Beschreibung:

15 Bl., 412 S., 36 Bl. Brauner Original-Ganzlederband auf vier Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher goldgeprägter Ornamentik. Text mit mehreren gestochenen Kopf- und Schlußvignetten; doppelseitiges ausfaltbares Titelblatt. Medizinisch-materialwissenschaftliches Werk des deutschen Arztes, Alchimisten und Theologen Johann Konrad Dippel (1673 - 1734). Dippel studierte zunächst an der Gießener Universität Theologie, später an der Universität Leiden auch Medizin. Im Verlauf seines wechselhaften, zeitweilig abenteuerlichen Lebens betätigte sich Dippel als Theologe, Erzieher, Chemiker und Hofarzt. Seine ebenso wechselhaften wie radikalen theologischen Ansichten - so wandelte er sich vom entschiedenen Verächter zum radikalen Anhänger des Pietismus - brachten ihn dabei mehrfach in Konflikt mit den örtlichen geistlichen und weltlichen Obrigkeiten und brachten ihm mehrfach Landesverweise ein. Von 1704 an versuchte Dippel in Berlin, als Alchimist aus Silber und Quecksilber Gold herzustellen und fand damit auch die Aufmerksamkeit des Preußen-Königs Friedrich I, der ihn förderte und auch als Gutachter in alchimistischen Fragen zu Rate zog. Wegen einer theologischen Streitschrift zeitweilig inhaftiert, mußte Dippel allerdings aus Berlin fliehen und hielt sich in der Folgezeit in Holland, im dänischen Altona, wo er wegen Verleumdung eines Beamten ebenfalls ins Gefängnis geriet, und schließlich in Stockholm auf, wo er wiederum als Arzt, zeitweilig am königlichen Hofe, wirkte. Dippels Augenmerk richtete sich stets auf die Zusammenhänge medizinischer, pharmazeutischer und chemischer Fragen, wie er sie auch in dem hier vorliegenden Werk abhandelt, das sein breites Interessenspektrum von der Medizin bis zur Metallurgie und Alchemie erkennen läßt. Gliederung des Werkes: Erstes Capitel: Von der Natur des Lebens überhaupt. Anderes Capitel: Von dem mit Kranckheiten geplagten, und durch Artzeneyen wieder zurecht zubringenden Menschen oder von dem wahren Ursprunge der Kranckheit und Artzney, und von deren Art zu würcken und anzugreiffen. Drittes Capitel: Von der Nichtigkeit des in der Natur fälschlich vorgegebenen Mechanismi. Anhang: Der einfältige und wahre Grund aller Metall-Zerlegung, Zusammensetzung, Erzeugung und Verbesserung nebst beygefügtem richtigem Experimental-Beweise.Mit ausführlichem Register (Glossar) im Anhang (72 S.), durch das sich das Werk sehr gut erschließen läßt.

Bemerkung:

Buchrücken etwas berieben, an den Kapitalen mit leichten Ausbesserungen; Buchdeckel etwas (alt) feuchtigkeitsrandig; zwei Blatt des Registers mit Randausrissen mit geringem Textverlust; Seiten sonst sauber und nahezu fleckenfrei sowie ohne Bräunung. In toto sehr gutes Exemplar dieses originellen Werkes, das auch zu den materialwissenschaftlichen Experimenten der Zeit Auskunft gibt. Weitere Fotos auf der Homepage des Antiquariats (bitte Art.-Nr. auf der Angebotsseite in das Suchfeld eingeben).