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48 Seiten; Illustr.; 21 cm; kart.
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Gutes Ex.; der illustr. Einband berieben; Seiten minimal nachgedunkelt. - INHALT : Fernand Leger: Conference über die Schau-Bühne --- Index. // " ... Industrie und Handel haben sich zuerst, in hartem Wettbewerb, auf das geworfen, was überhaupt Anziehungskraft besitzt. Sie haben auf eine bewunderungswürdige Weise begriffen, daß ein Schaufenster, ein Kaufhaus - ein Schaubild sein muß. Es ist ihnen gelungen, eine einschmeichelnde, den Betrachter in ihren Bann ziehende Schaubildatmosphäre zu schaffen, indem sie einzig und allein die Gegenstände benutzen, über die sie natürlicherweise verfügten. Eine Kundin, die nur den Laden betritt, ist schon halb gewonnen; sie kann sich der Verführung nicht erwehren, sie kann nicht widerstehen, etwas zu kaufen, denn ihre inneren Schutzvorrichtungen sind eben jenem 'genialen Händlertrick' nicht gewachsen. Es geht vom bloßen Arrangement der verschiedenen Waren ein wahrer Zauber, eine sorgsam geregelte, Faszination aus. Der Zauber verlangt ein Opfer; in den meisten Fällen bekommt er es auch. Eine Bar, die von Licht und Farbe überflutet ist, macht die besten Geschäfte. Die katholische Kirche hat es ebenfalls verstanden, sich dieser Mittel zu bedienen, um ihren Leitsätzen Geltung zu verschaffen. Im Besitz herrlicher Kirchen, hat sie die Schaubildkunst sehr weit gebracht. Sie hat sich die Massen auf dem Umweg über das kultische Gepränge unterwürfig gemacht. Sie hat begriffen, daß der Mensch sich instinktiv an das leuchtende Bunte herandrängt. Sie hat sich der Musik und des Gesangs bemächtigt. Nur weil sie kein auf Auge und Ohr wirksames Mittel verschmäht hat, konnte sie in der Welt so unausrottbar Wurzeln schlagen. Was bleibt nun dem von der gewaltigen Bühnenregie des Lebens betroffenen Künstler noch zu tun übrig, um das Publikum zu gewinnen? Als einziger Ausweg bleibt ihm der Versuch offen, sich auf die Stufe der Schönheit zu erheben, indem er alles rings um sich her als Rohstoff betrachtet, aus dem wild vorbeirauschenden Strudel nach Möglichkeit plastische und szenische Werte herausholt, sie schaubildhaft deutet, auf diesem Wege zur szenischen Einheit gelangt und das Ganze um jeden Preis beherrscht. Wenn er sich nicht hoch genug erhebt und auf die höhere Ebene hinaufschwingt, macht ihm sofort das Leben Konkurrenz, erreicht mühelos seine eigenen Wirkungen, übertrifft sie gar. Es gilt also, um jeden Preis zu erfinden. Modische Anpassung ist inferior und bringt keine Lösung. Adaptieren und wieder adaptieren: das ist die elegante Formel, das träge Minimum, die sitzende Stellung. Das Leben kennt heute kein Adaptieren, es schafft ohne Unterlaß, es erfindet mit mehr oder minder Erfolg, aber es erfindet. Heute ist sowohl auf der gewaltigen Weltbühne als auch im kleineren Bezirk der öffentlichen Bretter nur noch Platz für Erfinder und nicht für Arrangeure. ? " (S. 8) // Fernand Léger (* 4. Februar 1881 in Argentan in der Normandie; ? 17. August 1955 in Gif-sur-Yvette bei Paris) war ein französischer Maler, Bildhauer, Grafiker, Keramiker und Filmregisseur. Sein Frühwerk wird dem Kubismus zugeordnet. In seinen Werken nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich sein malerischer Stil. Ab den 1920er Jahren integrierte er zunehmend figurative Elemente in seine Gemälde. Légers Spätwerk hatte Einfluss auf die amerikanischen Maler der Pop Art, etwa Roy Lichtenstein. ... (wiki)