte Spielbrett Ägyptens - es entstammt der Frühzeit (3150 - 2740 v. Chr.) - eröffnet eine lange Reihe von Brettspielen, deren Belegkette sich nahezu ungebrochen durch alle Epochen Ägyptens bis in die ptolemäische Zeit (332 - 30 v. Chr.) erstreckt. -- Wie bei der Länge des Zeitraumes, der Größe des Landes und seinen vielfältigen Verbindungen zu anderen Kulturkreisen zu erwarten ist, begegnen uns in Ägypten Spielflächen in verschiedenen Formen und unterschiedlicher Aufteilung. Von 3 x 6 Feldern, dem Brett der Negadezeit, reicht das Spektrum der Spielflächenaufteilung über 3x9, -- 3 x 10, 3 x 11, 3 x 12 bis zu 4 x 14 Feldern. Außerdem erfreute sich eine Fläche von 3x4 + 8 Feldern, die als Steg aus der mittleren Reihe herauswachsen, großer Beliebtheit. Allen diesen ist gemeinsam, daß ihre Felder rechteckig oder quadratisch sind und sich zu einer jeweils rechteckigen Spielfläche fügen, über welche die Spielsteine bewegt wurden. -- --