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233 S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalleinen mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Von Janssen handschriftlich mit komprimierter Signaturvariante versehen. Sehr sauberes und frisches Exemplar. - ?... drüben der Immer-Denker hüben ein Immer-Zeichner dazwischen ein träger, breiter Fluß und Beide gehen ihrer Wege zum gleichen Ziel "Nirgendwo". Das wäre mein Spaziergang mit IHM, und mein Buckel ist nach innen gewachsen. Flußabwärts oder aufwärts? das frag' ich den Alten." (Motto des Buches von Horst Janssen). / "Zeichnung wie Aphorismus sind Verse im Psalmodieren der Intelligenz. Vorspruch eines Verlegers Dieses Buch will zu Lichtenbergs Ehre noch ein wenig hinzutun, so, wie auf einen großen Sandberg noch etwas oben aufgestreut wird oder Grabsteinen im Orient kleine Steine hinzugefügt werden, zum Zeichen, daß die neue Zeit und ihre Bewohner den Bezug zur alten nicht verlieren wollen. Nur hier ist es nicht Streusand auf alten Papieren, sondern ein Tröpfchen Tinte klug geführt und ein wenig Graphitstaub und Farbstäubchen, die dem Gedenken zur Hand gehen. Genau wie Lichtenberg erst einmal seine Gedanken niederschrieb um womöglich das Aufgeschriebene später noch auszuführen und zum Opus magnum zu gestalten, so findet sich hier Zeichnung auf Zeich- nung im Zufall und daraus bildet das Ganze am Schluß sich einfach von selbst als das Vorhandene, von ganz leichter Hand des Zeichners am Ende geordnet. Auch hier gilt: Wo eine Zeichnung gemacht wird, ist ein Problem verborgen... Die Lektüre dieser lapidaren Sätze Lichtenbergs, die allenfalls aus sprachlichem Rokoko auf ihre Gebundenheit an ihre weiland Zeit hinweisen, läßt uns immer noch diese winzige Weile innehalten, die eben der Witz braucht, um das Gelesene in die erfreute Erschrocken heit des Begreifens zu überführen. So empfiehlt sich das Denken von selbst, aber aus welchem Grund und warum noch immer? Ändert sich gar nichts seit Lichtenbergs Denken um 1788? Wäre es nicht doch heute jemand mit Buckel von Nutzen im Lichten- berg zu men? lesen darüber, statt wegen Buckels selber ans Denken zu kom- Janssen denkt ans Zeichnen eher aus der Lust, die Linien so ins Papier- geviert einzusperren, daß sie aussehen, als wollten sie gleich wieder das Blatt nestflüchtend verlassen, illustrieren tut er schon gar nicht - sieht man mal ab von den leichthin verschenkten Vignetten, die im Kleinen so groß sind, aber eigentlich immer gefällt es ihm, in seine Zeichnungen am Schluß noch ein Element aus der ihm zugänglichen weiteren Welt einzufügen: Neben das Datum kommt dann ein Zitat als Akzent aus der Wortkunst, so als wäre es des Geleisteten noch nicht genug. Da schreibt er dann - und wie oft benutzte er Lichtenbergs Sätze! Manchmal ein wenig zum Vexierbild variiert und zuweilen auch gänz- lich erfunden. Fremdfedrig geschmückt mit dem "L" des buckligen Vorläufers vom Professorenkollegen Nietzsche, dessen Aphorismus deutscher Zunge in Zwiespältigkeit gerät, nicht mehr zu zeigen, ob in ihm noch der Basler Professor spricht oder endgültig der Wahnsinn. Aus einem Grund fiel es leicht, dieses Buch voller Zeichnungen von Janssen zu erbetteln. Es war ihm sehr recht, ein gefächertes Buch auf Lichtenberg zu verwenden, weil bereits alles Vorhandene gesammelt, wo Lichtenberg-Zeilen Janssens Zeichnungen schmückten, so viel zusammengebracht hätte, wie ein neues erforderte! Und weil sich so ein neues Buch völlig erübrigte, entsteht es bei Janssen erst recht." (Tete Böttger) ISBN 3882430834